Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Firelight 3 - Leuchtendes Herz (German Edition)

Firelight 3 - Leuchtendes Herz (German Edition)

Titel: Firelight 3 - Leuchtendes Herz (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sophie Jordan
Vom Netzwerk:
aus. Einen Blick, der besagt: Dieser Kerl hier erzählt einen Riesenhaufen Mist. Ich kämpfe mit aller Kraft gegen die in meinem Hals aufsteigende Hitze an.
    Sie kaufen ihm seine Geschichte nicht ab.
    »Warum legst du nicht einfach die Karten auf den Tisch, Freundchen?«, fragt ein Jäger mit zurückgegeltem Pferdeschwanz und tiefen Aknenarben im Gesicht. »Du hast doch gar keine Autopanne.« Er nickt in Richtung des hinteren Teils des Wagens. »Was hast du denn da drin?«
    Und dann bemerke ich, dass ein anderer Jäger ein seltsames Gerät in der Hand hält.
    Es sieht aus wie ein Metallkästchen, hat aber eine Art Antenne. Von meinem Versteck aus kann ich ein paar blinkende rote Lichter auf der Vorderseite des Geräts erkennen. Der Jäger dreht sich mit dem Kästchen um die eigene Achse im Kreis. Ab und zu gehen die roten Lichter aus, je nachdem, in welche Richtung er gerade blickt – und ab und zu blitzen sie auf und blinken schneller. Mir wird ganz flau im Magen. Dieses Gerät verheißt nichts Gutes für uns. Mein Blick trifft auf Cassians – er scheint es auch bemerkt zu haben. Sein Gesicht wirkt grimmig und angespannt.
    Ich schaue zurück zu Will und vermeide es, auf das Kästchen zu sehen. Der Anblick der Metallbox versetzt mich in Panik und ich muss ruhig bleiben und einen kühlen Kopf bewahren. Ich darf nicht zulassen, dass mein Draki aus mir herausbricht.
    Ich muss das Ganze Will überlassen. Er bekommt es gut hin, verblüfft zu tun.
    »Wovon redet ihr?« Er zeigt auf die Türen. »Ich habe überhaupt nichts im Wagen. Momentan ist er leer. Normalerweise liegt da die Ausrüstung meines Vaters drin. Er ist Landschaftsgärtner.« Jetzt wirkt er verlegen. »Aber ich, äh, hatte dieses Wochenende andere Pläne, also habe ich das ganze Zeug rausgeräumt.«
    Und dann weiß ich, was ich zu tun habe. Eilig kraxle ich von dem Baum herunter.
    Cassian flüstert meinen Namen und seine Augen weiten sich, als ich auf dem Boden auftreffe. Ich kann seinen Zorn spüren, gepaart mit Angst. Der bittere Geschmack beider Gefühle macht sich in meinem Mund breit und vermischt sich mit der Asche und Kohle, die in mir emporsteigen.
    Ich blicke zu Cassian hoch – mit dem ich verheiratet bin, ob mir das nun gefällt oder nicht. Seine Nase wird flacher und entlang des Rückens treten Grate hervor. Er droht jede Sekunde seine Drachengestalt anzunehmen.
    Ich schüttle den Kopf und werfe ihm einen flehenden Blick zu, dass er mir vertrauen soll. Ich werde das hier in Ordnung bringen. Ich lege meine ganzen Gefühle in dieses Flehen hinein, meine ganze Entschlossenheit und mein ganzes Selbstvertrauen. Unsere Blicke treffen sich und wir kommunizieren ohne Worte. Ich weiß schon, was ich tue.
    Er lässt die Schultern hängen und ich weiß, dass er nachgibt – und hoffentlich nicht hinter mir herstürzt. Ich sehe mich um und bemerke ein paar niedrige, knospende gelbe Wildblumen. Sie brauchen noch ein paar Wochen, bis sie wirklich blühen, aber das muss reichen. Ich reiße sie aus dem Boden, schnappe mir ein paar Gräser und binde sie hastig zu einer Art Strauß zusammen.
    Mit einem letzten Blick zu Cassian mache ich mich auf den Weg Richtung Straße. Dabei spüre ich, wie sich sein hitziger Blick in meinen Rücken bohrt. Hoffentlich schafft er es, einfach im Wald zu bleiben und zuzusehen, während ich versuche, uns alle zu retten.

14
    S ie kennen dich nicht. Sie kennen dich nicht.
    Dieses Mantra wiederhole ich unaufhörlich in Gedanken, während ich auf die Straße hinausgehe. Ins Licht und ins Blickfeld der Jäger.
    Will sieht als Erster auf und beweist damit, dass er zwar nach außen hin einen gleichgültigen Eindruck macht, sich in Wirklichkeit aber der Situation sehr bewusst ist und aufmerksam alles verfolgt, was um ihn herum passiert. Für den Bruchteil einer Sekunde blitzt Panik in seinen Augen auf.
    »Aber hallo«, ruft einer der Jäger aus, als er mich sieht.
    »Na, Gott sei Dank«, sage ich. »Du hast Hilfe bekommen. Ich hatte schon Angst, dass wir meine Mum anrufen müssen, und das wäre echt uncool gewesen.«
    Alle anderen drehen sich um und starren mich an. Ihre schockierten Gesichter wirken fast lächerlich. Weibliche Wesen haben in der Welt der Jäger keinen Platz. In ihren Augen, nach ihrem Verständnis, sollte ich nicht hier sein. Meine Anwesenheit bringt sie aus dem Konzept, und das ist genau das, was ich erreichen wollte.
    »Es ist ein Mädchen«, ruft einer von ihnen.
    »Äh, ja«, erwidere ich in einem Tonfall, der

Weitere Kostenlose Bücher