Fire - Thriller
Tyson. Es war schwer, stillzuhalten und nicht zu kämpfen, aber ich wollte auch nicht, dass er mich losließ.
Der SSS-Mann, oder wer auch immer er war, grinste über meine Knie hinweg zu mir herunter.
»Du warst lange genug hier, Cross . Jetzt wirst du übers Fensterkreuz entsorgt.« Er drehte sich nach hinten und lachte mit seinem Partner über seinen Witz.
Selbst wenn das Schwimmbecken direkt unter mir gewesen wäre, hätte ich einen Sturz nicht überlebt. Das Blut pulsierte durch meinen ganzen Körper, vor allem aber durch meinen Kopf.
Doch schließlich bewegte sich die Welt um mich herum wieder – ich wurde ins Zimmer zurückgezogen!
Meine Wirbelsäule kratzte über die Aluminiumfensterbank, bevor ich auf den Boden meines Hotelzimmers knallte.
72
Ich sprang auf und wollte zum Kampf gegen den ersten SSS- Mann ansetzen, doch der andere drückte mir seine Waffe in meine Rippen.
»Immer mit der Ruhe«, sagte er. »Oder willst du eine Kugel zwischen die Rippen?«
Ich sah, dass meine Tasche auf dem Bett stand.
Gepackt.
»Nimm die Tasche.«
»Wer hat euch geschickt?«, wollte ich wissen. »Für wen arbeitet ihr? Und was wollt ihr von mir? Das ist doch echt krank!«
Er antwortete nicht.
Stattdessen packten sie mich und schoben mich auf den Flur hinaus. Spinner eins schloss die Tür hinter uns und steckte den Schlüssel ein.
Dann drehten sich die beiden einfach um und marschierten fort.
»Gehen Sie nach Hause, Detective Cross. Sie sind hier nicht erwünscht. Letzte Warnung.«
Eine halbe Minute – eine absolut komische halbe Minute – standen sie am Fahrstuhl und flüsterten miteinander, bevor sie in aller Seelenruhe einstiegen und mich im Flur stehen ließen.
Ohne Rückschlüsse.
Und ohne Schlüssel.
Scheinbar waren sie im Moment so weit gegangen, wie sie konnten. Wer auch immer sie waren, ob Polizei oder nicht, und welche Verbindung sie zu Tiger haben mochten, sie hatten nicht für ihn getötet.
Sie hatten nicht einmal versucht, mich in ein Flugzeug zu setzen.
Aber warum nicht?
Was ging in diesem verrückten Land vor sich?
73
Diese Frage ließ sich nur schwer ergründen und meine Zukunft genauso schwer vorhersagen, doch meine Lage in Lagos nahm in der nächsten Stunde noch drastischere Ausmaße an. Die Leute an der Rezeption beharrten darauf, dass ich »ausgecheckt« hatte und keine Zimmer mehr zur Verfügung standen, was, wie ich wusste, nicht stimmte.
Ich versuchte es per Telefon bei mehr als zehn weiteren Hotels, und überall erzählte man mir dieselbe Geschichte – Kreditkarte abgelehnt. Es schien zu stimmen, dass die bei den Männer, die mich aus dem Superior geworfen hatten, Staatsvertreter waren, was auch immer das in Lagos bedeuten mochte.
Ich versuchte mehrmals, Ian Flaherty anzurufen, und hinterließ zweimal eine Nachricht, doch der CIA-Mann meldete sich nicht zurück.
Mir gingen die Möglichkeiten aus. Also tat ich das, was mir als Letztes einfiel: Ich besorgte mir einen Fahrer und bat ihn, mich zum Oshodi-Markt zu bringen. Wenn ich schon Flaherty nicht auftreiben konnte, wollte ich wenigstens seinen wertvollen Informanten noch einmal sprechen.
Ich wusste, ich steckte mitten in einer bösen Sache – doch in welcher? Warum schienen mich alle aus dem Land jagen zu wollen? In welchem Zusammenhang stand dazu der Mord an Ellie Cox?
Die Fahrt zum Markt dauerte über eine Stunde, und weitere fünfzig Minuten brauchte ich, um mich zum Teppichladen durchzufragen.
Ein Mann mittleren Alters, der auf einem Auge blind war, arbeitete an diesem Tag, nicht Tokunbo. Er sprach nur schlechtes Englisch, nickte aber, als er Tokunbos Namen hörte. Das hieß, ich war am richtigen Ort, er scheuchte mich allerdings fort, weil er sich um einen Kunden kümmern musste.
Ich konnte es mir nicht leisten, herumzusitzen und auf ein Wunder zu hoffen, also verbuchte ich meine Verluste und ging zum Wagen zurück. Der einzige Plan C, der mir einfiel, war der Gang zum US-Konsulat.
Doch durch den dichten Verkehr auf dem Weg nach Victoria Island fiel mir etwas anderes ein. Plan D.
»Können Sie bitte anhalten?«
Der Fahrer hielt am Straßenrand hinter einem ausgebrannten, alten Ford Ranger. Ich bat ihn, den Kofferraum zu öffnen, aus dem ich meine Tasche holte.
Ich kramte nach meiner Hose, die ich am ersten Tag getragen hatte. Das Hemd hatte ich bereits entsorgt, doch ich war mir ziemlich sicher …
Ja, da war meine Hose, stinkend und blutbefleckt von meinem Gefängnisaufenthalt.
Ich sah in den vorderen
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