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Fiona

Fiona

Titel: Fiona Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jude Deveraux
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zurückgeritten wäre. Und ich hätte ihr nicht ein Wort geglaubt, wenn sie versucht hätte, ihren Wunsch, bei dir zu bleiben, zu begründen. «
    »Warum erzählst du mir das? « fragte Miles Roger nach kurzem Schweigen.
    »Weil Fiona mir lange Predigten hielt, wie… wie falsch ich mich verhalten hätte. Vielleicht hatte sie in einigen Punkten recht. «
    Dann gingen sie wieder einige Zeit stumm nebeneinander her, jeder mit seinen Gedanken beschäftigt.
    Als die Sonne höherkletterte, legten sie eine Rast ein und aßen und tranken das Wasser von einem Bach, der neben der Straße herlief. Fiona ertappte Miles ein paarmal dabei, wie er sie beobachtete, und sie wunderte sich, was in seinem Kopf vorging.
    Es begegneten ihnen viele Reisende auf der Straße, reiche Kaufleute mit Eseln, die mit Gold beladen waren, viele Bauern auf der Wanderschaft, Musikanten, Hufschmiede und sogar ein Adeliger, der von zwanzig bewaffneten Rittern begleitet war. Danach ließen sich Roger und Miles eine Stunde lang in abfälliger Weise über die Ritter aus, bekrittelten alles an ihnen, angefangen bei den Farben ihrer Helmbüschel bis hinunter zu den altmodischen Steigbügeln.
    Als die Sonne sich dem Horizont zuneigte, schauten sich die Männer nach einem Platz um, wo sie die Nacht verbringen konnten. Obwohl sie eine Festnahme als Wilderer riskierten, beschlossen Roger und Miles, im Wald des Königs zu übernachten, abseits von den anderen Reisenden, die am Wegrand lagerten.
    Während sie aßen, unterhielten sich Miles und Roger über ihre Waffenübungen und erwähnten ein paar Leute, die sie beide kannten. Überhaupt benahmen sie sich, als wären sie alte Freunde, und als Fiona aus dem Schein des Feuers in den Schatten der Bäume ging, bemerkten die beiden gar nicht, daß sie sich vom Lagerplatz entfernte. Ein paar Minuten später war sie den Tränen nahe, während sie sich an einen Baum lehnte und den nächtlichen Geräuschen des Waldes lauschte.
    Als Miles 7 Hand ihre Schulter berührte, sprang sie mit einem Satz von ihm weg.
    »Ist etwas nicht in Ordnung? « fragte er.
    »Nicht in Ordnung! « zischte sie ihn an, während ihre Augen sich mit Tränen füllten. »Wieso sollte etwas nicht in Ordnung sein? Du hast mich monatelang gefangengehalten, hast mich in dich verliebt gemacht. Doch als ich alles opferte, um dein wertloses Leben zu retten, hast du mich mit deinem Haß verfolgt. Ich habe dir ein Kind zur Welt gebracht, mit deinen Verwandten und deinem eigenen Gefolgsmann konspiriert, um dich zurückzugewinnen´, doch alles, was ich dafür bekomme, ist Kälte. Ich habe dich geküßt, und du hast darauf reagiert, doch du hast mir nichts von dir selbst dafür angeboten. Was muß ich tun, damit du begreifst, daß ich dich nicht verraten habe? Meinen Bruder nicht dir vorgezogen habe? Du hast selbst gehört, wie Roger sagte, er hätte dich getötet, wenn ich nicht mit ihm gegangen wäre. « Sie konnte nicht weitersprechen, weil die Tränen ihre Stimme erstickten.
    Miles lehnte, ein paar Schritte von ihr entfernt, an einem Baum. Das Mondlicht versilberte seine Haare und Augen.
    »Ich dachte, nur meine Brüder wären dem alten Dämon des Stolzes verfallen. Ich dachte, Raine wäre von Dummheit verblendet, als er sich weigerte seiner Frau zu verzeihen, weil sie zum König ging und dort um eine Begnadigung bettelte. Ich hätte dir einen König vergeben, doch du hast mir einen Mann vorgezogen, dich für das Heim eines anderen statt für meines entschieden. Und als ich die Geschichte von den vielen Männern hörte, denen du beigewohnt hast, hätte ich dich töten können. «
    Als sie dagegen protestieren wollte, hob er die Hand.
    »Vielleicht kommt es daher, daß ich mit zu vielen untreuen Frauen zu tun hatte, Frauen, die aus meinem Bett stiegen und dann das Hochzeitskleid für einen anderen anzogen. Vielleicht hat mir das meine unbefangene Einstellung den Frauen gegenüber genommen. Und schließlich hist du zwar meine Gefangene gewesen, hast dich aber nicht zu sehr gegen mich gewehrt. «
    »Ich sträubte mich mit allem, was ich hatte«, sagte sie hitzig und beleidigt.
    Miles hatte dafür nur ein Lächeln übrig. »Raine sagte, ich wäre eifersüchtig; und der Witz an der Sache war, daß ich auf den gleichen Mann eifersüchtig war wie er. Raine glaubte, seine Frau Clarissa hätte sich in Roger vergafft. «
    »Ich bin sicher, Roger hatte gar keine Ahnung davon. «
    »Den Eindruck hatte ich auch, als er die Geschichte erzählte, wie Clarissa sein Leben

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