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Firelight 3 - Leuchtendes Herz (German Edition)

Firelight 3 - Leuchtendes Herz (German Edition)

Titel: Firelight 3 - Leuchtendes Herz (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sophie Jordan
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überhaupt nicht zählt. Tamra hängt bereits sehr an ihm. Ich habe keinerlei Einfluss darauf, wie sich ihre Zukunft entwickelt. Ich kann lediglich das Beste hoffen.
    Deghan nickt Will zu. »Ich übernehme dann mal, damit du dich ein bisschen ausruhen kannst.«
    »Ich komme mit«, bietet sich Tamra schnell an. Auf meinen schelmischen Blick hin fügt sie hinzu: »Ich kenne die Gegend.«
    Ich sehe zu, wie sie Händchen haltend zusammen nach draußen gehen. »Hey«, sagt Will, als wir allein sind, aber eigentlich will er damit wissen, ob mit mir alles in Ordnung ist.
    Ich fahre mir mit einer Hand über die Wange. »Irgendwie habe ich das ja kommen sehen, aber trotzdem …«
    »Vielleicht sind sie gar nicht so schlecht füreinander.«
    »Wieso?«, frage ich.
    Er zuckt mit den Schultern. »Für sie ist es noch neu, ein Draki zu sein … und irgendwie ist es für ihn auch noch neu, ein Mensch zu sein. Vielleicht können sie sich gegenseitig unterstützen.«
    Ich lege den Kopf schief. »So habe ich das noch nie gesehen. Damit haben sie etwas gemeinsam, könnte man sagen.« Ich grinse ihn an. »Du bist so ein kluger Kerl, Will Rutledge.«
    »Ja, das habe ich schon öfter gehört.«
    Das Lächeln weicht von meinen Lippen, weil mir plötzlich ein ganz anderer Gedanke in den Sinn kommt. Zu klug für mich. Für all das hier. Zu klug, um sich in das Chaos, das in meiner Welt herrscht, hineinziehen zu lassen.
    »Warum um alles in der Welt bist du hier bei mir?« Die Worte sprudeln aus mir heraus, bevor ich sie aufhalten kann. Ihn von mir wegzutreiben, ist wirklich das Letzte, was ich will.
    »Ist das nicht offensichtlich?«
    Ich schüttle den Kopf. Ich muss ihm gegenüber fair sein. Das ist schließlich Liebe, oder? Das Richtige für den anderen zu tun, auch wenn es wehtut. Ich kann nicht einfach so egoistisch sein und ihn zwingen, bei mir zu bleiben, wenn es gefährlich für ihn ist. Das erkenne ich jetzt. Vorher war mir das nicht klar, aber jetzt zehren mich die Angst um ihn und das Risiko, das er eingeht, schier auf.
    Ich atme tief ein und spreche dann die Worte aus, die mir so schwer über die Lippen kommen. »Wenn du klug wärst, würdest du mir den Rücken zukehren und niemals einen Blick zurückwerfen.«
    Er schnaubt. »Und zu meinem Vater heimgehen? Das würde deine Theorie, dass ich so klug bin, ziemlich über den Haufen werfen.«
    »Es gibt immer noch deine Großmutter.« Er hat mir alles über die Mutter seiner Mutter in Big Sur erzählt. Die Tatsache, dass sie sich nie gut mit Wills Vater verstanden hat, reicht aus, um sie zu mögen. »Sie würde dich doch sicher aufnehmen.« Und ihn lieben. Ihn bei allem unterstützen, was er tun möchte. Im Gegensatz zu seinem Vater.
    Er nickt langsam. »Willst du mich etwa dazu bringen, dich zu verlassen? Willst du, dass ich gehe? Ist es das? In dem Fall kannst du es nämlich einfach sagen. Du musst keine Spielchen mit mir spielen, Jacinda.«
    »Ich spiele nicht mit dir. Ich würde nie … es … ist kompliziert.«
    »Ist es das nicht von Anfang an gewesen? War es nicht immer kompliziert?«
    Ich zucke zusammen. Damit hat er recht. »Es ist nur … das alles ist einfach nicht fair dir gegenüber. Um mich herum« – ich wedle mit den Armen – »passieren all diese schrecklichen Sachen und ich erwarte die ganze Zeit von dir, dass du sie zusammen mit mir durchstehst.«
    Einen Augenblick lang schweigt er und ich wünsche mir sehnlichst, ich könnte sein Gesicht in der Dämmerung erkennen. »Dann spricht also das schlechte Gewissen aus dir? Du willst sichergehen, dass mir bewusst ist, welches Risiko ich damit eingehe, hier zu sein? Glaub mir, das ist mir sehr wohl bewusst. Das kann ich nicht einfach vergessen. Genauso wie ich nie vergessen werde, welches Risiko du für mich eingegangen bist. Erinnerst du dich daran?« Seine Augen schimmern in der Dunkelheit. »Weißt du noch, wie du dich hinter mir her von dieser Klippe gestürzt hast? Weißt du noch, wie du vor jemandem, von dem du gewusst hast, dass er dein Feind ist, deine Drakigestalt angenommen hast? Das werde ich nie vergessen. Das war tapfer und dumm und selbstlos. Wenn ich also jetzt deinetwegen tapfer und dumm und selbstlos sein möchte, dann lass mich einfach.«
    Wir stehen so nah beieinander, dass sich unsere Zehenspitzen berühren. Wasser tropft irgendwo von der dunklen Decke der Höhle herab. Ein weit entferntes, rhythmisches Geräusch, das die plötzliche Stille noch zusätzlich unterstreicht.
    Ich bin mir nicht sicher,

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