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Fiona

Fiona

Titel: Fiona Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jude Deveraux
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zu mir, Fiona. Setz dich, und ruh dich aus. Ich möchte gerne von dir erfahren, woher du wußtest, daß Miles verwundet war. Wir hatten ihn eben erst entdeckt, als du mit dem Pferd bei uns ankamst. «
    Fiona setzte sich neben Miles’ Kopf auf den Boden, lehnte sich gegen die Wand und zuckte mit den Achseln. Sie hatte keine Ahnung, woher sie wußte, daß er verletzt war; doch sie hatte es gewußt.
    Ihre Ruhepause war nur von kurzer Dauer. Schon nach Minuten, wie es ihr schien, hatte Morag etwas Neues vorbereitet, das sie Miles mit dem Löffel eingeben mußte.
    Die Nacht brach herein, und Alicia ritt nach Larenston zurück. Fiona saß neben Miles und beobachtete ihn. Sie wußte, daß er nicht schlief, während Morag schlaftrunken auf einem Stuhl einnickte.
    »Was… «, flüsterte Miles. »Was ist das für eine Frau, die Raine hat? «
    Fiona dachte, er phantasierte im Fieber, da sie weder Raine noch dessen Frau kannte.
    »Sängerin«, flüsterte Miles, »Pagnell. «
    Diese Worte waren Hinweis genug, daß sie verstand. Sie war überrascht, daß einer von den Montgomery Lords eine niedriggeborene kleine Sängerin heiratete. Fiona erzählte Miles die Geschichte, wie sie Clarissa kennengelemt, ihre außergewöhnliche Stimme gehört und später versucht hatte, die Sängerin von Pagnells Klauen zu retten — was zu ihrer eigenen Gefangenschaft geführt hatte.
    Miles lächelte über ihre Schlußbemerkung und tastete nach ihrer Hand. Er hielt sie immer noch fest, als er kurz vor Sonnenaufgang einschlief.
    Morag erwachte und begann, ein anderes Bündel von Kräutern, getrocknete Pilze und mehrere Zutaten, die Fiona nicht kannte, zu einer Mixtur zu vermengen.
    Gemeinsam nahmen sie dann die durchbluteten Verbände ab, und Morag legte auf die vernähten Wunden warme, feuchte, mit Kräutern vermischte Packungen.
    Miles schlief am Nachmittag noch einmal ein, und Fiona verließ die Bauernhütte zum ersten Mal. Sir Guy saß draußen unter einem Baum und sah nur fragend hoch, als sie ins Freie trat.
    »Er schläft jetzt«, sagte sie.
    Sir Guy nickte und blickte in die Ferne. »Nicht viele junge Männer könnten in eine Horde von fünf Wildschweinen fallen und lebend davonkommen«, sagte er voller Stolz.
    Tränen blinkten in Fionas Augen, als sie eine zitternde Hand auf die Schultern des Hünen legte. »Ich werde alles tun, was in meinen Kräften steht, damit er wieder gesund wird. «
    Sir Guy nickte, ohne sie anzusehen. »Ihr habt keinen Grund, ihm zu helfen. Wir haben Euch schnöde behandelt. «, »Nein«, widersprach sie, »ich habe mehr bekommen als eine zuvorkommende Behandlung. Man hat mich mit Liebe beschenkt. « Und damit wandte sie sich ab, ging zu dem Fluß, der das Land der MacArrans durchquerte, wusch sich, kämmte sich die Haare, und setzte sich, in ihr Plaid gewickelt, einen Moment hin, um Luft zu schöpfen. Als sie wieder aufwachte, war es Nacht. Sir Guy saß nicht weit von ihr entfernt.
    Schlaftrunken eilte sie in die Hütte zurück.
    Miles war wach, und sein Stirnrunzeln verschwand sofort,; als er sie unter der Tür sah.
    »Da ist sie ja«, schimpfte Morag. »Vielleicht werdet Ihr jetzt Eure Medizin trinken. «
    »Fiona«, sagte Miles.
    Sie ging zu ihm hin und hielt seinen Kopf, während er fast einen Becher von dem Gebräu austrank, und hielt ihn fest, bis er wieder einschlief.

Kapitel 13
    »Du wirst nicht gehen«, sagte Fiona mit stählerner Entschlossenheit. »Ich habe zu viele Nächte geopfert, damit deine Wunden heilen sollten, um jetzt mit anzusehen, wie du sie wieder aufbrichst. «
    Er sah mit schmelzend sanften Augen zu ihr hoch. »Bitte, Fiona. «
    Einen Moment lang hätte sie fast nachgegeben, verdrängte die Anfechtung aber mit einem Lachen. »Du bist ein hinterlistiger Mann. Nun lieg still, oder ich werde dich ans Bett fesseln. «
    »Oh? « sagte er mit hochgezogenen Augenbrauen.
    Fiona errötete über das, was er offensichtlich dachte.
    »Nimm dich zusammen! Ich möchte, daß du mehr ißt. Du wirst nie gesund werden, wenn du nicht mehr futterst. «
    Er faßte ihre Hand und zog sie mit überraschender Kraft neben sich nieder. Oder vielleicht hatte Fiona sich diesem Zug nicht widersetzen wollen. Er hatte sich zur Hälfte aufgesetzt und lehnte sich, von Kissen unterstützt, gegen eine Ecke des Raumes, die Beine auf der Pritsche ausgestreckt. Vorsichtig bettete sie sich neben ihn. Es war vier Tage her, daß Miles von Wildschweinen aufgespießt wurde; doch seine Jugend und seine natürliche Widerstandskraft

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