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Fire - Thriller

Fire - Thriller

Titel: Fire - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Blanvalet-Verlag <München>
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ich.
    »Ich weiß. Nana ist schon ein harter Brocken. Aber sie kann auch so lieb sein.«
    Ich lachte. »Sie hält sich im Zaum, weil du da bist. Sie manipuliert dich bereits.«
    »Apropos, mir brauchst du keinen Scheiß zu erzählen, Alex. Wo hast du die letzten drei Tage gesteckt?«
    »Spreche ich jetzt mit Detective Stone?«, fragte ich. »Vermute ich richtig, dass du mich vermisst hast?«
    »Natürlich habe ich dich vermisst. Aber ich habe dir eine ernste Frage gestellt. Ich habe mir drei Tage lang tierische Sorgen gemacht. Das haben wir alle getan, besonders Nana.«
    »Okay. Aber das, was passiert ist, gehört zu diesem Fall. Das kann nicht anders sein. Ich wurde am Flughafen verhaftet.«
    »Verhaftet?«, flüsterte Bree mit besorgter Stimme. »Am Flughafen? Von wem? Und aus welchem Grund?«
    »Aus dem Grund, dass das Rechtsstaatsprinzip rund um den Globus unterschiedlich ausgelegt wird, denke ich. Ich war zweieinhalb Tage in einer Gefängniszelle. Mir wurde zu keinem Zeitpunkt etwas vorgeworfen.«
    Ihre Stimme entglitt ihr etwas und klang mehr nach Bree als nach Detective Stone. »Wie schlimm war es?«
    »Auf einer Skala von eins bis zehn würde ich fünfzehn sagen, aber ich bin fast wiederhergestellt. Ich wohne im Superior Hotel. Natürlich ist das nur ein Name. In dieser Bruchbude ist nichts superior .«
    Ich blickte aus dem Fenster, wo dunkle Gewitterwolken über den Golf hereinrollten. Der Poolbereich zehn Stockwerke unter mir leerte sich. Ich konnte kaum glauben, dass ich morgens noch in Kirikiri aufgewacht war.
    »Hör mal, Alex, ich weiß nicht, ob du das im Moment hören willst, aber hier gab es vergangene Nacht einen weiteren Mehrfachmord. Eine weitere Familie wurde drüben in Petway abgeschlachtet. Diesmal waren die Eltern sudanesischer Herkunft.«
    Ich setzte mich aufs Bett. »Die gleiche Vorgehensweise wie bei den ersten beiden?«, fragte ich.
    »Ja. Große Messer, möglicherweise Macheten, extreme Grausamkeit. Nur hässlich um der Hässlichkeit willen, und grausam um der Grausamkeit willen. Egal, ob dein Gesuchter und seine Bande hier waren oder nicht, ich wette, seine Leute hatten damit zu tun.«
    »Offenbar hat der Mörder den Spitznamen der Tiger. Also spiele ich Fang den Tiger. Er hätte den Mord von überall her beauftragen können.«
    »Das stimmt. Oder er könnte wieder in Washington sein, Alex. Könnte sein, du bist da drüben, während er hier ist.«
    Bevor ich antworten konnte, zuckte draußen ein Blitz über den Himmel, und ein Donner knallte. Das Licht im Zimmer flackerte, dann erlosch es.
    »Bree?«, rief ich. »Bree, bist du noch dran?«
    Doch auch die Leitung war tot. Scheiße. Ich hatte Bree überhaupt nicht gesagt, wie sehr ich sie vermisste.
    Ich hatte in der Eingangshalle Kerzen und mindestens einen Propangasgenerator gesehen, der, wie ich vermutete, in Fällen wie diesem zum Einsatz kam. Ich legte mich aufs Bett, schloss die Augen und überlegte, nach unten zu gehen und selbst nachzusehen, falls der Stromausfall länger dauern sollte.
    Und ich überlegte, was das Fazit der letzten Morde in Washington war. Was bedeuteten sie für mich?
    War der Mörder, dem ich hinterherjagte – der Tiger – noch immer in Nigeria?
    Oder war ich den ganzen Weg hierhergekommen, nur um mir die Nase brechen zu lassen?

50
    Mein Telefon klingelte.
    Und klingelte.
    Ich blinzelte, bis ich aus mei nem tiefen, komatösen Schlaf vollständig erwacht war. Die Uhr auf dem Nachttisch neben meinem Gesicht blinkte 12:00, 12:00, 12:00.
    Es war Morgen, und der Stromausfall im Hotel war offenbar beseitigt.
    Als ich mich umdrehte, um ans Telefon zu gehen, wehrte sich mein ganzer Körper mit schmerzvoller Steifheit und stechenden Verletzungen. Sie brachten auch die Erinnerung zurück – an das Gefängnis, die Schläge, den Mord an Ellie und ihrer Familie, die Ermittlung.
    »Alex Cross«, meldete ich mich.
    »Tun Sie das nicht.«
    »Wer ist da?«
    »Flaherty. Melden Sie sich nie mit Ihrem Namen am Telefon. Man weiß nie, wer …«
    »Wie spät ist es?«, wollte ich wissen. Auf jeden Fall zu früh für eine Standpauke.
    Ich blickte zur Decke hinauf, dann an meinem Körper hinab. Ich trug noch immer meine Kleider, und in meinem Mund hatte ich ein klebriges Gefühl. Meine eingeschlagene Nase pochte wieder. Mein Kopfkissen war mit hell- und dunkelroten Blutflecken gemustert.
    »Elf Uhr. Ich habe schon den ganzen Morgen versucht anzurufen. Hören Sie, ich hätte ein paar Stunden Zeit für Sie, wenn Sie sich beeilen,

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