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Finsterwald: Fantasy-Roman (German Edition)

Finsterwald: Fantasy-Roman (German Edition)

Titel: Finsterwald: Fantasy-Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gail Martin
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Mahlzeit auf den Tisch. »Du meinst all das Gerede über die neue Königin.« Sie nahm das Tablett und humpelte zur Tür.
    »Bian, was hast du gehört?«, fragte Macaria.
    Die alte Frau drehte sich um. »Na ja, zuerst würdet ihr überrascht sein, was die Leute alles in meiner Gegenwart und der meiner Mädchen sagen. Als wären wir Türpfosten ohne Ohren. ›Nur die Thekenschlampen‹, denken sie. Einige der Damen bei Hofe sind ziemlich wütend darüber, vom König nicht gefragt worden zu sein, ihn zu heiraten.«
    Bian hatte ihr ganzes Leben in der Küche von Shekerishet gearbeitet. Carroway erinnerte sich, dass er sich nachts des Öfteren mit Tris in die Küche gestohlen hatte. Manchmal hatten sie sich nur einen Snack holen wollen, aber öfter noch hatten sie nach Kräutern für einen Breiumschlag gesucht, um eine Wunde zu verarzten, die Jared verursacht hatte. Jareds Temperament war unter den Bediensteten wohl bekannt. Noch schlimmer waren die Begierden des älteren Prinzen. Keine junge Frau, die in den Palast kam, um hier ihren Dienst zu versehen, blieb lange Jungfrau, wenn Jared davon wusste. Sein Geschmack an brutalen Vergewaltigungen war immer größer geworden und hatte noch schlimmere Ausmaße angenommen, als er König geworden war. Bians Tochter war eins seiner Opfer gewesen. Das hübsche junge Mädchen war verschwunden, nachdem es Jared Wein gebracht hatte.
    »Was sagen sie, Bian?«
    Bian lehnte sich gegen einen der schweren Arbeitstische. »Was sie über die Königin sagen, sagt jedes junge Mädchen, wenn ein Mann nicht gerade um seine Hand bitten will. Es ist aber nicht das, was sie sagen, sondern das, was sie nicht sagen. Sie werden zuckersüß sein und alles tun, um sie in der Öffentlichkeit in Verlegenheit zu bringen.« Bian wischte sich die Hand an ihrer Schürze ab. »Solche Sachen sind nicht so wichtig, wenn es nur um die Dorfmädchen in einem Wirtshaus geht. Für die Königin allerdings schon.«
    Carroway sah von Macaria zu Helki. »Eadoin«, sagten sie gleichzeitig. Bian kicherte. »Ja, wenn ihr Lady Eadoin auf die Seite der Königin bekommt, dann könnt ihr eure Chancen deutlich verbessern.« Sie sah Carroway an. »Ich habe gehört, was Helki über diese beiden Männer sagte. Wenn es die sind, die ich vermute, dann ist der Dunkle Lord Guarovs Sohn. Ich habe ihn spätnachts mit dem Rothaarigen gesehen, draußen bei den Ställen. Ich kann mir nicht vorstellen, was ein Hochgeborener um diese Zeit draußen sucht, ihr vielleicht? Der Rothaarige arbeitet für ihn. Ich würde die beiden beobachten, wenn ich an eurer Stelle wäre.«
    »Danke, Bian«, sagte Macaria. »Kannst du bitte auch die Ohren offen halten – für uns?«
    »Aye, das kann ich. Ich habe auf Prinz Martris aufgepasst, seit er klein war. Es gibt keinen Grund, warum ich das nicht auch weiter tun sollte, auch wenn Könige in der Regel keine Hilfe von jemandem wie mir brauchen.«
    Carroway küsste eine von Bians knorrigen Händen. »Du warst für Tris und mich wie eine Mutter, solange ich denken kann. Hör damit jetzt nicht auf. Ich denke, unser König braucht alle Freunde, die er bekommen kann, um Margolan zusammenzuhalten.«
    »Beim Kinde, du könntest Recht haben. Aber hör auf meinen Rat: Vertraut nicht jedem im Palast. Da sind so einige, die von anderen bezahlt werden könnten.«
    »Was meinst du damit?«, fragte Helki. Bian schüttelte den Kopf. »Das ist alles, was ich darüber sagen kann. Und jetzt muss ich ein paar Fleischpasteten fürs Abendbrot backen.« Sie grinste. »Sie werden übrigens besser, wenn ich Musik beim Kochen habe.«
    Carroway lachte. »In Ordnung, wir haben verstanden. Wir müssen üben. Danke, Bian.«
    »Behaltet im Kopf, was ich euch sagte, aber sagt nicht weiter, dass ihr es von mir habt.« Bian verschwand wieder in der Küche.
    »Was meinte sie damit, dass am Hof Leute von anderen bezahlt würden?«
    Macaria tätschelte Carroway freundschaftlich den Arm. »Spione, mein Freund. Jeder Palast hat die, wie Ratten.«
    »Ich dachte, wir hätten schon herausgefunden, wer die Spione sind«, sagte Helki und legte seine Instrumente zurecht. »Wir wissen, dass Lord Dravan alles an König Bricens Schwager, König Harrol in Dhasson, weitergibt. Und jedes Mal, wenn wir herausfinden, wer die Nargi-Spione sind, sind sie auf einmal tot – ich denke, ihre Informationen sind einfach nicht gut genug.«
    »Lady Casset stammt aus der Familie König Stadens in Fahnlehen«, dachte Carroway laut nach. »Und Graf Suphie hat

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