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Fiona

Fiona

Titel: Fiona Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jude Deveraux
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Taille und hob sie hoch. So konnte sie den Apfel erreichen, und er ließ sie langsam wieder auf die Erde, wobei sie mit der Vorderseite ihres Leibes an seiner Brust entlangrutschte. Ihre Lippen berührten eben die ihren, als Kit rief: »Schau mal, was ich gefunden habe, Papa! «
    Fiona drehte den Kopf, um Kit zuzulächeln. »Was ist es denn? «
    Mit einem übertriebenen Seufzer setzte Miles Fiona wieder ab.
    »Es ist eine Schaukel! « rief Kit.
    »Tatsächlich«, sagte Miles, Fiona bei der Hand haltend. Er packte die Seile der Schaukel und zog ein paarmal heftig daran. »Wollen mal sehen, wie hoch du schaukeln kannst«, sagte er zu seinem Sohn.
    Fiona und Miles traten beiseite, während Kit sich auf das Schaukelbrett setzte und heftig mit den Beinen nachhalf, bis er mit den Zehen einen Ast berührte.
    »Er wird sich verletzen«, sagte Fiona, doch Miles hielt sie am Arm fest.
    »Nun zeig’ Fiona mal, was du alles kannst. «
    Ihr stockte der Atem, als Kit, während die Schaukel hoch über dem Boden schwebte, seine Beine auf das Brett hinaufzog und sich in der Schaukel auf stellte.
    »Jetzt! « rief Miles mit ausgebreiteten Armen.
    Fiona mochte ihren Augen nicht trauen, als Kit plötzlich durch die Luft segelte und in Miles’ Armen landete. Während Kit vor Vergnügen krähte, spürte Fiona ihre Knie schwach werden.
    Miles stellte seinen Sohn auf die Erde und langte nach ihrem Arm. »Was ist mit Euch, Fiona? Es war doch nur ein Kinderspiel. Als ich so alt war wie Kit, pflegte ich fast genauso von der Schaukel in die Arme meines Vaters zu springen. «
    »Aber wenn Ihr zur Seite gegangen wäret… « begann sie.
    »Zur Seite gegangen! « wiederholte er entsetzt. »Damit Kit zur Erde stürzte? « Er zog sie in seine Arme und beruhigte sie. »Hat denn niemand mit Euch gespielt, als Ihr noch ein Kind wart? « fragte er leise.
    »Meine Eltern starben kurz nach meiner Geburt. Edmund war mein Vormund. «
    Diese schlichte Feststellung sagte Miles eine Menge. Er hielt sie mit beiden Armen vor sich hin, damit er sie betrachten konnte. »Nun werden wir versuchen, nachzuholen, was Ihr als Kind entbehren mußtet. Setzt Euch auf die Schaukel. Ich werde Euch anschieben. «
    Froh, daß er sie von den Erinnerungen an Edmund ablenkte, ging sie bereitwillig zur Schaukel.
    »Laßt mich das machen, Papa«, rief Kit und stemmte sich gegen das Holzbrett der Schaukel. Doch er erreichte nicht viel. »Sie ist zu schwer«, flüsterte Kit laut.
    »Nicht für mich. « Miles lachte, küßte Fiona aufs Ohr und faßte die Seile. »Wischt es ab, Fiona! « sagte er, während er sie weit nach hinten zog.
    »Das kann ich jetzt nicht, aber ich werde es nachholen! « gab sie ihm über die Schulter zurück.
    Miles ließ die Schaukel los, und sie schwang wie ein Pendel auf die andere Seite hinüber. Jedesmal, wenn sie auf seiner Höhe war, gab er ihrer Kehrseite einen Schubs, statt das Brett anzufassen, doch konnte Fiona darüber nur lachen. Ihr Rock hob sich bis zu ihren Knien hinauf, sie schleuderte ihre Schuhe beiseite und streckte die Beine aus.
    »Spring, Fiona! « rief Kit.
    »Ich bin zu schwer, erinnerst du dich? « rief sie scherzend.
    Miles stand nun neben der Schaukel. Je mehr Zeit er mit ihr verbrachte, umso schöner wurde sie. Ihr Kopf lag im Nacken, und sie lachte so vergnügt, wie er sie noch nie erlebt hatte.
    »Papa kann dich auffangen«, meinte Kit beharrlich.
    »Ja, Papa ist mehr als bereit, Lady Fiona einzufangen«, sagte Miles grinsend und stellte sich vor sie hin. Er sah, wie ein Schatten des Zweifels über ihr Gesicht wanderte. »Vertraut mir, Fiona. « Er lächelte, aber seine Stimme war todernst. »Ich trete nicht zur Seite; ich werde Euch auffangen, gleichgültig, wie hart Euer Fall sein mag. «
    Fiona wiederholte nicht den Trick von Kit und stellte sich auf das Schaukelbrett; doch sie ließ die Seile los und flog kopfüber in Miles’ Arme. Als sie gegen ihn prallte, drückte ihr die Wucht des Stoßes fast den Atem aus den Lungen.
    Miles schlang ihr die Arme um den Oberkörper, und dann sagte er mit einem entsetzten Blick: »Ihr seid zu schwer, Fiona. «
    Sein Fall war eine perfekte Schauspielerei, und als er mit lautem Stöhnen zu Boden sank, kicherte sie und klammerte sich an ihn. Mit einem lauten, aus dem Herzen kommenden »Oh, ah« aus Miles’ Mund begannen sie den steilen Abhang hinunterzurollen. Es war eine schrecklich einseitige Rolle. Wenn Miles den Boden berührte, hielt er Fiona fest, während seine Hände an ihren Seiten

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