Fire after Dark - Tiefes Begehren: Roman (German Edition)
stellst seltsame Dinge mit mir an, Beth Villiers. Du verwandelst mich in einen Stubenhocker.« Er lacht, der glücklichste, entzückendste Laut, den ich seit Ewigkeiten gehört habe, und dann küssen wir uns, fest, innig, leidenschaftlich und doch unglaublich zärtlich. Oh, diese Küsse sind wunderbar , denke ich, während sich ein angenehmes Kribbeln in meinem ganzen Körper ausbreitet. Seine Küsse sind so voller Versprechen und so liebevoll … mich begeistert natürlich auch die Heftigkeit unserer sexuellen Leidenschaft, aber diese süßen Küsse sind wie eine Salbe für eine Wunde, voll köstlicher Heilung, die uns beiden guttut. Sie repräsentieren alles, was wir einander bedeuten.
Plötzlich löst er sich besorgt von mir. »Wir tragen keine Masken. Jeder kann uns sehen.« Er reicht mir meine Maske, und ich setze sie auf. Gleich darauf sind wir so anonym wie alle anderen auf der Party, Dominic hält meine Hand, als wir zu der privaten Grotte zurückkehren. Als wir eintreffen, ist die Höhle voller Menschen, aber keiner von ihnen ist Andrei oder Anna. Wir gehen wieder hinaus in die Hauptgrotte, die sich mittlerweile in eine gigantische Tanzfläche verwandelt hat. Wummernde Bassklänge hüllen uns ein.
»Schau«, sagt Dominic und zeigt auf ein tanzendes Paar. Ich erkenne Anna an ihrem üppigen, dunklen Haar, das ihr über das trägerlose Kleid auf den Rücken fällt. Sie tanzt mit einem Mann, und ich bin sicher, das ist Andrei. Ihre Arme schlingen sich um ihn, ziehen ihn näher, und seine Hände ruhen auf ihrer Taille, während er in ihr maskiertes Gesicht schaut.
»Siehst du«, sagt Dominic. Er spricht laut, damit ich ihn über die Musik hinweg hören kann. »Anna hat einen völlig anderen Fisch am Haken.«
»Sie ist auf Andrei scharf?«, frage ich. »Ich habe natürlich gesehen, wie sehr sie mit ihm flirtet, und mich schon gefragt, ob die beiden etwas miteinander laufen haben.«
»Das haben sie. Eine dieser offenen Beziehungen, die in keine Schublade passen. Eine schöne Frau und ein mächtiger Mann, die zusammen arbeiten, beide single … von Zeit zu Zeit schlafen sie miteinander. Mir ist nicht klar, ob Anna mehr will oder ob ihr das reicht.«
»Und Andrei?« Ich muss daran denken, was er beim Abendessen zu mir sagte. Das scheint jetzt Ewigkeiten her. »Was will er?«
Dominic zuckt mit den Schultern. »Das weiß keiner. Aber ich frage mich, ob in seinem Herzen überhaupt Platz für einen anderen Menschen ist. Ich habe noch keine Frau gesehen, die es schaffte, dass er sie mehr liebt als sich selbst.«
»Der arme Mann.«
Dominic drückt meine Hand und lächelt. »Das liebe ich so an dir, Beth. Nur du kannst einen Milliardär wie Andrei Dubrovski sehen, vermutlich der selbstsüchtigste Mann auf diesem Planeten, und Mitleid mit ihm haben.«
»Wir brauchen alle Liebe«, erkläre ich. »Egal, wie reich oder arm.«
»Natürlich, das stimmt. Aber manche Menschen sehen das ganz anders.«
In diesem Augenblick dreht Andrei sich um, und seine blauen Augen schauen direkt zu uns, als ob er die ganze Zeit wusste, dass wir hier sind. Er hebt eine Hand und winkt uns zu sich.
»Komm schon«, sagt Dominic. »Und vergiss nicht – keine Berührungen, keine Blicke. Wir kennen einander nicht.«
»Ist gut.« Mental straffe ich die Schultern und bereite mich auf diese Herausforderung vor.
Ich kann es kaum erwarten, dass all das hier vorbei ist, damit Dominic und ich zusammen sein können, so, wie es sein soll.
»Dominic, tanze eine Weile mit Anna, sie hat mich schon völlig ausgelaugt«, befiehlt Andrei.
Dominic drückt meinen Arm unmerklich und sagt: »Mit Vergnügen. Anna, sollen wir ein paar neue Schritte ausprobieren?«
»Gern«, sagt Anna. Sie wirkt ein wenig betrunken oder zumindest geht sie ganz im Schwung der Party auf. Die Musik wechselt von einem wilden Tempo zu etwas mehr Tranceartigem. Der Rhythmus ist nicht länger stampfend und repetitiv und auch nicht länger ein pulsierender Partysong, sondern die Art von Musik, bei der sich windende Körper einander näher kommen. Bunte Lichter wandern über die Decke und die Wände, manche in psychedelischen Mustern, andere zufällig. Ich sehe an einer der Wände einen alten Schwarzweißfilm – La Dolce Vita , glaube ich. Er läuft stumm zu dem rhythmischen Beat. In anderen Teilen der großen, runden Kuppel laufen andere Filme oder tauchen in zufälligen Mustern auf und verschwinden wieder. Ich sehe Schenkel, eine Pobacke, Arme, die sich um einen nackten
Weitere Kostenlose Bücher