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Finsterwald: Fantasy-Roman (German Edition)

Finsterwald: Fantasy-Roman (German Edition)

Titel: Finsterwald: Fantasy-Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gail Martin
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ihn.
    »Erschießt die Pferde!«, schrie einer der Reiter und Tris hörte, wie Pfeile abgeschossen wurden. Der Wagen schwankte und ruckte, als die Pferde stolperten. Kiara schrie auf, als Pfeile ins Wageninnere schossen und die Seidenbespannung der Wände durchbohrten. Draußen vor dem Fenster schoss die Landschaft vorbei; Tris fragte sich, ob die Banditen hofften, dass ein Unfall für sie tödlich sein würde. Die Kutsche preschte weiter voran, die Pferde waren nun endgültig durchgegangen.
    »Wenn wir dieses Ding nicht aufhalten, werden wir sterben, Banditen oder nicht«, rief Kiara über den Lärm der dahinrasenden Kutsche hinweg.
    Tris zerrte seinen schweren Umhang von den Schultern. Er trug unter seinem Wams und seinem Hemd ein Kettenhemd. Es war besser als nackte Haut, aber kaum ein Schutz in einem Kampf Mann gegen Mann. Er hatte kein Verlangen danach, das in einem Pfeilhagel auszuprobieren. Hinter ihnen hörte Tris den Donner der Hufe und die Rufe der Soldaten, aber er entschied sich gegen einen Blick aus dem Fenster, als ein Pfeil hindurchschwirrte und sich dort in die Kissen des Sitzes bohrte, wo er noch vor einem Moment gewesen war.
    »Ich werde die Kutsche so verlangsamen, dass ich hinausspringen kann. Wenn ich erst einmal draußen bin, leg dich auf den Boden. Ich werde die Pferde zurück nach Shekerishet schicken.«
    »Ich bleibe bei dir.«
    »Du hast kein Schwert und du bist nicht für eine Schlacht angezogen. Wir wissen nicht einmal, zu wem die Angreifer gehören. Außerdem muss einer die Wachen hierhin schicken.«
    Er konnte an ihrem Gesichtsausdruck sehen, dass sie diese Idee geradezu hasste, aber sie nickte. Tris dehnte seine Magie hin zu den panischen Pferden aus und berührte deren Verstand. Er war nicht so geübt darin, mit Tieren umzugehen wie Carina, aber er stellte sich bildlich vor, wie die Kutsche immer langsamer wurde, bis er hinausspringen und überleben konnte. Dann fuhr der Wagen mit voller Geschwindigkeit weiter zum Schloss. Für einen Moment änderte sich nichts. Tris fragte sich, ob seine Botschaft angekommen war. Doch dann spürte er, wie sich der Wagen verlangsamte. Er krümmte sich, hielt sich am Türgriff fest und wartete. Als die Kutsche langsam genug war, sodass er nicht mehr fürchten musste, den Fall nicht zu überleben, stieß er die Tür auf und sprang in den Schnee. Gleichzeitig warf er seine Schilde auf, um den Fall zu dämpfen. Die Kutsche raste davon.
    Die Schilde hielten das Schlimmste des Sturzes ab, aber die Wucht trieb ihm dennoch die Luft aus den Lungen und er verrenkte sich den linken Knöchel beim Fallen. Er biss die Zähne vor Schmerz zusammen und kam stolpernd wieder auf die Beine. Schon griffen ihn zwei Reiter an. Hinter ihnen galoppierten margolanische Soldaten. Von der anderen Seite kamen zwei große Vyrkin heran und waren mit den Angreifern fast gleichauf. Tris war auf dem Boden den Reitern gegenüber eindeutig im Nachteil. Er wich nach hinten aus und fiel beinahe, als sein Knöchel unter ihm nachgab, schickte aber einen magischen blauen Blitz aus, der auf einen der beiden Angreifer zu zischte. Dieser fiel nach Luft schnappend auf den Boden, als sein Pferd scheute und stieg.
    Der andere Reiter zog sein Schwert und Tris parierte, wurde aber noch einen Schritt von der Schlagwucht des Berittenen zurückgedrängt.
    Tris blockierte die Schläge mit seinem Schwert. Sein Angreifer riss sein Schlachtross zurück und dessen gewaltige, eisenbeschlagene Hufe hoben sich in die Luft. Sie befanden sich auf einer Lichtung ohne Deckungsmöglichkeit. Soterius und ein anderer Soldat waren jetzt beinahe in Bogenschussweite, aber Tris wusste, sie würden nicht schießen können, ohne ihn zu gefährden. Das Pferd des Briganten stieg wieder und ein schwerer Huf verpasste nur knapp Tris’ Kopf. Einer der Vyrkin sprang auf das Pferd zu und schlug ihm einige tiefe Wunden auf der Kruppe.
    Tris tauchte weg und rollte jetzt durch den tiefen Schnee. Bevor der berittene Bandit ihn finden konnte, rief er die Winde in einem Wirbelsturm zusammen, der den Angreifer einhüllte; ein Schneesturm, der blendete und ihn dazu zwang, sein Pferd anzuhalten. Tris entließ die Winde, als Soterius hinter den Banditen ritt und ihm mit seinem Schwert die Hüfte zerteilte. Der Brigant fiel leblos vom Pferd. Die beiden Vyrkin erreichten Tris jetzt. Sie beugten ehrerbietig ihre Häupter und zeigten damit, dass sie anwesend waren, um ihn zu beschützen. Weiter hinten am Abhang sah Tris noch mindestens ein

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