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Finsternis über Gan (German Edition)

Finsternis über Gan (German Edition)

Titel: Finsternis über Gan (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Uwe Buß
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zur Hütte und du bleibst hier«, sagte Finn nach einer Weile.
    »Ja, wir gehen zur Hütte«, stimmten Pendo, Joe und Chika zu und zogen alle gleichzeitig ihre Kapuzen über.
    Das Einhorn schaute die Gefährten tief und lange mit seinen Augen an.
    Nach einigem Hin und Her entschlossen sie sich, gemeinsam zur Hütte zu schleichen. Keiner war scharf drauf, alleine irgendeiner finsteren Kreatur zu begegnen. So leise und doch so rasch wie möglich schlichen sie zur Hütte. Wenige Sekunden später hockten sie neben dem Bretterverschlag. Da es keine Fenster gab, legten sie ihre Ohren an die Holzwand. Nichts war zu hören. Joe setzte einen Pfeil an seinen Bogen, die drei anderen zogen die Schwerter. Sie wollten nicht unbewaffnet hineingehen. Langsam schlichen sie zur Tür. Als sie davorstanden, ging ihnen allen die gleiche Frage durch den Kopf. Sollten sie sie einfach aufreißen wie die Polizisten in denFilmen, oder sollten sie sie ganz leise öffnen? Sie entschieden sich für das Letztere. Finn legte seine Hand auf die Türklinke. Er zuckte zusammen. Das Metall summte in seiner Hand. Es fühlte sich an, als ob es aufgeladen wäre. Aber mit was? Strom fühlte sich anders an. Damit hatte er schon mal eine unangenehme Erfahrung gemacht. Dann griff er trotzdem mutig zu und drückte die Klinke langsam nach unten, öffnete die Tür und lugte hinein.
    Im ersten Moment dachte er, dass seine Augen ihm einen Streich spielten. Denn was er sah, war derart anders als alles, was er erwartet hatte, dass er es schier nicht glauben wollte. Schnell schaute er um die Ecke, ob ihm irgendwo jemand auflauerte, dann ging er hinein und die anderen folgten ihm.
    Das Innere der Hütte war das Gegenteil des Äußeren. Von außen eine kleine Bretterbude und von innen ein Palast. Ja, das traf es wohl am besten. Ein Palast. Sie hatten einen kleinen Raum erwartet, der mindestens genauso schäbig aussah wie die Hütte von außen, aber nun standen sie in einem großen Saal, der auf seine finstere Weise Schönheit und Eleganz ausstrahlte. Auf dem Boden glänzte schwarzer Marmor. An den mit grauer Seide bespannten Wänden waren silberne Kerzenleuchter befestigt, die das kalte blaue Licht verbreiteten, das sie schon in den Höhlen der Schwarzalben gesehen hatten. In der Mitte des Raumes stand ein wunderschön gedeckter Tisch, mit sechs schwarzen Stühlen mit hohen Rückenlehnen. Feinstes Silber, edle Kerzenständer, Servietten, Kristallgläser und Servierplatten mit den köstlichsten Speisen. Das Essen verbreitete einen verführerischen Duft, gleichzeitig lastete die Stimmung des Raumes bedrückend auf ihnen.
    Finn, der vorausgegangen war, blickte zu seinen Gefährten und legte seinen Zeigefinger vor den Mund. Dann deutete er zum anderen Ende des Raumes, wo sich ein Durchgang befand. Sie huschten eilig an dem Tisch vorbei und schauten in den Nachbarraum. Dort standen ein kleiner Schreibtisch aus Holz, ein Regal mit einigen Büchern und ein Stuhl. Sie gingen hinein.
    »Niemand hier«, stellte Finn fest.
    »Trotzdem sollten wir uns nicht so lange hier aufhalten, das Essen wird ja vermutlich jemand essen wollen«, meinte Pendo.
    »Gut, lasst uns alles durchsuchen. Alles, was interessant ist, steckt ihr einfach in eure Taschen. Dass wir hier eingedrungen sind, werden die Bewohner dieses schrecklichen Ortes ohnehin bald merken«, forderte Joe seine Freunde auf.
    Joe und Pendo eilten zurück in den großen Speisesaal, in der Hoffnung, dort etwas zu finden. Chika und Finn blieben im Arbeitszimmer und nahmen sich die Bücher vor.
    Wenige Augenblicke später kamen Pendo und Joe zurück. »Stellt euch vor, was wir gefunden haben«, begann Pendo. »Auf dem Boden im Speisesaal ist genau die gleiche Plakette wie im Keller von Schloss Apelah.«
    »Du meinst das Zeichen mit dem Feuer speienden Krokodil?«, fragte Finn, während er die Regalreihe entlangging.
    »Genau das.«
    Finn blieb abrupt stehen: »Ha! Da ist er ja. Der vermisste Band aus der Bibliothek. Die Mächte des Bösen in Gan, Band II.« Er gönnte sich keine Zeit hineinzuschauen, obwohl er unglaublich neugierig war, und steckte es in seine Tasche.
    »Ich habe auch was gefunden«, rief nun Chika, die die Papiere auf dem Schreibtisch durchwühlte. »Hier ist eine Karte mit irgendwelchen Wegen zwischen der Hütte des Bösen und Schloss Apelah.«
    »Steck es schnell ein«, kommandierte Joe.
    »Hier sind viele Briefe«, sagte nun Pendo, die sich interessiert neben Chika gestellt hatte. Auch diese wurden gleich in

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