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Firelight 1 - Brennender Kuss (German Edition)

Firelight 1 - Brennender Kuss (German Edition)

Titel: Firelight 1 - Brennender Kuss (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sophie Jordan
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wirklich bin, was ich bin …
    Ich lecke mir über die Lippen. »Ich bin nicht, wofür du mich hältst …«
    Das ist nah dran. Mehr kann ich ihm nicht sagen.
    »Ich dachte, vielleicht …« Er hält inne und schüttelt den Kopf.
    »Was?« Fast erkenne ich meine eigene Stimme nicht wieder, sie hört sich so angestrengt, so gepresst an. Das Klopfen meines Herzens dröhnt mir in den Ohren und eine Hoffnung, die ich nicht verstehen kann, flattert wie ein Schmetterling aufgeregt in meinem Bauch umher.
    »Schon gut, es ist dämlich!« Auf einmal wird seine Stimme rau und so leise, dass ich ihn kaum hören kann. »Vergiss einfach, dass ich hergekommen bin.« Er murmelt noch etwas, das ich zwar nicht verstehe, aber nach einem Fluch klingt. »Das mit uns kann nie funktionieren – nicht mit meiner Familie. Sie sind … anders.«
    »Was stimmt nicht mit ihnen?«, frage ich, obwohl ich es bereits weiß. Nun ja, ich weiß zumindest, was mir an ihnen nicht gefällt, aber Will könnte andere Gründe haben.
    Seine Lippen zucken und lassen ihn beinahe grausam aussehen – wie den Jäger, von dem ich nicht will, dass er es ist. »Sagen wir einfach, wir kommen nicht besonders gut miteinander aus.«
    Ich versuche, einen unschuldigen Blick aufzusetzen. »Dein Vater …«
    »Er ist nicht gerade der Typ, der mit seinem kleinen Sohn im Garten Ball spielt. Sobald ich die Schule abgeschlossen habe, bin ich hier verschwunden!«
    Oh, wie mich das erleichtert! Das beweist, dass er nicht wie sie ist – kein Jäger, kein Mörder. Doch ich verberge meine Freude, denn er könnte sie falsch verstehen.
    Wieder benetze ich meine Lippen und frage: »Und bis dahin kannst du keine Freunde haben?«
    Er fährt sich langsam mit der Hand durchs Haar. Die goldbraunen Locken stellen sich kurz auf, dann fallen sie wieder zurück an ihren Platz. »Es ist ein bisschen komplizierter, aber im Wesentlichen … ja. Ich will nicht, dass jemand meine Familie kennenlernt.« Seine Augen suchen nach meinen. Sie blicken ernst und entschlossen. »Sie sind das pure Gift, Jacinda. Ich kann sie dir nicht antun – ich würde sie niemandem, der mir wichtig ist, zumuten wollen.« Er schüttelt den Kopf. »Ich wollte dir keine falschen Hoffnungen machen. Es tut mir leid, dass ich dich um ein Date gebeten habe, und es tut mir leid, dass ich dich nicht …« Seine Finger krallen sich ins Lenkrad. »Es tut mir einfach leid.«
    Ein Stich fährt mir ins Herz, denn er fühlt es auch, diese Verbindung zwischen uns. Er hat dieselben Gefühle, aber er ist bereit, sie zu opfern und zu verleugnen. Welchem Impuls er auch gefolgt ist, als er herkam, er wird sein Vorhaben nicht zu Ende bringen.
    Vermutlich ist das gut für mich, aber im Moment kann ich keine Dankbarkeit empfinden.
    Er deutet auf das Haus von Mrs   Hennessey. »Du solltest wieder reingehen.«
    Vor Zorneshitze spannt sich meine Haut. »Für einen Feigling hätte ich dich nun wirklich nicht gehalten!«, sprudelt es aus mir heraus.
    Sein Kopf fährt zu mir herum. »Was soll das jetzt bedeuten?«
    »Du hattest einen guten Grund, heute Nacht hierherzukommen. Warum stehst du nicht dazu?« Bevor mir klar wird, was ich da mache, habe ich mich schon über die Mittelkonsole gebeugt und blicke ihm direkt ins Gesicht. »Rennst du immer weg vor dem, was du willst?«
    Vielleicht lehne ich mich ein bisschen weit aus dem Fenster, wenn ich ihm unterstelle, dass er mich will, aber der wild pochende Puls an seinem Hals verrät mir, dass ich recht habe.
    Sein Blick fällt auf meinen Mund. »Ich kann mich nicht mal mehr daran erinnern, wann ich das letzte Mal etwas bekommen habe, das ich wirklich wollte«, wispert er und ich spüre seine Worte mehr, als dass ich sie hören kann.
    Ihr Echo trifft einen Nerv, der so tief sitzt, dass ich mir auf einmal sicher bin, dass es für all das einen guten Grund gibt. Einen Grund dafür, dass wir beide uns gefunden haben – zuerst in den Bergen und jetzt hier. Ein Grund. Etwas Höheres, etwas, das mächtiger ist als bloßer Zufall.
    Er beugt sich zu mir, legt eine Hand in meinen Nacken und zieht mich zu sich. Wie Wachs zerfließe ich unter seinem Griff und fliege ihm entgegen.
    Bei der ersten Berührung seines Mundes durchfließt mich gleißende Hitze. In meinen Adern und unter meiner Haut pulsiert und rauscht es.
    Ich umklammere seine Schultern, will ihm noch näher kommen. Meine Hände wandern über seine glatten Schultern und streichen über seine Brust. Unter meinen Fingern spüre ich seinen

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