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Fire - Thriller

Fire - Thriller

Titel: Fire - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Blanvalet-Verlag <München>
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Taschen nach, doch beide waren leer.
    Aber in einer der Gesäßtaschen fand ich, wonach ich gesucht hatte und was im Gefängnis übersehen worden war: die Visitenkarte von Vater Bombata.
    Ich wandte mich an den Fahrer, der ungeduldig halb im, halb außerhalb des Autos wartete.
    »Wie viel kostet es, wenn ich Ihr Mobiltelefon benutze?«, fragte ich.

74
    Zwei Stunden später speiste ich stilvoll mit Vater Bombata in seinem Büro der Redeemed Church of Christ, einem ausgedehnten Komplex inmitten von Lagos.
    »Danke, dass Sie mich empfangen haben«, sagte ich. »Und für all das hier. Ich hatte wirklich Hunger.«
    An seinem riesigen Schreibtisch in seinem Büro aßen wir Kudu, Kürbis und Salat, dazu gab es südafrikanischen Zinfandel. Der kleine Priester wirkte vor seiner hohen Rückenlehne und den deckenhohen Fenstern noch zwergenhafter. Die schweren, roten Vorhänge ließen nur zwei schmale Schlitze des schwindenden Abendlichts durchsickern.
    »Was ist mit Ihrem Gesicht passiert?«, wollte er sichtlich besorgt wissen. »Oder sollte ich fragen, wie es dem anderen geht?«
    Ich hatte beinahe vergessen, wie ich aussah. Irgendwo in der Nähe von Ghana hatte die Nase aufgehört wehzutun.
    »Beim Rasieren verletzt.« Ich zwang mich zu einem schiefen Lächeln.
    Ich wollte nicht noch einem Menschen Anlass geben, zu glauben, ich sollte mit dem nächsten Flugzeug nach Hause zurückkehren. Ich brauchte Verbündete, keine Ratschläge.
    »Vater, ich habe beunruhigende Informationen über einen Mörder namens Tiger. Besteht die Möglichkeit, dass es mehr als einen Tiger gibt? Die vielleicht an mehreren Orten operieren? Zum Beispiel hier und in den USA?«
    Er schenkte mir ein freundliches Lächeln. »Alles ist natürlich möglich. Aber in Wirklichkeit möchten Sie doch etwas anderes wissen. Dennoch muss ich Ihre Frage mit Ja beantworten – es ist möglich, besonders wenn die Regierung beteiligt ist. Oder wenn das große Geschäft beteiligt ist. Es gibt eine Menge Unternehmer, die sich Mörder engagieren. Das ist durchaus üblich.«
    »Warum die Regierung? Oder ein Unternehmen?«
    Der Priester verdrehte die Augen, antwortete aber ohne Umschweife.
    »Sie verfügen über die Mittel, Informationen zu kontrollieren, die andere nicht haben. Und um Fehlinformationen zu kontrollieren.«
    »Haben Sie eine Ahnung, warum sie das tun? Sich daran beteiligen, meine ich.«
    Er erhob sich, um mir Wein nachzuschenken. »Ich kann mir eine Vielzahl von Gründen vorstellen. Aber es wäre unverantwortlich von mir, anzudeuten, ich würde davon ausgehen, dass dies tatsächlich geschieht. Weil ich, ehrlich gesagt, keine Ahnung habe. Tiger – der Name ist ein Symbol. Sie wissen, dass es in Afrika keine Tiger mehr gibt. Bestenfalls noch irgendwo in einem Zoo.«
    »Das weiß ich. Zumindest jage ich hier einem echten Mann hinterher«, erwiderte ich. »Ich muss herausfinden, wohin er gegangen ist. Er hat eine Freundin von mir samt ihrer Familie getötet. Andere Familien wurden ebenfalls umgebracht.«
    »Mit Verlaub.« Er blickte auf eine Mahagoniuhr auf seinem Schreibtisch. »Nach dem, was Sie mir erzählt haben, brauchen Sie dringend einen Platz, an dem Sie schlafen können.«
    »Ich hätte nicht darum gebeten.«
    »Das brauchen Sie auch nicht, Detective Cross. Ich kann Ihnen hier nichts anbieten. Wenn es nur um mich ginge, würde ich dieses Risiko eingehen, aber nicht für meine Gemeinde. Ich kann Sie allerdings in unser Obdachlosenheim für Männer bringen. Höchstens fünf Nächte sind zugelassen, aber es ist kein Hotel …«
    »Ich nehme das Angebot an. Danke.«
    »Und was Ihren geheimnisvollen Tiger betrifft, bin ich noch weniger in der Lage, Ihnen zu helfen.«
    »Ich verstehe.« Ich war äußerst enttäuscht, versuchte aber, mir nichts anmerken zu lassen.
    Vater Bombata hielt eine Hand nach oben. »Sie sind schnell von Begriff, oder? Aber manchmal arbeitet Ihr Kopf zu schnell. Ich wollte sagen, dass ich Ihnen nicht helfen kann, aber ich kenne einen Menschen, der das kann – meine Cousine. Sie ist die schönste Frau in Nigeria, aber natürlich bin ich voreingenommen. Sie werden sich selbst ein Urteil bilden.«

75
    Sie hieß Adanne Tansi und war, wie vom Priester versprochen, eine der schönsten Frauen, die ich je persönlich gesehen hatte. Und sie war Reporterin beim Guardian , der größten Zeitung von Lagos.
    Ihr Büro war vielleicht zwei mal zweieinhalb Meter groß, wenn überhaupt. Als ich eintrat, hoffte ich, nicht zu riechen, als hätte ich die

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