Fire after Dark - Gefährliche Erfüllung: Band 3 (German Edition)
Ihnen zu helfen, Beth. Aber wenn das Teil der Abmachung ist, dann soll es eben so sein.«
Ich schweige, spüre, dass hier eine delikate Balance herrscht, die ich nicht stören darf.
»Und?«, drängt Dominic. »Was kannst du uns sagen?«
»Ich kann euch sagen, dass Andrei lange, bevor er sich entschloss, das Gemälde zu kaufen, bereits wusste, dass es sich um eine Fälschung handelt.«
Ich schnappe nach Luft, und trotz meines Entschlusses, nichts zu sagen, rutschen die Worte aus mir heraus: »Er hat es gewusst?«
»Richtig.« Anna schaut mich an und hebt eine Augenbraue. »Er hat über zwei Millionen für etwas bezahlt, von dem er wusste, dass es sich als Fälschung herausstellen würde.«
»Aber warum?« Ich bin perplex. »Was hat er sich davon erhofft?«
Sie lacht spöttisch. »Meine Liebe, Sie sind ja so was von naiv. Andrei wollte Geld waschen. Er tätigt Geschäfte mit der kriminellen Unterwelt und lebt sehr gut davon, die Gewinne aus Drogenhandel und organisierter Kriminalität zu waschen, was ihm wiederum den Weg bei schwierigen Verhandlungen erleichtert und ihm dadurch noch mehr Gewinne einbringt.«
Ich starre sie an. Dann wende ich mich an Dominic. »Hast du das gewusst?«
»Nein«, erklärt er fest, »ich hatte keine Ahnung.«
»Hatte er wirklich nicht«, meint Anna leichthin. »Andrei hat nur mich in diesen Teil seines Geschäftsfeldes eingeweiht. Daran hätte er denken sollen, als er mich so aus seinem Leben kickte, wie er es tat. Aber vermutlich glaubte er nicht, dass ich es euch erzählen würde.« Sie zuckt mit den Schultern. »Und er hat mir eine hohe Abfindung bezahlt. Wahrscheinlich nimmt er an, sich damit mein Schweigen erkauft zu haben.« Sie schaut mir in die Augen. »Die Frage lautet jetzt, Beth: Haben Sie davon gewusst?«
»Ich?«, rufe ich verblüfft. »Natürlich nicht. Woher denn auch?«
»Sie sind doch diejenige, die die zwei Millionen über Marks Konten an ihn zurückzahlt, so wie es im Laufe der Jahre mit vielen Dutzend Kunstkäufen von Andrei geschehen ist.«
Ich schnappe nach Luft. »Wie meinen Sie das?«
»Sie haben mich schon verstanden. Mark war ein wichtiger Dreh- und Angelpunkt dieser Operation. Er hat Andrei freundlicherweise erlaubt, über ihn einen Haufen Geld zu waschen.«
Ein Blitz der Wut durchzuckt mich. »Wollen Sie mir damit sagen, dass Mark ein Krimineller ist – ein Geldwäscher?« Ich werde lauter. »Das ist völlig unmöglich! Mark ist durch und durch ehrlich, ein zutiefst aufrechter Mann. So etwas würde er niemals tun.«
Dominic hebt die Hand, als ob er mich beruhigen wolle, aber ich starre Anna mit blitzenden Augen an.
Sie zuckt nur mit den Schultern, ungerührt von meinem Zorn. »Vielleicht ist er kein Krimineller, vielleicht ist er einfach leichtgläubig. Aber über ihn wurden gewaltige Summen an Geld gewaschen.«
»Ein weiterer Grund, warum Andrei seine Beziehung zu Mark auflösen will?«, murmelt Dominic.
Ich drehe mich zu ihm, in meinen Augen brennen Tränen. »Du hältst Mark doch wohl nicht für schuldig, oder?«
»Nein«, erwidert er sanft. »Aber wenn es stimmt, was Anna sagt, ist Mark darin verwickelt, ob es ihm gefällt oder nicht.«
»Dann willst du also sagen, dass man Andrei nur davon abhalten kann, Mark zu zerstören, wenn man seine kriminellen Aktivitäten offenlegt – und dadurch Mark ebenfalls zerstört!« Ich starre Dominic wütend an.
»So weit muss es nicht kommen«, sagt er.
»Ich wüsste nicht, wie sich das vermeiden ließe.«
»Vielleicht kommt nichts von all dem ans Licht. Das hängt davon ab, wie Andrei reagiert, wenn wir ihm sagen, was wir wissen.« Dominic schaut mich mitfühlend an, und in seinem Blick lese ich, dass er mir mehr sagen wird, sobald wir allein sind. Er wendet sich an Anna. »Du machst also mit?«
»Ja«, sagt sie und lächelt plötzlich hell. »Ich bin dabei.«
Wir hören, wie die Türglocke anschlägt.
»Ah«, sagt Dominic, »ich glaube, da kommt deine Belohnung. Entschuldigt mich bitte kurz.« Einige Minuten späten kehrt er zurück. Ich sehe, dass ihm ein anderer Mann in einem dunklen Anzug folgt, und einen Moment später tritt der Fremde in die Küche, und ich erkenne, wer es ist. Gerade als mir wieder einfällt, wo ich ihn gesehen habe, kreischt Anna auf.
»Giovanni!« Sie läuft quer durch den Raum und wirft sich ihm in die Arme. Der Mönch ist kurz verblüfft, dann entzückt, weil eine wunderschöne Frau ihn umarmt. Sie küssen sich leidenschaftlich.
Dominic tritt lächelnd zu mir.
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