Fire after Dark - Gefährliche Erfüllung: Band 3 (German Edition)
auf der Suche nach Dominic quer durch die französische Hauptstadt zu wandern. Ich werde direkt zu ihm fahren können.
Wir befinden uns bereits in den Vororten von Paris, als ich eine Nachricht von Tom bekomme. Ich öffne meinen E-Mail-Eingang.
Hallo Beth,
ich glaube, Dominic ist gerade im Gespräch mit diesem Investortypen. Er will um die zwanzig Millionen Dollar von ihm, darum wird er währenddessen vermutlich keine Anrufe entgegennehmen. Falls es Ihnen eine Hilfe ist, ich habe über mein Gespräch mit ihm nachgedacht, und ich bin ziemlich sicher, er will sich mit jemand treffen, der eine Wohnung in Saint-Germain hat, und dass er in diesem Viertel auch übernachten will. Sie können es also dort versuchen. Ich lasse es Sie wissen, sobald ich von Dominic höre.
Passen Sie gut auf sich auf,
Tom
Gut gemacht, Tom, denke ich. Es ist ärgerlich, dass Dominic nie direkt geantwortet hat, aber zumindest kann ich das Suchgebiet jetzt auf ein bestimmtes Pariser Viertel beschränken. Mir wird klar, dass ich ein Ladegerät brauche. Ich werde nicht mehr lange mit dem Handy im Internet surfen können, dann ist der Akku leer. Das muss meine erste Aufgabe sein, sobald wir im Gare du Nord eintreffen.
Zwanzig Minuten später eile ich mit all den anderen Fahrgästen über den Bahnsteig zum Bahnhofsausgang. Ich war auf einem Schulausflug schon einmal in Paris, und sofort fühle ich mich wegen der Geräusche, die jede Lautsprecherdurchsage begleiten, in jene Zeit zurückversetzt. Ich verstehe überhaupt kein Französisch, aber ich bin in Hochstimmung, weil ich es bis hierher geschafft habe. Ich entdecke einen Geldautomaten und ziehe mit meiner Bankkarte Euros, dann suche ich mir einen Telefonladen und gebe dem dortigen Verkäufer zu verstehen, was ich brauche. Einige Minuten später bin ich die stolze Besitzerin eines Ladegeräts, das in Festland-Steckdosen passt. Die erste Aufgabe wäre somit erledigt. In einem Souvenirladen besorge ich mir eine Karte von Paris. Ich mache exzellente Fortschritte.
Ich suche mir eine ruhige Ecke, in der ich die Karte studieren und herausfinden kann, wohin ich muss. Mit Hilfe einer Internetrecherche finde ich Saint-Germain und die nächste Metro-Verbindung. Gut. Los geht’s.
Die Pariser Métro unterscheidet sich völlig von London Underground, aber ich finde mich trotzdem gut zurecht. Ich beschließe, zur Haltestelle Saint-Germain-des-Prés zu fahren, das klingt zentral, also gehe ich zum unterirdischen Métro-Bahnsteig, kaufe mir mit meinem schrecklichen Schulfranzösisch eine Fahrkarte und nehme einen Zug der lila Linie 4. Der eckige Zug kommt auch fast sofort angebrummt, und als ich einsteige, frage ich mich, ob ich auf die anderen Pendler verloren wirke, obwohl keiner von ihnen auch nur im Geringsten auf mich zu achten scheint. Ich fühle mich beschwingt, wann immer der Zug an einer der Stationen mit ihren romantischen Namen hält – Château d’Eau, Châtelet, Cité – und mich von Station zu Station näher zu Dominic bringt. In Saint-Germain-des-Prés steige ich aus, und als ich die Haltestelle verlasse, wird mir klar, dass meine Aufgabe doch schwerer als vermutet sein wird, denn mittlerweile ist die Nacht hereingebrochen. In Paris ist es eine Stunde später als in London, und jetzt ist bereits früher Abend. Überall gehen die Lichter an, und ebenso wie London erstrahlt die Stadt in festlicher Weihnachtsbeleuchtung. Ich befinde mich an einem Platz, der von einer großen Kirche beherrscht wird. Der in Flutlicht getauchte Kirchturm, der in den dunkelblauen Himmel zeigt, wirkt wie ein riesiger, goldener Dart-Pfeil.
Vor Aufregung kann ich kaum atmen. Ich bin in Paris! Ich stehe an einem herrlichen Platz, der von den beleuchteten Fenstern von Cafés und Kneipen umgeben ist und auf dem die Menschen flanieren. Alles ist unglaublich französisch. Jetzt muss ich nur noch Dominic finden. Wie schwer kann das schon sein? Ich prüfe mein Handy, aber es ist noch keine Nachricht von Tony eingegangen. Ich beschließe, in ein Café zu gehen, um meinen Akku aufzuladen, während ich eine Tasse Kaffee trinke und darüber nachdenke, was ich als Nächstes tun soll.
Ich gehe auf das Café zu, das mir am nächsten liegt, und bin sofort eingeschüchtert. Es ist voller Geschäftsleute, die ihre Handys checken, während sie Kaffee oder Wein trinken, und voller wunderschöner Frauen mit kleinen Schoßhunden in riesigen Handtaschen. Ich bin viel zu schüchtern, um so ein Café zu betreten. Also verlasse ich den
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