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Finsterwald: Fantasy-Roman (German Edition)

Finsterwald: Fantasy-Roman (German Edition)

Titel: Finsterwald: Fantasy-Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gail Martin
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schlugen, schloss Laisren die Augen und begann mit seiner Baritonstimme ein Trauerlied zu singen. Andere stimmten ein, klar und fest in der bitterkalten Nachtluft. Sie gingen an die Stelle zurück, an der Carina immer noch zusammengesunken im Schnee lag, immer noch bewacht von Yestin und Eiria. Jonmarc schwang sich auf sein Pferd. »Gib sie mir. Ich werde sie zurückbringen«, sagte er zu Gabriel.
    Gabriel zögerte. »Wenn ich mich irre, wenn sie einen Weg gefunden haben, sie hinüberzubringen trotz ihrer Magie, dann wird sie plötzlich erwachen und hungern. Ihr Durst wird zu stark sein, um dich zu schonen. Das ist zu riskant.«
    »Ich riskiere es.«
    Ein Hof voller Menschen wartete trotz der späten Stunde auf sie in Dark Haven. Es hatte sich herumgesprochen, dass Carina verschwunden war, auch wenn Jonmarc inständig hoffte, dass die Wachen nichts über den Leichnam am Tor hatten verlauten lassen. Die Menge wurde still, als Jonmarc vom Pferd stieg, Carina im Arm. Nach einem Blick auf seinen Gesichtsausdruck teilte sich die Menge schweigend, um dann hinter ihm in Tuscheln auszubrechen, als er die Stufen zum Eingang hinaufstieg. Yestin und Eiria gingen neben ihm her und weigerten sich, ihn gehen zu lassen, bis sie im Herrenhaus waren. Als sie Carinas Gemächer erreichten, wartete dort Lisette. Sie rannte zu Jonmarc und nahm ihm Carina vorsichtig ab. Mit ihrer unsterblichen Kraft fiel es ihr leicht, sie zu heben. »Ich werde sie waschen und ins Bett bringen.«
    »Riqua wird bald hier sein«, sagte Gabriel. »Wir können die Entfernungen schnell überwinden, wenn Gefahr im Verzug ist. Es hat seinen Preis, aber sie wird die Gelegenheit bekommen auszuruhen, wenn sie da ist. Royster ist nah genug, dass Jess ihn ohne Anstrengung herbringen kann«, meinte Gabriel nachdenklich. »Was Taru angeht … Magier haben ihre eigene Art zu reisen und ihre eigenen Begrenzungen. Die Zeit, die sie brauchen wird, um sich nach dem Kraftakt zu erholen, wird immer noch geringer sein, als die Zeit, die sie von Fahnlehen hierher bräuchte.«
    Jonmarc saß zusammengesunken in einem Sessel und starrte ins Feuer. Jetzt, da er nicht mehr kämpfen musste, überwältigten ihn seine Gefühle. Er lehnte sich mit geballten Fäusten nach vorn, die Ellbogen auf den Schenkeln, und starrte ins Feuer. Er ließ dem Schock und der Trauer freien Lauf.
    Endlich sah er zu Gabriel auf, der an der Wand in den Schatten am Kaminsims lehnte. »Wenn du falsch liegst …«, sagte er und seine Stimme brach. Er schluckte hart und fuhr fort: »Wenn sie sie hinübergebracht haben, habe ich von dir einen Gefallen zu erbitten, mein Freund.«
    Er sah Gabriel an und wusste, dass der Vayash Moru verstanden hatte, was er meinte.
    Gabriel schüttelte langsam den Kopf und Jonmarc sah den Schmerz in seinem Gesicht. »Würdest du wieder ein Sklave sein wollen? Mein Sklave? Das ist es, was ein neu geschaffener Vampir ist. Viele Lebensalter lang.« Alte Erinnerungen flackerten in seinen Augen auf. »Das ist der Grund, warum ich seit über einem Jahrhundert keine Vampire mehr geschaffen habe.«
    »Ich habe ihr versprochen, dass ich da bin. Ich werde sie nicht verlassen.«
    Die Türen von Carinas Schlafzimmer öffneten sich. »Sie ruht sich aus«, sagte Lisette. Jonmarc ging hinüber. Carina lag in frischen Tüchern unter den Decken. Sie war blass gegen die Kissen, ihre Hände lagen an ihrer Seite, so, als sei sie ein Bildnis auf einem Sarkophag.
    Im Hof schlugen die Glocken die zweite Stunde. Riqua kam herein und Royster folgte ihr. »Jess hat uns gesagt, was im Dorf passiert ist.« Ihre Stimme wurde hart. »Ich habe mit Laisren und Kolin gesprochen. Sie sind aufgebrochen, um Uri zu finden. Wir müssen den Blutrat zusammenrufen.«
    »Der Blutrat bedeutet nichts, wenn seine Mitglieder nicht gemeinsam entscheiden«, meinte Gabriel und Jonmarc konnte unterschwellig den Zorn in seiner Stimme hören. »Uri bekommt vielleicht den Krieg, den er will – und die Göttin helfe uns, wenn das so ist. Ich erwarte nicht länger, dass der Blutrat das verhindern kann.«
    Riqua holte tief Luft. »Ich stimme dir zu. Also müssen wir unseren eigenen Weg gehen.« Sie sah zu Jonmarc hinüber. »Royster hat alle Bücher mitgebracht, die er in dieser Tasche tragen konnte. Kolin wird holen, was immer wir brauchen. Wenn es einen Weg gibt, Carina zu heilen, dann werden wir ihn finden.«
    Taru kam noch vor dem Ende des nächsten Kerzenabschnitts. Sie sah erschöpft aus, aber sie winkte Nachfragen ab. Nach einer

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