Fire after Dark - Tiefes Begehren: Roman (German Edition)
geschlossen. Er stützt uns beide. Sein Mund streicht über meine Haare, küsst mich zart.
Ich nicke sprachlos.
»Hast du es gewollt?«
Ich nicke erneut.
»Hast du es gebraucht?«
»Ja …«, flüstere ich, meine Stimme vor post-orgasmischer Schwäche nur ein Hauch.
Er zieht sich vorsichtig aus mir zurück. Ich seufze, als er aus mir gleitet, wünsche, wir könnten für immer vereint bleiben. Einen Augenblick später spüre ich ein weiches Tuch zwischen meinen Beinen. Er wischt mit einem Taschentuch sanft mein Geschlecht ab, sorgt dafür, dass sein Samen nicht über meine Schenkel rinnt. »Na bitte«, sagt er.
Im nächsten Augenblick überkommt mich große Müdigkeit. Es ist nicht einfach nur Mattigkeit, sondern eine schwarze, allumfassende Erschöpfung, die mich vollkommen auslaugt. Als Dominic mein Kleid wieder zurechtrückt, und ich meinen Ausschnitt richte, werde ich urplötzlich von Schwäche überwältigt. Meine Knie werden wachsweich.
Er fängt mich gerade noch rechtzeitig auf, bevor ich zu Boden gleite.
»Ausgelaugt, Süße?«, fragt er, aber seine Stimme klingt fern und leicht verzerrt.
Gott sei Dank ist er hier, denke ich, und es ist mein letzter bewusster Gedanke, bevor ich wie ein Lichtschalter ausgeknipst werde, und alles in Schwärze versinkt.
10. Kapitel
Als ich am nächsten Morgen aufwache, habe ich keine Ahnung, wo ich bin. Mein Kopf pocht, und ich sterbe vor Durst. Das Sonnenlicht schmerzt auf meinen Lidern, und es dauert eine Weile, bis ich die Augen öffnen und mich umsehen kann. Ich liege nackt im Bett eines Hotelzimmers. Eines luxuriösen Hotelzimmers, auf den ersten Blick zu urteilen, zumal mein Bett ein riesiges Doppelbett mit einem Toile-de-Jouy-Baldachin darüber ist. Aber ich bin allein.
Ich stöhne, weil mein Kopf furchtbar pocht. Irgendwie schaffe ich es aus dem Bett und in das Badezimmer, um mir ein Glas Wasser zu holen. Mein Spiegelbild sieht furchtbar aus: meine Haare stehen nach allen Seiten ab, die Augen sind blutunterlaufen, und wo meine Haut nicht rot und fleckig ist, ist sie bleich und trocken.
»Du lieber Himmel«, rufe ich entsetzt. »Was zum Teufel ist passiert?«
Ich versuche, mich an den gestrigen Abend zu erinnern. Alles steht mir noch deutlich vor Augen, bis hin zu dem Moment, an dem Dominic mit Anna zu tanzen begann. Ich setze alles Stück für Stück zusammen, suche nach Erinnerungsfetzen, bis mir allmählich alles wieder einfällt. Ich weiß wieder, wie merkwürdig ich mich fühlte, wie abgehoben und schwebend. Mir fällt die entsetzliche Panik ein, als ich mich in den unterirdischen Tunneln verloren glaubte, und die seltsamen Bewegungen des Bodens in den Höhlengängen, als ob er über und über voller sich windender Schlangen wäre. Und dann … ja, natürlich …. Im Spiegel sehe ich, wie mein Gesicht auf die Erinnerung reagiert. Meine Augen werden groß, und ich schnappe abrupt nach Luft. Ich habe Dominic in dem Höhlengang getroffen. Er hat mich gefunden. Wo ist er jetzt? Und wer hat mich ins Bett gebracht?
Ich brauche mehrere Glas Wasser, ein Bad und eine Tasse Tee mit Zucker, bis ich mich wieder halbwegs lebendig fühle. Der Kopfschmerz ist nur noch ein dumpfes Pochen. Das ist jetzt echt schräg. Ich habe nichts zum Anziehen dabei, außer dem Abendkleid von gestern. Ich habe nicht einmal eine Bürste oder mein Handy. Hoffentlich macht sich Laura keine Sorgen. Ich habe ihr gesagt, dass ich nach Hause komme, auch wenn es spät wird. Außerdem habe ich nicht die blasseste Ahnung, wo ich bin oder wo die anderen alle sind.
Vermutlich befinde ich mich in dem Hotel, in dem Andrei und ich gestern Abend gespeist haben. Ich starre das Telefon an und überlege, ob ich den Empfang anrufen und mich nach Mr Dubrovskis Zimmer erkundigen soll, da klopft es. Ich ziehe den Gürtel des Hotelbademantels, den ich trage, fest zu und gehe an die Tür.
Ein Hotelpage steht draußen, mit einem großen Frühstückstablett in den Händen. »Zimmerservice«, sagt er. Ich trete zur Seite, um ihn einzulassen. Er stellt das Tablett auf einen Klapptisch neben einem weißen Sessel und hebt die Silberglocke. Darunter kommen zartes Rührei auf getoasteten Muffins und dunkelrosa Lachs zum Vorschein. Eine Kaffeekanne, ein Glas mit Saft und ein kleiner Korb mit Croissants komplettieren das Frühstück. Ich rieche das volle Kaffee-Aroma, und mir wird klar, dass ich wahnsinnigen Hunger habe.
Der Kellner sagt im Gehen: »Mit Empfehlung von Mr Dubrovski. Er sagte, dass Sie in einer
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