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Fiona

Fiona

Titel: Fiona Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jude Deveraux
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vorsichtig darin einwickelte. »Aber du hast ja darauf bestanden, allein auf die Jagd zu gehen. «
    Ehe sie noch ein Wort sagen konnte, zerrte Rab abermals einen Eber hervor, den er neben den ersten legte. Auch dieser war von Schwerthieben zerfetzt.
    Fiona begann, Miles’ schmutziges Gesicht zu säubern. »Wir werden dich nur ein kurzes Stück weit tragen, zu einer Stelle, wo es warm ist und wo du deine Ruhe haben wirst. Und jetzt bleibst du ganz ruhig liegen. «
    Sir Guy trat mit einem Mann und einer Frau durch das Unterholz. Sie hatten ihre Arme mit großen schweren Plaids behängt.
    »Ich habe eine kräftige Fleischbrühe mit Gerstengrütze auf dem Feuer«, sagte die Frau. »Und ein paar Haferkuchen im Herd. Alicia wird noch mehr Plaids hierher schicken, wenn Ihr sie benötigt. «
    Sir Guy kniete sich neben Miles nieder, hob das Plaid an und betrachtete stimrunzelnd die Wunden. Er blickte überrascht hoch, als Rab einen dritten Wildschwein-Kadaver auf die Lichtung zerrte.
    »Wieviele von ihnen liegen dort im Gebüsch? « fragte Fiona.
    »Fünf«, antwortete Sir Guy. »Sein Pferd muß ihn mitten zwischen eine Familie von Wildschweinen geworfen haben,
    Er hatte nur sein Schwert und den kleinen Dolch bei sich; doch es gelang ihm, alle fünf Wildschweine zu töten und sich anschließend noch hierher zu schleppen. Rab führte uns zu den Wildschweinen, rannte aber wieder fort, ehe wir Lord Miles fanden. «
    »Er lief mir entgegen«, sagte Fiona. »Könnt Ihr Miles tragen? «
    Scheinbar mühelos hob Sir Guy den Verletzten vom Boden und nahm seinen jungen Meister auf die Arme, als wäre er ein kleines Kind. Sogleich begannen seine Wunden wieder zu bluten.
    »Vorsichtig! « rief Fiona schrill, doch Sir Guy brachte sie mit einem Blick wieder zum Schweigen.
    Er ging, Miles auf den Armen, voran, suchte sich einen Weg zwischen den Bäumen bis zur Hütte der Kleinbauern und bettete ihn dort vorsichtig auf eine Pritsche an einer Wand. Es war eine winzige, dunkle, aus einem Raum bestehende Hütte, in der die offene Feuerstelle die einzige Lichtquelle darstellte. Ein roh gezimmerter Tisch, zwei Stühle und die Pritsche bildeten das Mobiliar. Ein Wasserkessel summte über dem Feuer. Fiona nahm das Tuch, daß man für sie bereitgelegt hatte, tauchte es in das Wasser und begann, Miles zu waschen. Sir Guy hob den Verwundeten an, half ihr, die noch auf Miles’ Körper klebenden Kleiderfetzen zu entfernen, und zu Fionas Erleichterung stellten sich die Verletzungen auf seinem Rücken nur als geringfügige Prellungen und Kratzer heraus.
    Sie war fast fertig mit der Reinigung, als Morag mit Alicia eintraf. Morag hatte einen großen Korb mit Heilmitteln bei sich.
    »Ich sehe nicht mehr so gut wie früher«, sagte Morag, als sie Miles’ nackten Körper betrachtete, auf dem sich die klaffenden Wunden rot abzeichneten. »Ich kann ihn nicht allein versorgen. «
    »Das übernehme ich«, sagte Fiona rasch. »Sag mir nur, was ich tun muß. «
    Ein Stoff ließ sich leichter zuammennähen als Fleisch und Sehnen, mußte Fiona bald erfahren. Jedesmal, wenn sie mit der Nadel in Miles’ Haut stach, zogen sich die Muskeln in ihrem Körper zusammen.
    Miles lag stumm und regungslos auf der Pritsche und atmete kaum, während Fiona die Wunden an seinem Körper vernähte. Der große Blutverlust hatte seiner Haut eine graue Farbe verliehen. Alicia fädelte die Game ein, schnitt die Fäden ab und half beim Verknoten.
    Als Fiona mit ihrer Arbeit endlich fertig war, zitterte sie am ganzen Körper.
    »Trink das! « befahl Alicia.
    »Was ist das? « fragte Fiona.
    »Das weiß der Himmel. Ich habe mir schon lange abgewöhnt zu fragen, was Morag in ihren Heiltränken als Zutaten verwendet. Was es auch ist, es wird abscheulich schmecken, doch du wirst dich danach viel besser fühlen. «
    Fiona trank von der Brühe, lehnte sich gegen die Wand und ließ Miles nicht aus den Augen. Als Morag einen Becher von dem Arzneitrank an Miles’ blasse Lippen hielt, drückte sie rasch ihren eigenen Becher Alicia in die Hand und ging zu ihm.
    »Trink das«, flüsterte sie und stützte seinen Kopf. »Du mußt deine Kraft wiedergewinnen. «
    Seine Augen bewegten sich, seine Wimpern teilten sich kaum, als er zu ihr hochsah. »Es lohnte sich«, flüsterte er, während er Morags Gebräu langsam hinunterschluckte.
    Morag schnaubte spöttisch. »Er wird ein Jahr lang im Bett bleiben, wenn Ihr ihn verhätschelt. «
    »Nun, wenn schon! « gab Fiona schroff zurück.
    Alicia lachte. »Komm

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