Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Finsterwald: Fantasy-Roman (German Edition)

Finsterwald: Fantasy-Roman (German Edition)

Titel: Finsterwald: Fantasy-Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gail Martin
Vom Netzwerk:
bringen?«
    »Absolut!«, sagte sie und küsste ihn auf die Wange.
    »Wir nehmen an, dass wer auch immer diese Soldaten schickte, auf einen Zwischenfall hoffte, aufgrund dessen Isencroft seine Prinzessin zwingt, wieder nach Hause zurückzukehren«, sagte Kalcen.
    »Wenn die Angreifer Margolaner waren, können wir wenigstens sicher sein, dass es sich nicht um diese verdammten Isencroft’schen Separatisten handelt«, erwiderte Donelan. »Kalcen und ich sind einer Meinung: Das Beste ist, wenn wir jetzt unsere Solidarität mit Margolan zeigen.«
    »Danke!«, sagte Tris rau.
    Carina hatte ihr Heilen beendet. »Versuch, deinen Knöchel ohne Stütze zu belasten«, meinte sie. Tris stand auf und verlagerte sein Gewicht und stellte fest, dass er ohne Schmerzen stehen konnte. »Ich fürchte, das ist alles, was ich in dieser kurzen Zeit tun kann – in einem Kerzenabschnitt beginnt die Zeremonie. Wenn wir später mehr Zeit haben, kann ich auch mehr tun.«
    »Das sollte reichen«, sagte Tris. Er sah auf seine ruinierten Kleider. »Wenn ich so auftauche, werden die Witzbolde am Hof mehr zu reden haben, als käme ich mit einem Pfeil im Rücken. Ich mache mich besser fertig und überlasse Kiara ihren eigenen Vorbereitungen.«
    Jonmarc stand auf, als Tris zur Tür ging. »Ich wollte sowieso in deine Richtung. Ich werde sicherstellen, dass du auch da ankommst, wo du hin willst.«
    »Du weißt, du bist hier Gast.«
    »Alte Gewohnheiten legt man eben nur schwer ab.«

KAPITEL 13
    E s muss einen leichteren Weg dafür geben«, sagte Jonmarc zu Carina, als sie auf den Beginn der königlichen Hochzeit warteten.
    »Was denn – durchbrennen?«, erwiderte Carina prompt. Neben ihr begann Cam zu kichern.
    Trompeten erklangen und die Gäste in der großen Halle Shekerishets wetteiferten darum, einen guten Blick auf Braut und Bräutigam zu erhaschen. Tris und Kiara betraten gemeinsam den Raum. Kiaras Hochzeitskleid war nach traditioneller Isencroft’scher Art geschneidert: rote Seide, ein schlanker Schnitt, beinahe bis zur Hüfte geschlitzt und darunter bauschige Hosen in glühendem Orange, die Farben des Feuers, dem Aspekt der Chenne heilig. Die Farben ließen ihren dunklen Teint leuchten. Eine breite, kunstvoll bestickte Schärpe betonte Kiaras Taille und fließende Ärmel bedeckten fast ihre Hände. Ihr kupferfarbenes Haar fiel ihr offen den Rücken hinab und ein fein ziselierter goldener Haarschmuck, der mit kleinen Juwelen besetzt war, lag wie eine Spitzenkappe darüber und umrahmte ihr Gesicht. Um ihren Hals glitzerte eine opulente Halskette im Stil der Ostmark. Dazu trug sie passende Ohrringe aus Gold, die ihr beinahe auf die Schultern fielen. An ihrer rechten Hand trug sie den Siegelring des Isencroft’schen Thronerben.
    »Ich sage doch nur, es muss nicht so kompliziert sein«, erwiderte Jonmarc. »Draußen in den Grenzlanden ist das viel einfacher. Man macht den Heiratsantrag, nimmt ihn an, schenkt etwas und schwört einen Eid, macht es offiziell – und gut ist es. Du bist verheiratet.«
    »Du erwartest doch nicht ernsthaft, dass irgendetwas am Hof so einfach ist, oder?«, flüsterte Cam mit einem Grinsen. »Das würde die Leute arbeitslos machen.«
    Tris zog an seinem Wams. Jonmarc wusste, dass es Crevan und Coalan beinahe einen ganzen Kerzenabschnitt gekostet hatte, einen akzeptablen Ersatz für den ruinierten Hochzeitsstaat zusammenzusuchen, und trotz seiner Abneigung gegen die Politik am Hof war er sich sehr bewusst, dass die Gerüchteküche unermüdlich nach etwaigen Unstimmigkeiten Ausschau hielt.
    Tris trug nun eine lange Jacke aus schwarzem Brokat mit weiten Manschettenärmeln, die mit Goldknöpfen und Borten besetzt war. Die Jacke reichte bis weit über die Knie, über hohe schwarze Stiefel und schwarze Hosen. Ein mitternachtsblaues Wams trug den margolanischen Hochzeitsfarben Rechnung. Sein Schwert hing unter der langen Jacke, unauffällig, aber leicht zu ziehen, und das Wams und das hochgeschlossene, geraffte Seidenhemd verbargen ein dünnes Kettenhemd. Eine formellere Krone als der von ihm bevorzugte Reif saß auf seinem Kopf. An seiner rechten Hand hatte Tris einen goldenen Ring mit dem Kronsiegel Margolans. Um seinen Hals, so wusste Jonmarc, trug Tris an einem Lederband das metallene Amulett, das sie auf ihrer Reise gefunden hatten und das magische Bestien vertrieb. Tris hatte zugegeben, dass er es nicht abgelegt hatte, seit er in der Bibliothek von Westmark von seiner Bedeutung erfahren hatte. Er sah keinen Grund, es

Weitere Kostenlose Bücher