Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Fiona

Fiona

Titel: Fiona Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jude Deveraux
Vom Netzwerk:
Geduckt, bis ihre Beine schmerzhaft pochten, bewegten sie sich Zoll für Zoll an der Bordwand entlang, langsam und vorsichtig, um ja kein Geräusch zu machen.
    Als Miles anhielt, bewegte er einen Arm, und Roger schien die Bewegung zu verstehen. Er glitt über die Bordwand, und Fiona hielt den Atem an, da sie den Aufprall seines Körpers auf dem Wasser erwartete; doch das Platschen blieb aus. Im nächsten Moment gab Miles ihr ebenfalls das Zeichen, über die Bordwand zu steigen. Ohne nachzudenken, schwang sie ein Bein über die Bordwand und der Rest ihres Körpers folgte. Roger fing sie auf und senkte sie leise auf eine Ducht im Ruderboot.
    Ihr Herz klopfte heftig, während sie Roger zusah, wie er das Boot langsam an der Bordwand zum Wasser hinunterließ, wobei Miles oben an Deck die Taue bediente. Die Muskeln in Rogers Armen traten unter der Haut hervor, als er das Gewicht des Bootes an den Tauen allein übernehmen mußte. Fiona wollte ihm zu Hilfe kommen, doch Roger winkte sie ungeduldig von sich fort. Als sie zu ihrer Ducht zurückkehrte, stolperte sie plötzlich. Sie hielt sich die Hand vor den Mund, um einen Schrei zu unterdrücken, als sie eine Hand neben ihrem Fuß entdeckte - die Hand eines toten Matrosen.
    Plötzlich sackte das Ruderboot nach unten, und sie hörte, wie Roger die Luft scharf einatmete, während er mit den Tauen kämpfte, um das Boot nicht ins Wasser platschen zu lassen. Aus irgendeinem Grund hatte Miles die Führungsseile über ihnen jählings losgelassen. Es gelang Roger, das Boot mit einem Flüstergeräusch aufs Wasser zu bringen. Dann lehnte er sich zurück und sah hinauf zum Deck.
    Miles war nirgends zu sehen, und einen Moment lang überkam Fiona die Panik. Wie tief saß Rogers Haß auf ihren Mann? Konnte sie Roger daran hindern, mit dem Boot vom Schiff wegzurudern, falls er sich dazu entschloß, Miles zurückzulassen?
    Doch Roger stand nur mit gegrätschten Beinen im Boot, glich die Schlingerbewegungen des kleinen Schiffes aus und sah erwartungsvoll nach oben.
    Als Fiona schon den Tränen nahe war aus Sorge um Miles, blickte dieser über die Bordwand, sah, wo Roger sich befand, und im nächsten Augenblick warf er einen leblosen Körper in Rogers fangbereite Arme. Roger schien nur auf so etwas gewartet zu haben, und er stürzte nicht ins Wasser, als der Körper auf seinen Armen landete. Im nächsten Moment kletterte Miles wie der Blitz am Tau herunter, das das Ruderboot noch mit dem Schiff verband, und kaum war er halbwegs im Boot, als Roger von der Bordwand abstieß und zu rudern begann. Miles gab dem zweiten toten Matrosen einen Tritt, daß er neben dem ersten landete, packte das zweite Paar Ruder und tauchte es ebenfalls ins Wasser. «
    Fiona brachte kein Wort über die Lippen, während sie. den beiden Männern zusah, die im Takt ruderten, während das Schiff hinter ihnen in der Dunkelheit verschwand.

Kapitel 16
    »Schaffen wir sie uns vom Hals«, waren die ersten Worte, die nach einer Stunde des Schweigens gesprochen wurden.
    Miles nickte zustimmend und fuhr fort zu rudern, während Roger die beiden Leichen ins Wasser warf.
    Dann nahm auch Roger wieder die Riemen auf. »Wir müssen uns andere Kleider besorgen. Etwas Unauffälliges, das keinen Verdacht erregen wird. «
    »Was für einen Verdacht? « fragte Fiona. »Glaubst du, die Matrosen werden nach uns suchen? «
    Roger und Miles wechselten einen Blick, der Fiona das Gefühl gab, sie habe etwas Naives gefragt.
    »Wenn wir durchsickern lassen, daß wir den Namen Montgomery oder Chatworth tragen«, sagte Roger geduldig »werden wir binnen Minuten festgehalten, damit man ein Lösegeld für uns erpressen kann. Und da wir ohne bewaffnete Eskorte reisen, müssen wir inkognito bleiben. «
    »Vielleicht sollten wir uns als Musiker ausgeben«, sagte Fiona. »Clarissa fehlt uns jetzt. «
    Als sie den Namen von Miles’ neuer Schwägerin! erwähnte, erinnerte sich Roger daran, wie Clarissa sein Leben rettete. Als er mit dem Bericht dieser Episode zu Ende kam, wurde es bereits hell, und sie erreichten endlich die Küste.
    »Zieh dir den Umhang fest um den Leib und bleib dicht hinter mir«, befahl Miles mit halblauter Stimme. »Sie werden bald einen Markt eröffnen, und wir wollen zusehen, ob wir dort nicht andere Kleider besorgen können. «
    Obwohl der Morgen eben erst anbrach, herrschte bereits reges Leben auf dem Marktplatz der Stadt, da die Leute aus der Umgebung mit ihrer Ware von allen Seiten herbeikamen. Roger lenkte mit seinen an den

Weitere Kostenlose Bücher