Fire after Dark - Gefährliche Erfüllung: Band 3 (German Edition)
Laden Ausschau.
Der Mann holt allmählich auf. Jetzt bekomme ich es mit der Angst zu tun. Ich habe mich im Dunkeln in einer fremden Stadt verlaufen, mir ist eiskalt, und ich werde bestimmt gleich überfallen. Ich kann seine Schritte hören. Er kommt immer näher.
So geht es nicht weiter. Ich habe Angst, aber ich muss etwas tun.
Ich fahre herum und starre ihn an. In der Dunkelheit kann ich sein Gesicht nicht genau erkennen. Ich versuche, mutig zu sprechen, aber es kommt nur eine zitternde Stimme aus meinem Mund. »Was wollen Sie von mir?«
Er bleibt stehen. Seine Augen funkeln in der Dunkelheit, aber er sagt nichts.
»Was soll das? Warum verfolgen Sie mich?«
Der Mann sagt immer noch nichts, winkt jedoch in Richtung der Straße. Ein großer, schwarzer Wagen bleibt am Straßenrand neben mir stehen. Der schwarze Wagenschlag öffnet sich, und eine Stimme sagt rau: »Beth, steigen Sie sofort ein.«
Es ist Andrei Dubrovski.
11. Kapitel
Einerseits bin ich unglaublich erleichtert, ihn zu sehen und der klirrenden Kälte zu entkommen, andererseits überkommt mich hilfloser Zorn.
»Was machen Sie hier?«, rufe ich, kaum dass ich im Wagen sitze. Andrei beugt sich über mich und schließt die Tür. »Warum verfolgen Sie mich? Haben Sie mich die ganze Zeit von diesem Mann beobachten lassen? Können Sie sich vielleicht vorstellen, wie viel Angst mir das eingejagt hat?«
Andrei starrt mich aus brennenden, blauen Augen an. »Sie sollten mir lieber dankbar sein. Sie hatten sichtlich keine Ahnung, wo Sie sind, und Ihre Kleidung ist für dieses Wetter völlig ungeeignet. Ja, dieser Mann arbeitet für mich.«
»Aber …« Ungläubig schüttele ich den Kopf. »Wie um alles konnten Sie wissen, wo ich bin?«
Er betrachtet mich, während sich der Wagen lautlos in Bewegung setzt und in Richtung Süden fährt. »Sie sind sehr beeindruckend abgetaucht und von der Bildfläche verschwunden, nicht wahr?«
»Wovon reden Sie?« Ich starre ihn finster an. »Nur weil ich Ihnen nicht sage, wo ich bin, soll ich verschwunden sein?«
»Korrekt.« Mir fällt auf, dass er die Hände in den Handschuhen zu Fäusten geballt hat. »Sie haben mein großzügiges Angebot des Four Seasons für Sie und Ihre Freundin ausgeschlagen. Dann stornierten Sie auch noch Ihr Zimmer im Washington Hotel und sind spurlos verschwunden. Erst als Sie in meiner Wohnung vorbeischauten, tauchten Sie auf meinem Radar wieder auf, aber Sie weigerten sich, meiner Haushälterin Ihre Pläne mitzuteilen – und Sie haben Ihren Heimflug nicht angetreten. Ich habe mir wirklich große Sorgen gemacht.«
Ich schaue ihn an, bemerke die störrisch vorgeworfene Unterlippe und den kalten Blick, während mir alle möglichen Gedanken durch den Kopf schießen.
Ich habe das Four Seasons ausgeschlagen und bin dann … verschwunden? Wer hat dann das Soho Grand gebucht? Wenn es nicht Andrei war, wer dann …?
»Und wie haben Sie mich gefunden?«
»Sie haben alberne Spielchen mit mir gespielt, als Sie sich weigerten, mir Ihren Aufenthaltsort zu nennen«, sagt er kurz angebunden. »Ich nahm an, dass Sie auf Marks Bitte hin Ihren Aufenthalt verlängert haben, also habe ich mit seiner Schwester gesprochen. Sie gab mir freundlicherweise Ihren Terminplan. Ich habe einen Mann auf Sie angesetzt, um für Ihre Sicherheit zu sorgen, und ich wollte Sie nach Ihrem heutigen Termin zum Essen ausführen. Offenbar speisen Sie allein auf Ihrem Zimmer. Ich hielt das für ziemlich traurig.«
»Wie reizend von Ihnen!«, fauche ich sarkastisch. Es macht mich wütend, dass er mich für so schwach und hilflos hält, als ob ich einen starken Mann brauche, der sich um mich kümmert. Wenn mich der Mann, der mich verfolgte, nicht so in Angst versetzt hätte, dann hätte ich mich schon zurechtgefunden. Sich zu verlaufen, war ärgerlich, aber nicht das Ende der Welt. »Fühlen Sie sich jetzt stark, nachdem Sie mich aus einer Situation gerettet haben, in die Sie mich überhaupt erst gebracht haben?«
»Sie führen sich ein bisschen kindisch auf«, erwidert er. »Ich verstehe nicht, warum Sie nicht annehmen wollen, was ich Ihnen geben möchte. Warum haben Sie das Four Seasons ausgeschlagen? Wohin sind Sie gezogen?«
Darauf antworte ich nicht. Ich muss über die Wendung, die die Ereignisse genommen haben, erst einmal nachdenken. Darum sage ich: »Wohin fahren wir? Ich habe einen Termin und bin ohnehin schon zu spät.«
»Jetzt nicht mehr, ich habe den Termin abgesagt.«
»Wie bitte?« Zorn wallt in mir auf.
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