Fiona
heiraten«, gab Miles zurück. »Ich sagte Euch schon, daß ich sie liebte. «
»Ihr verschenkt Eure Liebe sehr leichtfertig. Warum hat Bridget Euch nicht geheiratet oder diese Kusine, die Euch soeben eine Tochter zur Welt brachte? «
Er blieb ein paar Sekunden stumm. »Ich habe nur eine Frau geliebt, hatte jedoch mit vielen Frauen Liebesbeziehungen. Ich bat nur Kits Mutter, mich zu heiraten, und wenn ich wieder eine Frau darum bitte, dann nur, weil ich sie liebe. «
»Sie tut mir schon jetzt leid. « Fiona seufzte. »Sie wird sich mit Euren Bastarden abfinden müssen, die Ihr zwei-oder dreimal jährlich zeugt. «
»Ihr schient Euch nicht an diesem Kind zu stören, und Ihr habt das Mädchen im Gasthof auf dem Arm getragen, als Ihr glaubtet, es wäre meine Tochter. «
»Aber ich bin glücklicherweise nicht mit Euch verheiratet. «
Miles’ Stimme senkte sich: »Wenn Ihr meine Frau wäret, würde es Euch stören, wenn Ihr alle paar Monate ein neues Kind von mir empfanget? «
»Ich würde Euch nicht die vier Kinder vorwerfen, die Ihr als unreifer Mann in der Vergangenheit zeugtet. Aber wenn ich einen Mann heiratete, was nicht geschehen wird, und wenn mein Ehemann mich damit erniedrigte, indem er jede Dienstmagd in England schwängerte, würde ich, glaube ich, für seinen Tod sorgen. «
»Das ist fair«, sagte Miles mit belustigtem Unterton in der Stimme. Er drehte sich auf die Seite, legte einen Arm über Kit und um Fionas Schultern und zog sie beide an sich heran.
»Gute Nacht, mein Engel«, flüsterte er und schlief ein.
Kapitel 6
Miles wurde von Kits Fuß geweckt, mit dem er ihn in die Rippen trat, während er versuchte, über seinen Vater hinwegzuklettern. »Lieg ganz still, Papa«, flüsterte Kit und feucht in der Nähe von Miles’ Ohr. »Wecke Fiona nicht auf. « Damit war er über seinen Vater hinweggestiegen und lief in den Schatten des Waldes hinein.
Miles sah seinem Sohn nach und rieb sich den schmerzenden Brustkorb.
»Werdet Ihr das überstehen? « fragte Fiona lachend neben ihm.
Er drehte sich zur Seite, und ihre Blicke berührten sich. Fionas Haar war um sie gebreitet, und ihr Gesicht war weich vom Schlaf. Nie hätte er geglaubt, daß sie sich so unerbittlich zu beherrschen wußte. Vorsichtig, mit einem leichten Lächeln, bewegte er die Hand von ihrer Schulter zu ihrer Wange hinauf, fuhr sacht an der Linie ihres Kinns entlang.
Er hielt den Atem an, als sie sich dieser Liebkosung nicht entzog. Ihm war, als wäre sie ein wildes Tier, das er zu zähmen versuchte, und daß er sich sehr behutsam bewegen mußte, um sie nicht zu verscheuchen.
Fiona beobachtete Miles, und das Gefühl seiner Hand auf ihrem Gesicht erschien ihr wie ein Wunder. Seine Augen waren feucht, seine Lippen voll und weich. Sie hatte noch nie einem Mann gestattet, sie zu berühren, und sich nie gefragt, was die Liebkosung eines Mannes für eine Empfindung in ihr auszulösen vermochte. Doch nun lag sie ausgestreckt, das Gesicht Miles Montgomery zugewandt, während ihre Körper nur eine Handspanne voneinander getrennt waren? Und sie fragte sich, wie es wäre, wenn sie ihn berührte. Auf seinen Wangen zeigte sich dunkel der Ansatz eines Bartes und betonte die scharfen Linien der Jochbeine. Eine Locke schwarzen Haares berührte sein Ohr.
Als könne Miles ihre Gedanken lesen, nahm er Fionas Hand und legte sie auf seine Wange. Sie ließ sie einen Moment dort ruhen, während ihr Herz heftig klopfte. Ihr war, als täte sie etwas Verbotenes. Nach einem langen Moment bewegte sie ihre Hand, um seine Haare zu berühren. Sie waren weich und sauber, und sie fragte sich, wie sie rochen.
Ihr Blick suchte wieder seine Augen, und sie spürte, daß er sie küssen würde. Weich vor ihm zurück, dachte sie, aber sie bewegte sich nicht.
Langsam, während seine Augen ihr sagten, daß sie sich ihm verweigern könne, kam er näher, und als seine Lippen die ihren berührten, hielt sie die Augen offen. Was für ein angenehmes Gefühl, dachte sie.
Er legte nur seinen Mund auf den ihren und behielt ihn dort. Er zwang sie nicht, die Lippen zu öffnen, faßte sie auch nicht oder versuchte, sich mit seinem Gewicht auf sie zu werfen, wie das andere Männer getan hatten. Er hielt sie nur mit diesem leichten, höchst angenehmen Kuß.
Und er war es, der zuerst seine Lippen von ihrem Mund löste, und da war ein Licht von solcher Wärme in seinen Augen, daß sie steif zu werden begann. Jetzt würde er sich auf sie werfen.
»Still«, sagte er leise, seine
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