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Fiona

Fiona

Titel: Fiona Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jude Deveraux
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hatten eine schnelle Erholung bewirkt. Er war immer noch schwach und hatte immer noch Schmerzen; doch seine Genesung war nur eine Frage der Zeit.
    »Warum bist du bei mir geblieben? « fragte er. »Eine von Alicias Frauen hätte mich doch pflegen können. «
    »Damit sie mit dir ins Bett springt und deine Wunden wieder aufreißt? « fragte sie ungehalten.
    »Wenn du mich zum Lachen bringst, platzen meine Nähte. Wie hätte ich wohl eine andere Frau berühren können, wenn du so nahe bist? «
    »Wenn ich fort bin, wirst du sicherlich wieder zu deiner alten Lebensart zurückfinden. «
    Seine Hand spielte mit ihrem Haar, zog ihren Kopf zurück, und sein Mund legte sich besitzergreifend auf den ihren.
    »Hast du noch nicht gelernt, daß du mein bist? « sagte er mit einem halben Grollen. »Wann wirst du das zugeben? «
    Er gab ihr keine Chance zur Antwort, als er sie wieder küßte, und vieles von dem, was Fiona in den vergangenen Tagen bedrückt hatte, floß in diesen Kuß ein.
    Als sich kalter Stahl gegen Miles’ Kehle legte, fuhren sie auseinander. Instinktiv griff Miles nach seinem eigenen Schwert, doch er trug unter seinem Plaid nur nacktes Fleisch.
    Über ihnen stand Roger Chatworth. Die Augen voller Haß, sein Schwert gegen die Schlagader an Miles’ Hals gelegt.
    »Nein«, sagte Fiona, die sich von Miles wegbewegte. »Füg ihm kein Leid zu. «
    »Ich würde zu gern alle Montgomerys töten«, sagte Roger Chatworth.
    Miles bewegte sich rasch zur Seite und packte Chatworth’ Handgelenk.
    »Nein! « schrie Fiona und klammerte sich an den Arm ihres Bruders.
    Miles’ Bandagen begannen sich zu röten.
    »Er ist verletzt«, sagte Fiona. »Willst du einen Mann töten, der sich nicht wehren kann? «
    Roger konzentrierte sich jetzt voll auf sie. »Bist du zu einer von ihnen geworden? Haben die Montgomerys dich gegen deine eigenen Blutsverwandten vergiftet? «
    »Nein, Roger, natürlich nicht. « Sie versuchte, ruhig zu bleiben. Da war so ein wilder Ausdruck in Rogers Augen, daß sie Angst hatte, ihn noch mehr zu reizen. Miles lag gegen die Wand gelehnt und rang nach Atem, doch sie wußte, daß er in jedem Moment wieder losspringen konnte und seine Wunden damit noch weiter aufriß.
    »Bist du meinetwegen gekommen? «
    Da war es plötzlich still in der kleinen Hütte, als beide Männer sie beobachteten. Sie mußte mit Roger das Hochland verlassen. Wenn sie es nicht tat, würde er Miles töten. Das wußte sie genau. Roger war müde und wütend, jenseits jeder vernünftigen Einsicht.
    »Es wird gut sein, wenn ich wieder zu Hause bin«, sagte sie und zwang sich zu einem Lächeln.
    »Fiona! « rief Miles warnend.
    Sie achtete nicht auf ihn. »Komm, Roger, worauf wartest du noch? « Ihr Herz klopfte so heftig, daß sie kaum ihre eigene Stimme hören konnte.
    »Fiona! « rief Miles abermals und krampfte die Hand auf das Loch in seiner Brust.
    Einen Moment sah Roger verunsichert von einem zum anderen.
    »Ich werde ungeduldig, Roger! Bin ich nicht lang genug fortgewesen? « Sie drehte sich auf dem Absatz, um die Hütte zu verlassen, hielt unter der Tür noch einmal an. Ihre Augen waren auf Roger geheftet, da sie nicht wagte, Miles anzusehen. Nicht einen Blick auf ihn konnte sie riskieren, oder sie würde ihre Entschlußkraft verlieren.
    Langsam und verwirrt begann Roger ihr zu folgen. Ein Pferd wartete gehorsam unweit der Hütte. Fiona hielt den Blick auf das Tier gerichtet und wagte nicht, umherzusehen, weil sie wußte, daß sie dann die Leiche von Sir Guy erblicken würde. Nur der Tod konnte den Riesen davon abgehalten haben, seinen Herrn zu beschützen.
    Wieder ein Schrei, daß die Balken zitterten: »FIONA!! «
    Fiona schluckte den Kloß in ihrem Hals hinunter und erlaubte Roger, ihr aufs Pferd zu helfen.
    »Wir müssen etwas zu essen haben«, sagte Roger und wandte sich von ihr ab.
    »Roger! « schrie sie ihm nach. »Wenn du ihm etwas tust, werde ich… « begann sie und sah, daß er gar nicht zuhörte. Wie der Blitz war sie wieder vom Pferd und rannte hinter ihm her; doch nicht rasch genug.
    Roger Chatworth rammte sein Schwert durch Miles’ Arm, und als Miles blutend auf der Erde lag, sagte Roger: »Raines Frau verschonte mein Leben, und ihr verdankst du es jetzt, daß du deine schmutzige Seele nicht aushauchen mußt. « Er drehte sich Fiona zu, die unter der Tür stand.
    »Steig auf dein Pferd, oder ich erledige ihn doch noch, Wenn er nicht sowieso verblutet. «
    Zitternd und ganz schwach vor Übelkeit verließ Fiona die

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