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Finsternis über Gan (German Edition)

Finsternis über Gan (German Edition)

Titel: Finsternis über Gan (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Uwe Buß
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andere Zelle, vielleicht könnt ihr ihn dort einsperren«, schlug einer der Lichtalben vor.
    »Okay«, sagte Finn und piekste mit seinem Schwert dem Schwarzalb in die Schulter. Dieser schrie laut auf, als das von Lichtalben geschmiedete Metall seine spröde Haut berührte. Er gehorchte sofort und kroch langsam und wütend vor sich hinzischend in den Nachbarraum. Tatsächlich befand sich im Türschloss ein Schlüssel, mit dem Chika die Tür zweimal verschloss. Kälte und Angst, die der Schwarzalb auch trotz seiner Verletzung verbreitete, fiel von ihren Herzen. Erleichtert atmeten sie auf, rannten zurück zu den Lichtalben und zündeten Laternen an, da die Feuerkugeln der Lichtalben verloschen waren.
    »Ihr Träger der Amulette, Äbrah sei Dank«, riefen sie.
    »Ihr seid bestimmt die Lichtalben, die gestern von den Schwarzalben überfallen wurden?«, fragte Finn.
    »Ja, das sind wir«, antworteten sie.
    »Außer mir«, sagte ein Lichtalb mit tiefer Stimme. Die Lichtalbengruppe teilte sich und ein hochgewachsener, blonder Lichtalb, der einen Verband an seinem muskulösen rechten Arm trug, kam zum Vorschein. »Mein Name ist Gibor, ich wurde …«
    Pendo unterbrach ihn begeistert: »Du bist der Verlobte von Elhadar. Sie macht sich unglaubliche Sorgen um dich.«
    Die blauen Augen des Lichtalbs begannen zu leuchten, als er den Namen seiner Verlobten hörte. Vermutlich hätte er gerne mehr über sie gehört, aber die gefährliche Lage, in der sie sich befanden, ließ ihn nach vorne blicken. »Holt uns erst einmal hier raus.«
    »Wo ist der Schlüssel?«, erkundigte sich Joe.
    Schweigen.
    Ein Lichtalb antwortete: »Das wissen wir nicht. Wir haben keinen bei dem Schwarzalb gesehen. Auch hier im Raum hängt keiner.«
    »Vielleicht passt ja der hier«, meinte Chika und hielt den Schlüssel von der Tür nebenan hoch.
    »Ein Versuch ist es wert«, ermutigte Finn sie.
    Chika steckte den Schlüssel ins Schloss der Gittertür, merkte aber sofort: Er passte nicht.
    »Sie haben nur den einen Schwarzalb zurückgelassen. Alle anderen sind weggegangen. Bestimmt haben sie die Schlüssel mitgenommen«, meinte einer der Lichtalben.
    »Das könnte allerdings sein, so sehr wie diese Dinger sich gegenseitig beargwöhnen«, pflichtete ihm Finn bei.
    »Aber …?«, Chika spürte, wie der Kloß in ihrem Hals anschwoll.
    »Gibt es irgendeine andere Möglichkeit, das Tor zu öffnen?«, fragte Joe.
    »Das Tor sieht extrem stabil aus«, meinte Finn.
    »Als wir vorhin schon einmal für kurze Zeit allein waren«, erzählte ein Lichtalb, »haben wir versucht, das Gitter mit unserem Feuer zu schmelzen, aber es ist uns nicht gelungen.«
    Chika schlug vor: »Wir können versuchen, aus unseren Taschen einen Schlüssel hervorzuzaubern.« Schon griff sie in ihre Tasche und holte einen Schlüssel hervor. Aber auch dieser passte nicht. »Mist!« Die Gefährten wussten sich keinen Rat.
    »Ihr habt gewiss einen wichtigen Auftrag, oder?«, fragte Gibor.
    »Ja, wir müssen so schnell wie möglich zum König«, antwortete Finn.
    »Dann lasst uns ein paar Feilen und Brecheisen hier. Vielleicht können wir die Gitterstäbe knacken. Geht los und tut eure Pflicht.«
    »Du hast recht«, stimmte Joe zu. »Hoffentlich ist es nicht schon zu spät.«
    Die Lichtalben schauten sie enttäuscht an. Sie hätten gerne die Gefährten auf ihrem gefährlichen Weg unterstützt.
    »Heißt das, wir müssen wirklich ohne sie weitergehen?«, fragte Chika mit zitternder Stimme.
    »Ja, das heißt es«, entgegnete Joe.
    »Und ich hatte schon gehofft, wir wären nicht mehr allein unterwegs«, stöhnte sie. Ihre Nerven waren zum Zerbersten angespannt.
    Finn holte aus seiner Tasche Metallfeilen hervor sowie Hammer und Brecheisen. »Damit sollte es irgendwann klappen«, sagte er und reichte sie Gibor.
    »Hoffen wir’s«, antworteten die Lichtalben und lächelten ihm ermutigend zu.
    »Jetzt aber eilt euch, was auch immer ihr vorhabt, Träger der Amulette«, forderte Gibor sie auf.
    »Seid ihr sicher, dass hier unten kein anderer Schwarzalb ist?«, fragte Chika noch einmal.
    »Ja, sind wir. Er hat die ganze Zeit darüber geschimpft, dass er als Einziger nicht mitdurfte und uns schrecklichen Kreaturen bewachen musste. So dumm, wie er ist, hat er uns bestimmt die Wahrheit gesagt.«
    Alle lachten. Der redselige Schwarzalb war wirklich nicht besonders helle.
    »Gut«, sagte Chika und folgte erleichtert ihren drei Freunden.
    Schneller als zuvor huschten sie durch die verwinkelten Wege, die sich unter

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