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Firelight 3 - Leuchtendes Herz (German Edition)

Firelight 3 - Leuchtendes Herz (German Edition)

Titel: Firelight 3 - Leuchtendes Herz (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sophie Jordan
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freudlos. »Glaubst du etwa, dass die sich dort auch nur einen Deut um sein Leben scheren? Er ist ein Mensch und dazu noch ein Jäger. Ein Jäger, der versucht hat, mich umzulegen. Und der dich entführt hat.«
    Ich starre zu seinem Schatten hoch. »Was willst du?«
    »Cassian ist gerade damit beschäftigt, mit Severin und den Ältesten zu sprechen und euren Fall vorzubringen.« Auch ohne seine Gesichtszüge sehen zu können, weiß ich, dass seine Lippen sich zu einem spöttischen Grinsen verziehen. Ich kann den Hohn in seiner Stimme hören. »Er weigert sich, ihnen euren Aufenthaltsort zu verraten, bis sie versprechen, dass sie keinem von euch etwas zuleide tun werden.« Dann lacht Corbin, ein tiefes dunkles Geräusch, das sich bedrohlich um mich herumschlängelt. »Aber mir musste Cassian nicht erst sagen, wo er euch versteckt hält. Ich bin lange genug ein Teil dieses Rudels gewesen und habe jede kleinste Bewegung meines Cousins beobachtet, um diese Höhle hier zu kennen. Seinen kleinen Zufluchtsort. Also gut, wo ist Miram? Und Tamra? Ich bringe euch alle drei zurück ins Rudel.«
    »Ich weiß nicht, wo sie sind«, lüge ich und weiß, dass er nicht verstehen wird, warum wir Miram noch nicht ins Rudel bringen können. Er hat ganz offensichtlich nicht zugehört, als Cassian dort die Situation erklärt hat – warum also sollte er mir Glauben schenken?
    »Was soll das heißen, du weißt nicht –?«
    »Miram ist weggelaufen. Und Tamra ist ihr hinterhergerannt, um sie zu suchen.«
    Er packt mich am Arm und reißt mich hoch. »Du lügst doch. Warum bist du dann noch hier? Warum bist du nicht mit Tamra mitgegangen?«
    »Jemand musste hierbleiben und auf Cassian warten.«
    »Warum ist Miram weggelaufen?« Seine Worte klingen scharf und verlangen nach einer Antwort. Er will meine Geschichte auf den Prüfstand stellen.
    Dampf steigt von meiner Nase auf. »Sie war sauer, weil Cassian ohne sie gegangen ist. Sie ist weg … wahrscheinlich ist sie Richtung Rudel gelaufen.« Verzweifelte Hoffnung brennt in mir, dass er sich nicht damit aufhält, meine Geschichte selbst zu überprüfen, oder dass andernfalls Miram Verstand genug hat, ihre Gabe einzusetzen und farblich mit den Höhlenwänden zu verschmelzen. Ein langes Schweigen entsteht, während er nachdenkt und meine Worte abwägt.
    Heiße Asche sammelt sich hinten in meiner Kehle und ich weiß, dass ich seine Gedanken von Miram ablenken muss. »Aber mit dir gehe ich nirgendwohin«, stoße ich hervor und reiße mich von ihm los.
    Er packt mich wieder am Arm. »Ich habe mir schon gedacht, dass du es mir schwer machen würdest. Deshalb habe ich das hier mitgebracht.«
    Etwas glitzert in dem schummrigen Licht der Höhle.
    »Was ist –« Ich schlucke die Frage hinunter, als ich eine Klinge aufblitzen sehe.
    Corbin geht in die Hocke, reißt Wills Kopf an seinen Haaren hoch und hält ihm das Messer an die Kehle. Es würde ihm überhaupt nichts ausmachen, Wills Leben ein Ende zu setzen.
    »Nur zu, Jacinda«, stichelt er mit funkelnden Augen. »Verbrenn mich ruhig. Aber vorher schneide ich deinem Freund die Kehle durch.«
    »Corbin«, flüstere ich heiser, »du bist nicht du selbst.« Doch noch im selben Moment wird mir klar, dass das nur ein Wunsch ist, eine leere Hoffnung. Sogar ich weiß, dass Corbin skrupellos genug ist, jemanden zu ermorden, den er als Feind des Rudels betrachtet. Jemanden, der ihn davon abhält zu bekommen, was er will.
    »Also gut.« Ich stehe auf und mache einen Schritt zurück. »Lass ihn in Ruhe, dann komme ich mit dir.« Vielleicht kehren Tamra und Deghan bald zurück und kümmern sich um Will, wenn sie ihn finden. Das ist jetzt meine einzige Hoffnung … mehr kann ich nicht tun. Auch wenn es mir das Herz zerreißt, ihn hier allein zurückzulassen.
    »Schön zu sehen, dass du deinen Verstand benutzt. Und jetzt geh vor mir her! Da lang.« Er deutet auf den engeren der beiden Tunnel. Diese Höhle muss noch einen Hinterausgang besitzen, was auch erklärt, wie er unbemerkt hier eindringen konnte. Es erklärt auch den kühlen Luftzug, den ich vorhin gespürt habe.
    Ich marschiere vor ihm her und meine Augen gewöhnen sich langsam an die vollkommene Dunkelheit. Meine Hand tastet sich an der kalten, feuchten Wand entlang. Corbin folgt mir dicht auf den Fersen und stupst mir die Spitze seines Messers in den Rücken, wenn ich ihm zu langsam werde.
    Einmal sticht er besonders fest zu und warmes Blut durchnässt mein T-Shirt und läuft mir den Rücken hinunter.

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