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Firelight 1 - Brennender Kuss (German Edition)

Firelight 1 - Brennender Kuss (German Edition)

Titel: Firelight 1 - Brennender Kuss (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sophie Jordan
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rasenden Herzschlag. Mein Blut steht in Flammen, meine Lungen weiten sich, fangen an zu lodern. Ich bekomme nicht genug Luft durch die Nase, nicht genug, um das Feuer in meinem Innern abzukühlen.
    Er streichelt meine Wangen, hält mein Gesicht in beiden Händen. Seine kühle Haut fühlt sich wie Eis auf meinen Lippen an.
    »Deine Haut«, flüstert er an meinem Mund. »Sie ist so …«
    Ich atme ihn ein, atme seine Worte, seine Berührungen und mein ganzer Körper scheint mit einem Mal in Flammen zu stehen. Schon spüre ich das herrliche Ziepen in meinem Rücken.
    Er küsst mich heftiger mit kühlen, trockenen Lippen. Streift mir mit der Hand übers Gesicht, über mein Kinn und meinen Hals. Seine Fingerspitzen liebkosen mein Ohr und ein süßer Schauer überläuft mich. »Deine Haut ist so weich …«
    Und dann wird mir klar, was genau dieses Kitzeln im Rücken zu bedeuten hat. Meine Flügel! Sie regen sich, drauf und dran, sich zu befreien, und zwar mit einer Kraft, wie ich sie seit unserer Ankunft in Chaparral nicht mehr gespürt habe. Sie drücken sich von innen gegen meine Haut, kurz davor auszubrechen.
    Mit einem Schrei reiße ich mich von Will los und suche nach dem Türgriff. Mit einem schmerzerfüllten Keuchen stoße ich die Tür auf und stolpere ins Freie, wo ich hart mit den Knien auf dem Rasen lande.
    Ich rappele mich hoch, und ohne mir die Mühe zu machen, die Tür wieder zu schließen, renne ich davon.
    Hinter mir ertönen seine verzweifelten Rufe. »Jacinda!«
    Nach einigen Metern, weit genug entfernt, damit er nicht die kleinste Veränderung an meinem Aussehen entdecken kann, bleibe ich stehen und drehe mich um, während meine Brust sich immer wieder unter schweren, überhitzten Atemzügen hebt und senkt.
    Will lehnt sich so weit über die Mittelkonsole, dass er schon so gut wie auf dem Beifahrersitz kniet, und ich sehe in seinem Gesicht eine Regung, die ich nicht deuten kann. »Wir sehen uns in der Schule!«, ruft er mir mit solcher Entschlossenheit zu, als könne er alles andere nicht ertragen.
    Ohne etwas zu erwidern oder zuzustimmen, drehe ich mich um und stürme, so schnell meine Beine mich tragen, die Einfahrt hinauf.
    »Jacinda!«, brüllt er noch einmal und ich zucke zusammen. Hoffentlich weckt er nicht Mrs   Hennessey oder einen anderen Nachbarn.
    Es tut weh, vor ihm fliehen zu müssen. Doch ich habe keine Wahl. Es ist eine Sache, Kraft aus seiner Nähe zu schöpfen, aber etwas vollkommen anderes, so den Boden unter den Füßen zu verlieren, dass ich mich vor ihm verwandle. Nein, ich kann es nicht riskieren, noch einmal die Kontrolle zu verlieren. Nicht nur mein Leben steht dabei auf dem Spiel …
    In der Schule werde ich einfach nicht mehr mit ihm reden, ihn nicht mal mehr ansehen … und ganz bestimmt werde ich ihn nie wieder berühren !
    Bei dem Gedanken muss ich schlucken. Doch auch wenn es mich um den Verstand bringt, werde ich so tun, als gebe es ihn gar nicht, und auf immer und ewig auf Abstand gehen!
    Während ich den Weg entlangeile, taste ich mit den Fingern über meine verletzte Handfläche. Sanft fahre ich über die Wunde. Blut. Mein Blut – der Beweis für das, was ich bin.
    Plötzlich ergreift mich Panik. Ich bleibe wie angewurzelt stehen und mache auf dem Absatz kehrt, als könne Will noch immer dort drüben am Gehsteig stehen – doch er ist fort. Und mit ihm sein T-Shirt! Fort und auf dem Weg in die Höhle meiner Feinde.
    Mit geschlossenen Augen schüttle ich entgeistert den Kopf, während erneut Furcht in mir aufsteigt. Er ist auf dem Weg zu den Jägern mit einem T-Shirt, das mit meinem Blut getränkt ist, mit purpurnem Drakiblut.
    Sobald er es sieht, wird er eins und eins zusammenzählen. Er wird zweifelsfrei wissen, was ich bin.
    Alles im Haus ist still, als ich mich hineinschleiche und wie ein Schatten durch die Zimmer gleite, deren Wände mich einzukesseln scheinen – jetzt noch mehr als zuvor. Tamra liegt völlig reglos unter ihrer Decke, während ich mir leise die Schuhe von den Füßen streife.
    Unter meinem Gewicht gibt das Bett leicht nach. Zitternd ziehe ich mir die Bettdecke bis unters Kinn, falte die Hände über der Brust und bemühe mich um eine Ruhe, die ich nicht empfinde. All meine Gedanken kreisen um das T-Shirt mit meinem Blut darauf, das sich nun in Wills Besitz befindet.
    »Wenn du mir das alles kaputt machst, vergebe ich dir niemals!«
    Seltsamerweise überrascht mich die körperlose Stimme meiner Schwester nicht, die von der anderen Seite des

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