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Fiona

Fiona

Titel: Fiona Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jude Deveraux
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rettete. Clarissa mußte so handeln, um Raine zu retten, weil mein Bruder ein hitzköpfiger, sturer Mann ist, der nie auf die Stimme der Vernunft hört. «
    »Raine! « sprudelte Fiona hervor. »Hat er auch so gerast und seine vernähten Wunden aufgerissen? Mußte er mit einem Betäubungsmittel behandelt werden, damit er Schlaf fand? «
    Miles warf ihr mit blitzenden Zähnen einen lächelnden Blick zu. »Raine verbraucht Stöße von Lanzen, wenn er wütend ist. Ich habe eine andere Methode. « Er schwieg eine Weile. »Wie sieht unser Sohn aus? « fragte er leise.
    »Er hat hohe Wangenknochen wie dein Bruder Gavin. An seiner Familienähnlichkeit besteht kein Zweifel. «
    »Daran habe ich auch nicht gezweifelt, nicht wirklich. Fiona… «
    »Ja«, flüsterte sie.
    »Warum hast du mich verlassen? Warum bist du nicht nach einer Woche zurückgekommen? Ich habe jeden Tag auf dich gewartet. Ich betete um deine Rückkehr. Kit weinte sich in den Schlaf. So viele Mütter haben ihn verlassen. «
    Tränen rollten über Fionas Wangen. »Ich hatte Angst vor Roger. Er war nicht bei Sinnen. Brian hatte geschworen Roger zu töten, und ich hatte Angst, wenn ich nicht bei ihm bliebe, um ihn von Torheiten abzuhalten, würde Roger allen Montgomerys den Krieg erklären. Ich hoffte, ihn zur Einkehr zu bewegen, ihn dahinzubringen, daß er die Wahrheit erkennt. Ich hoffte, ich würde den wahren Grund des Hasses zwischen den beiden Familien erkennen. «
    »Und die Männer? « fragte Miles. »Pagnell erzählte jedem, der es gar nicht wissen wollte, wie er dich mir auslieferte und jeder Mann, der sich um deine Hand bewarb, sorgte., dafür, daß diese Freierparade mir in allen Einzelheiten hinterbracht wurde. «
    Fiona hob die Hand. »Du warst nicht nur der erste Mann, dem ich mich schenkte; du warst der erste Mann, der ohne Hintergedanken mit mir redete, ohne einen lüsternen Aus druck auf seinem Gesicht. Der erste Mann, der mich zum Lachen brachte, der erste Mann, der mir Güte zeigte. Selbst du sagtest, ich wüßte nichts von Männern. «
    »Doch inzwischen hast du sie kennengelemt«, sagte Miles bitter.
    »In gewisser Weise stimmt das. Ich dachte leidenschaftslos darüber nach, und ich wußte, es wäre besser, wenn ich einen Mann liebte, der nicht den Namen Montgomery trug. Wenn ich einen anderen Mann heiratete, überlegte ich, würde Roger vielleicht vergessen, daß ich das Kind eines Montgomery unter dem Herzen trug, und vielleicht würde sich dann sein Haß legen. Also beschloß ich, auch andere Männer kennenzulernen, damit ich mir darüber klarwerden konnte, ob ich dich vielleicht nur liebte, weil du der erste Mann gewesen bist. «
    Miles schwieg und sah sie mit brennenden Augen an.
    »Einige dieser Männer brachten mich zum Lachen; einige waren gütig, einige gaben mir das Gefühl, daß ich schön sei; doch keiner vermochte das alles zu bewirken. Während die Wochen dahingingen, wurde mein Bild von dir klarer, statt zu verblassen. Ich erinnerte mich an jede deiner Gesten, und ich begann, dich mit den Männern, die sich mir vorstellten, zu vergleichen. «
    »Bis hinunter zur Größe meines… «
    »Verdammnis über dich! « unterbrach ihn Fiona heftig. »Ich schlief nicht mit einem dieser Männer, und ich habe das Gefühl, du weißt das, doch du willst, daß ich es dir ausdrücklich sage. «
    »Warum hast du sie nicht in dein Bett genommen? Einige der Männer, die du kennengelemt hast, sind sehr erfolgreich bei Frauen. «
    »So wie du? « spuckte sie. »Hier stehst du und verlangst Keuschheit von mir, doch wie steht es da bei dir? Wenn ich dir sage, es hat nie einen anderen Mann gegeben, wirst du mir dann erlauben, zu dir in dein keusches Bett zu kommen? Heute morgen mußte ich dich von einer Frau fortreißen. Wie, glaubst du, war mir zumute, als ich deinen Sohn hielt und wußte, daß du in diesem Moment mit einer, oder zwei - oder sogar mehr Frauen im Bett liegen könntest? «
    »Noch mehr? « spottete er und senkte dann seine Stimme verführerisch. »Es hat seit dir keine Frau mehr in meinem Leben gegeben. «
    Fiona glaubte, nicht richtig gehört zu haben. »Keine… « begann sie mit geweiteten Augen.
    »Mein Bruder Raine und ich zogen in eines seiner Häuser, und in einem Wutanfall entließen wir jede Frau, sogar die Wäscherinnen. Wir übten uns den ganzen Tag im Waffenhandwerk, tranken die ganze Nacht hindurch und verfluchten das Weibervolk. Raine kam erst wieder zur Vernunft, als seine Frau ihm ihre gemeinsame Tochter schickte.

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