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Fire after Dark - Tiefes Begehren: Roman (German Edition)

Fire after Dark - Tiefes Begehren: Roman (German Edition)

Titel: Fire after Dark - Tiefes Begehren: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sadie Matthews
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winzige, impressionistische Ölskizze eines badenden Mädchens in dem für Mark typischen Stil verpacken lassen: Die Bilder werden in Holzrahmen gesteckt, erhalten schützende Hüllen, kommen in eine speziell entworfene Transportschachtel mit hellgrüner Luftpolsterfolie und säurefreiem Zellstoffpapier, alles mit seinem persönlichen Stempel, den Buchstaben MP in ovalem Rahmen. Als das kleine Bild sicher verpackt war, ließ ich es für eine Summe versichern, bei der mir der Mund trocken wurde, und dann schickte ich es an eine der teuersten Adressen dieser Welt.
    All das ist so weit weg von dem Ort, an dem ich aufwuchs, dem winzigen Dorf in Norfolk, dass ich manchmal selbst kaum glauben kann, wie ich meine Tage verbringe, und dass ich dafür auch noch bezahlt werde.
    Mark sitzt an seinem Schreibtisch, so elegant wie immer. Er hat dichtes, dunkles Haar, eine schmale Stirn, winzige, aber strahlend blaue Augen, eine lange Nase über einem schmalen Mund und ein fliehendes Kinn. Er sieht überhaupt nicht gut aus, und trotzdem strahlt er die Aura eines Menschen von umwerfendem Aussehen aus, und er ist immer sehr gut angezogen und perfekt gestylt, so dass ich irgendwie glaube, er sehe tatsächlich umwerfend aus.
    »Guten Morgen, Mark«, begrüße ich ihn meinerseits. »Es geht mir gut, danke. Kann ich Ihnen irgendetwas bringen?«
    »Danke, nein. Gianna hat mir vorhin schon Kaffee serviert.« Mark lächelt mich an. »Und jetzt zum Geschäftlichen.«
    Ich setze mich wie üblich in den hohen Ledersessel gegenüber seines Schreibtisches und nehme mein türkisfarbenes Notizbuch aus Straußenleder zur Hand – ein Geschenk von James, meinem alten Chef, das er mir zum Antritt meiner neuen Stelle überreichte –, um mir zu notieren, was ich an diesem Tag für Mark tun soll. Die Arbeit ist immer anders und immer interessant. Ich weiß nie, ob ich zu einer Auktion bei Sotheby’s, Bonhams oder Christies fahren muss oder einen Kunden in dessen außergewöhnlichem Heim besuchen werde, ob wir gemeinsam über Land zu einer vornehmen Haushaltsauflösung reisen oder gerufen werden, um einen neuen Fund zu schätzen. Mark ist ein angesehener und erfolgreicher privater Kunsthändler – erfolgreich genug, um ein Stadthaus im Edelviertel Belgravia und einige extrem wertvolle Kunstwerke in seiner eigenen Privatsammlung zu besitzen.
    Ich schreibe mit, notiere alles rasch auf dem feinen, zarten Papier meines Notizbuches, während Mark die Dinge aufzählt, die ich heute für ihn erledigen soll. Ich arbeite erst wenige Wochen für ihn, aber ich komme mir bereits wie ein wichtiger Teil seines Teams vor. Es gibt noch Jane, seine Sekretärin, die den Großteil der mühseligen Verwaltungsaufgaben erledigt, und da kann ich von Glück reden, denn Mark kann kaum selbst eine E-Mail tippen und zieht es vor, alles von Hand zu notieren, und jemand anderes muss es dann entziffern. Jane kommt zweimal täglich, morgens, um die dunkelgrünen Ledermappen mit dem goldenen Aufdruck MP abzuholen, und nachmittags, um die erledigte Arbeit zurückzubringen, denn sie arbeitet in ihrer kleinen Wohnung in Chelsea, wo ihr zwei King-Charles-Spaniels Gesellschaft leisten.
    »Und jetzt muss ich Sie noch etwas fragen.« Mark schraubt seinen alten Cartier-Füllfederhalter zu und lehnt sich auf seinem Stuhl zurück. Er schaut mich aus seinen strahlend hellblauen Augen an. »Was ist mit Ihrem Pass? Ist er noch gültig?«
    Ich muss an meinen Pass denken, der in meiner Unterwäscheschublade liegt. Der burgunderrote Einband ist jungfräulich, denn mein Pass ist bislang unbenutzt, aber definitiv gültig. »Ja.«
    »Gut. Wie würde es Ihnen gefallen, mich auf einen kleinen Ausflug zu begleiten? Nichts Exotisches, fürchte ich. Nur Südfrankreich.«
    Ich starre ihn mit offenem Mund an.
    Er erwidert meinen Blick und interpretiert mein Schweigen offenbar als Zögern. »Ich verstehe es natürlich, wenn Sie das lieber nicht möchten, und ich bin sicher, ich komme auch gut allein zurecht …«
    »Nein, nein«, rufe ich rasch. »Ich würde liebend gern mitkommen. Ehrlich. Ich war natürlich schon in Frankreich, aber nur auf Familienurlaub in der Normandie und einem Schulausflug nach Paris. Ich würde wirklich gern den Süden kennenlernen.«
    »Es ist dort sehr schön.« Mark lächelt. »Aber ich weiß nicht, ob ich Ihnen viele Besichtigungstouren versprechen kann. Wir müssen arbeiten, darum verbringen wir wahrscheinlich die meiste Zeit in der Villa, aber ich sehe zu, dass Sie auch

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