Finsterwald: Fantasy-Roman (German Edition)
rauen Fahrt.«
Tris warf einen Blick auf Vahanian und Cam. »Ihr solltet eigentlich Gäste sein. Was macht ihr hier draußen?«
Jonmarc zuckte mit den Achseln. »Wir waren bei Carina, als ein Page kam und sie zu Kiara bat. Wir dachten eben, wir machen uns nützlich.«
»Wir sind froh, euch zu sehen, aber der Kampf ist vorbei«, sagte Soterius. »Wir haben die Leichen auf der Lichtung gelassen. Ich kann euch alles genau erzählen, wenn wir Tris erst einmal zu seiner Hochzeit zurückgebracht haben.«
»Was ist mit den Gästen? Ist die Aufregung groß?«, fragte Tris.
Jonmarc grinste. »Carroway hat die Neuigkeiten zum gleichen Zeitpunkt aufgeschnappt wie wir – ich weiß nicht wie, aber er hat uns im Hof getroffen. Er und Crevan haben ein spontanes Konzert in der großen Halle arrangiert und Pagen herumgeschickt, um den Gästen mitzuteilen, dass es Musik und viel zu essen gibt. Hat die Gaffer aus dem Hof und von den Fenstern weg gehalten. Es ist früh genug, ich könnte wetten, dass die meisten noch nicht aus dem Bett waren, nach allem, was sie gestern Abend alles getrunken haben!«
Tris zog eine Grimasse. »Das Letzte, was wir brauchen können, ist ein größerer Zwischenfall in einem Haus voller Könige. So, wie es aussieht, habe ich alle Hände voll zu tun, das alles Donelan zu erklären – und Kalcen, schätze ich, auch.«
»Du wirst noch mehr zu erklären haben, wenn du zu spät zu deiner Hochzeit kommst«, meinte Jonmarc. »Wie wär’s, wenn wir zurückreiten und du machst dir darüber später Sorgen?«
Tris, Jonmarc, Cam, Soterius und zwanzig der Soldaten ritten in vollem Galopp zum Schloss, während Harrtuck und die übrigen Wachen am Ort des Kampfes blieben, um aufzuräumen. Zu Tris’ großer Erleichterung war der Hof still, als sie ankamen. Tris stieg ab – und stürzte.
»Ich kenne da eine gute Heilerin«, merkte Jonmarc trocken an, als er Tris aufhalf.
»Wenn wir den Knöchel bandagieren, kann ich vielleicht weitermachen, ohne dass jemand davon erfährt«, brummte Tris und nahm Jonmarcs Hilfe an, um über den Hof zu humpeln. »Ich blute nicht und die blauen Flecken wird man nicht sehen.«
»Du hast schon eine seltsame Art, dich auf deine Hochzeit vorzubereiten.«
Tris warf ihm einen schiefen Blick zu. »Ach wirklich? Was ist mit dir? Sind Glückwünsche angebracht?«
»Nee. Wir wollten dir an deinem großen Tag nicht die Show stehlen.«
»Ich hoffe, dass euer großer Tag weniger ereignisreich ist, als sich unserer anlässt.« Mit Cams und Jonmarcs Hilfe schaffte Tris es die Treppen hinauf, ohne von den Festgästen gesehen zu werden. Er war nicht überrascht, Carina bei Kiara vorzufinden, oder dass Donelan und Kalcen im Wohnzimmer saßen. Tris’ Hunde trabten zur Tür und folgten ihm in den Raum. Sie schnüffelten aufmerksam, als spürten sie, dass etwas nicht in Ordnung war.
»Tris! Der Lady sei dank, dir geht es gut!« Kiara stürzte auf ihn zu, hielt an und bemerkte erst jetzt seine zerrissenen Kleider und sein verletztes Bein. Carina kam heran, ihre Tasche mit Heilkräutern in der Hand. Jonmarc half Tris, es sich in einem Sessel bequem zu machen, während Carina ihm sanft seinen Stiefel auszog. Sein Knöchel war schlimm geschwollen.
»Er ist gebrochen«, betonte Carina. »Ich kann den Bruch heilen und verbinden, damit du die Zeremonie durchstehst, aber du solltest versuchen, nicht zu tanzen. Und lange Empfänge solltest du auch vermeiden.«
»Schon eine Idee, wer dahintersteckt?« Donelan bewegte sich nicht von der Stelle, an der er mit Kalcen vor dem Kamin saß.
»Die Männer waren verhext«, erwiderte Tris und biss die Zähne zusammen, als Carina sich mit seinem Knöchel befasste. »Die Erinnerungen wurden gelöscht. Sie hatten keine Ahnung, wer sie schickte. Selbst ihre Geister konnten das nicht sagen.«
»Unsere Wachen haben Anweisung, in jeder nur erdenklichen Weise bei der Sicherung des Fests behilflich zu sein«, fügte Kalcen hinzu. »Es sieht so aus, als hätten deine Feinde keinen Respekt vor deiner Hochzeit. Im Gegenteil, sie scheinen die Gelegenheit unwiderstehlich zu finden.«
»Wir dachten, wir hätten jede nur erdenkliche Vorsichtsmaßnahme getroffen«, sagte Tris und spürte, wie die Wärme von Carinas Heilmagie den Schmerz in seinem Knöchel beruhigte. Kiara nahm seine Hand. »Bist du in Ordnung?«
»Nur ein wenig durchgeschüttelt. So viel zum Thema Nervosität vor der Hochzeit!« Er küsste ihre Hand. »Sollen wir das immer noch zu Ende
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