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Finsterwald: Fantasy-Roman (German Edition)

Finsterwald: Fantasy-Roman (German Edition)

Titel: Finsterwald: Fantasy-Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gail Martin
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wie der Schnee draußen.
    »Nein, bitte nicht«, murmelte Jonmarc und tastete an ihrem Hals nach einem Puls. Als er seine Finger zurückzog, waren sie blutig, Blut aus einer Wunde, die zwei kleine Male an ihrem Hals hinterlassen hatten. »Carina«, wisperte er. Er drückte sie an sich und vergrub schluchzend sein Gesicht in ihrem Haar.
    »Jonmarc.« In der Stimme klang Mitgefühl mit, etwas, was Gabriel ihm gegenüber noch nie verwendet hatte. Jetzt brach es durch seine Trauer durch.
    »Lass mich allein.«
    »Sie ist nicht tot, Jonmarc.«
    Jonmarc hob den Kopf und schämte sich seiner Tränen nicht, die sein Gesicht herunterliefen. »Sie hat keinen Puls. Ich kann ihren Atem nicht spüren. Und sie ist kalt wie Eis.«
    »Jonmarc, hör mir zu. Sie wollten Carina hinüberbringen, um dich zu treffen. Aber ein Heiler kann nicht hinübergebracht werden. Wer auch immer das getan hat, kann die Dunkle Gabe noch nicht lange genug besitzen, um das zu wissen. Die Heilmagie wird die Dunkle Gabe nicht akzeptieren. Meine Sinne sind schärfer als deine. Sie ist nicht tot und sie ist nicht hinübergebracht worden. Es gibt noch Hoffnung.«
    Jonmarc hörte, wie Gabriel den Wachen Befehle gab, und war dankbar, dass er in dieser Lage das Kommando übernahm. Gabriel rief zwei Vayash-Moru-Soldaten zu sich.
    »Jess, ich will, dass du Riqua findest. Sag ihr, was passiert ist, und bitte sie, auf der Stelle nach Dark Haven zu kommen. Dann geh nach Westmark. Finde Royster, den Hüter. Bring ihn persönlich nach Dark Haven.
    Kayden – du gehst nach Fahnlehen-Stadt. Finde Schwester Taru in der Zitadelle der Schwesternschaft. Sag ihr, was mit Carina passiert ist. Bring sie nach Dark Haven, ob mit Magie oder auf unsere Art, das ist mir egal, solange es nur schnell ist.«
    Beide Männer verbeugten sich und verschwanden sofort. Zwei große Wölfe tappten auf Jonmarc zu: Yestin und Eiria. Sie nahmen eine eindeutig beschützende Stellung neben Carina ein.
    »So wie hier sieht es im ganzen Ort aus – alle sind tot und alle wurden irgendwie arrangiert.« Gabriels Fäuste ballten sich. »Uri spielt mit uns. Er will den Krieg, weil er sich des Sieges sicher ist. Er irrt sich.«
    »Was schlägst du vor?«
    »Verbrennt das Dorf. Es gab hier eine Seuche – der junge Mann hat Neirin erzählt, dass die meisten hier im Dorf zu krank waren, um ihre Hütten zu verlassen. Keiner wird Fragen stellen, wenn wir sagen, dass sie an der Pest gestorben sind und dass wir ihre Besitztümer verbrennen mussten. Wir schulden ihnen ja auch eine würdige Beerdigung. Ein Feuer wird auch die tödlichen Wunden verbergen und uns Zeit verschaffen. Wenn wir Glück haben, können wir Uri überwältigen, bevor er und seine Brut noch mehr Schaden anrichten. Der Krieg würde für uns alle einfach zu viel kosten.«
    Jonmarc schluckte hart und sah durch die zerschmetterten Fenster auf das ruinierte Dorf hinaus. »Wie viele?«, fragte er heiser.
    »Neirin meinte, dass der Bote von ungefähr sechzig Menschen hier sprach«, sagte Gabriel mit offenbar zugeschnürter Kehle. »Dazu kommen jetzt Carinas Wachen.«
    Siebzig Tote , dachte Jonmarc. Wie viele Kriege wurden schon für weniger begonnen? Er sah an die Stelle zurück, an der Carina lag. Göttin! Ich will kämpfen. Ich will Rache. Ich will die Befriedigung spüren, wenn ich die vernichte, die das getan haben. Ich muss mich zusammennehmen. Wenn ich Rache nehme, wird das Abkommen gebrochen. Ich weiß, dass es ehrenhafte Vayash Moru gibt. Ich weiß, dass Gabriel und Laisren und die anderen so zornig sind wie ich. Aber viele Sterbliche werden keine Unterschiede machen. Dunkle Lady hilf mir! Ich kann nicht, ich werde nicht der Grund dafür sein .
    »Lasst uns anfangen«, meinte Jonmarc laut.
    Sie hatten die Aufgabe um Mitternacht beendet. Jonmarc sah die gleichen widerstreitenden Gefühle in den Gesichtern seiner Leute, wie er sie in sich spürte. Vayash Moru, die mit einem Mal nicht mehr sicher waren, ob ihre freundschaftlichen Bande mit ihren sterblichen Kameraden ausreichten, um so ein Massaker zu überstehen. Sterbliche Soldaten, die von Wut und Trauer überwältigt waren und sich ein Ziel wünschten, auf das sie einschlagen konnten. Doch dass Jonmarc und Gabriel die ganze Nacht hindurch Seite an Seite arbeiteten, gab ein Beispiel und die Nacht verging ohne einen Zwischenfall.
    Sie legten die Leichname ins Wirtshaus und setzten es in Brand. Dann steckten sie auch die anderen Hütten und Handwerksstuben an. Als die Flammen gen Himmel

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