Fire after Dark - Dunkle Sehnsucht
einfaches Nudelgericht, und wir essen zusammen, während er weiterschwatzt. Es ist merkwürdig, so viele Worte in Celias Wohnung zu hören, in der es für gewöhnlich so still ist.
Später kehren wir ins Wohnzimmer zurück, und Adam versucht, Süßholz zu raspeln. Er ruft mir unsere guten Zeiten in Erinnerung und versichert, dass es wieder so werden könnte. Es macht mir nichts aus, mich an früher zu erinnern, aber es hat nicht die Wirkung, die er beabsichtigt. Als ich ihm später ein Kissen und eine Decke bringe und gehen will, versucht er, mich zu küssen, aber ich weise ihn entschlossen zurück, was er mit scheinbarem Gleichmut akzeptiert.
Ich bin sicher, er glaubt, es sei nur eine Frage der Zeit, bis ich einknicke.
Ich schlafe in Celias Schlafzimmer, immer noch verstimmt angesichts der Vorstellung, dass Adam nebenan liegt, möglicherweise sogar plant, wie er sich in mein Bett schmuggeln kann. Glücklicherweise bleibt es die ganze Nacht ruhig.
Am nächsten Morgen fühle ich mich schon viel besser und freue mich darauf, wieder zur Arbeit zu gehen.
»Du gehst doch dann?«, frage ich Adam, als ich nach dem Frühstück meine Sachen zusammensuche.
»Na ja …« Er versucht ein schelmisches Lächeln. »Ich dachte, ich könnte noch ein wenig abhängen, wenn es dir nichts ausmacht. Ich möchte mir London anschauen, wo ich schon mal da bin, und du hast ja jede Menge Platz …«
»Adam«, warne ich.
»Nur noch eine Nacht?«, bettelt er.
Ich starre ihn an. Vermutlich kann das nicht schaden. »Noch eine Nacht. Aber das war es dann.«
Er grinst. »Alles klar.«
Es ist schön, James wiederzusehen. Ich habe ihn vermisst.
»Kleines, Sie sind wieder da!«, ruft er, als ich die Galerie betrete. »Ich habe mir solche Sorgen gemacht.« Er kommt auf mich zu und will mich umarmen, prallt aber sofort zurück, als ich mich abwehrend krümme. »Aha.« Er schaut wissend und auch ein wenig traurig. »O Beth, hat er Ihnen weh getan?«
Ich nicke zögernd. Was für eine Erleichterung, sich endlich jemandem anvertrauen zu können.
»Dieser Mistkerl. War es gegen Ihren Wunsch?«
Ich nicke wieder, fühle mich Dominic gegenüber wie eine Verräterin.
»Das ist verboten«, erklärt James mit ernstem Gesichtsausdruck. Er schaut mich wieder auf diese ganz typische Weise über den Rand seiner Brille an. »Es tut mir leid, Beth, aber das geht gar nicht. Es ist mir egal, wie viel Ihnen an ihm liegt – ›sicher, in vernünftigem Rahmen und mit beiderseitigem Einverständnis‹, so lauten die Regeln beim BDSM . Wenn er sie bricht, dann dürfen Sie sich ihm nie wieder nähern, haben Sie verstanden?«
Angesichts seiner Worte fällt etwas in mir verzweifelt in sich zusammen. Aber wahrscheinlich hat er ja recht. Ich wünschte nur, es wäre leichter zu ertragen.
Wir verbringen einen angenehmen Vormittag, bei dem wir uns gegenseitig auf den neuesten Stand bringen. Wir lachen darüber, dass Adam plötzlich vor der Tür stand, und wie er versucht, sich wieder in mein Herz zu schmeicheln. Ich erzähle James, dass ich die feste Absicht habe, ihn morgen vor die Tür zu setzen, ganz egal, was er sagt.
Zur Mittagszeit wollen wir Sushi essen, darum verlasse ich die Galerie und überquere die Regent Street in Richtung unseres Lieblingsjapaners, um etwas zum Mitnehmen zu besorgen. Auf dem Weg komme ich an einer alten Kirche vorbei, vor der Welt hinter roten Ziegelmauern versteckt und mit einem Eisentor, durch das Passanten hineingehen und sich umsehen können. Zu meinem Erstaunen schießt jemand aus dem kleinen Kirchhof auf mich zu, als ich gerade vorbeigehe, und packt mich am Arm.
Ich schnappe nach Luft. Als ich aufschaue, sehe ich Dominic. Sein Griff ist fest, sein Blick wild, und er wirkt ungewöhnlich ungepflegt. »Dominic!« Mein Inneres verkrampft sich vor Erregung und Angst, ihn wiederzusehen.
»Ich muss mit dir reden«, sagt er drängend und zieht mich durch das Eisentor in den Kirchhof.
Er will sich entschuldigen! Mein Herz macht bei diesem Gedanken einen Sprung. Vielleicht gibt es doch noch Hoffnung …?
Er schaut mich beinahe wütend an, sein Gesichtsausdruck fiebernd. »Wer ist er, Beth?«
»Was?«
»Spiel nicht die Unschuldige – ich habe ihn gesehen! Den Mann in deiner Wohnung! Wer zum Teufel ist er?«
Ich antworte ohne nachzudenken. »Das ist Adam.«
Dominic zieht scharf den Atem ein, schaut mich beinahe verzweifelt an, dann lässt er meinen Arm los, verlässt den Kirchhof und geht weg, ohne sich noch einmal
Weitere Kostenlose Bücher