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Firelight 3 - Leuchtendes Herz (German Edition)

Firelight 3 - Leuchtendes Herz (German Edition)

Titel: Firelight 3 - Leuchtendes Herz (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sophie Jordan
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dass mich das nicht entlarvt, wenn ich es zugebe, also nicke ich. »Äh, ja.«
    Xander grunzt verächtlich, als hätte er sich so etwas schon gedacht. Er wendet sich den anderen zu. »Genau wie ich dachte. Er hat es ihr erzählt! Er tanzt total nach ihrer Pfeife.« Angus nähert sich mir und sein Gesicht ist noch röter, als ich es in Erinnerung hatte. Sein untersetzter Körper ist schweißüberströmt und sein stechender Geruch ist so intensiv, dass ich das Gesicht abwenden muss. »Also, was machst du hier draußen?«, will er wissen und kommt mir dabei wesentlich näher, als mir lieb ist.
    Ich überlege blitzschnell. »Ich wollte mich selbst davon überzeugen. Ich habe Will gesagt, dass ich auch mal einen … sehen will.« Fast wäre mir ein gravierender Fehler unterlaufen. Fast hätte ich uns als Drakis bezeichnet – diesen Ausdruck verwenden Jäger jedoch nicht. Für sie sind wir einfach Drachen.
    Sie wirken jetzt alle stocksauer. Wütend und gefährlich. Sie scheinen darauf zu brennen, Will in die Finger zu bekommen … aber ich führe den Gedanken nicht zu Ende. Bei ihnen ist er nach wie vor wesentlich sicherer als in meinem Rudel.
    Und trotzdem hast du ihn hierher gebracht, an diesen gefährlichen Ort, praktisch in den Schoß des Rudels.
    »Warte nur, bis sein Vater davon erfährt«, sagt Angus genüsslich. »Das wird er Will nicht verzeihen.«
    Xanders Oberlippe kräuselt sich verächtlich. »Es wird ihm egal sein. Er will Will unbedingt zurückhaben und er wird ihm sogar das durchgehen lassen, wenn er dafür seinen Sohn mit den ach so tollen Fähigkeiten wiederhaben kann.«
    Damit meint er garantiert Wills außergewöhnliche Fähigkeit, uns Drakis aufzuspüren. Allerdings haben sie keine Ahnung, wie tief diese Fähigkeit in Wirklichkeit reicht. Ich erschauere bei dem Gedanken daran. Wenn sie davon erfahren, wird er niemals von ihnen frei sein.
    »Na ja, auf alle Fälle können wir sie nicht hierbehalten und gleichzeitig unsere Mission zu Ende bringen«, sagt einer der älteren Jäger zu der Gruppe. Er scheint Mitte zwanzig zu sein. Mich würdigt er kaum eines Blickes, denn er ist viel zu sehr mit dem Gerät in seinen Händen beschäftigt – einem Ortungsgerät, das ich nur allzu gut kenne. Es sieht aus wie das, das die anderen Jäger dabeihatten.
    Sie sind wegen Miram hier, genau wie ich dachte. Er schüttelt das schwarze Kästchen und beschreibt damit einen weiten Bogen. »Es bewegt sich ziemlich schnell. In diese Richtung.« Er deutet nach rechts. »Wir müssen hinterher. Jetzt sofort.«
    Er zeigt in Richtung Fluss, den Mirams Leiche stromabwärts hinuntertreibt. Weg von den Jägern, aber nicht schnell genug. Mit dem Ortungsgerät werden sie immer wissen, wo sie sich gerade befindet. Sie werden sie finden. Und dann werden sie die Wahrheit erfahren.
    »Ich kenne den Weg zurück zum Auto.« Meine Stimme klingt etwas zu eifrig und piepsig und lässt mich innerlich zusammenzucken. »Wahrscheinlich ist Will dorthin gegangen«, füge ich mit einem gezwungenen Schulterzucken hinzu und mache einen Schritt von der Gruppe weg. »Ich werde ihm sagen, dass ihr ihn sucht und –«
    Xander packt mich an der Hand. »Das glaube ich eher weniger, Rotschopf. Du kommst mit uns mit. Er wird schon auftauchen.« Grinsend mustert er mich von Kopf bis Fuß. »Wenn es um dich geht, taucht er immer auf. Und dann soll er endlich wieder das tun, was er am besten kann: Drachen jagen.« Er nickt in Richtung des Gerätes, das der ältere Jäger in der Hand hält. »Und dann erfüllen wir dir deinen Wunsch, Schätzchen.«
    Das Letzte, was ich ihm sagen kann, ist, dass sie einem Gespenst hinterherjagen. Also sage ich gar nichts und lasse mich einfach von ihm fortziehen.

21
    I ch werde von der Gruppe mitgezogen. Das piepende Ortungsgerät führt uns immer dichter an den Fluss heran, was bedeutet, dass das Teil auf jeden Fall funktioniert. Ich recke den Hals und versuche, einen Blick auf die rot blinkenden Lichter zu erhaschen und so herauszufinden, wie nah wir uns bereits an Miram befinden. Das Piepen wird lauter, je näher wir dem Wasserlauf kommen, und seine Geschwindigkeit passt sich meinem rasenden Puls an.
    Am Ufer bleiben wir stehen.
    »Ich sehe nichts«, verkündet Angus unnötigerweise. Xander nimmt dem anderen Jäger das Ortungsgerät ab und schlägt ein paar Mal auf das Kästchen, als würde das helfen, die Anzeige irgendwie zu verbessern. »Laut diesem Ding hier, müsste es direkt neben uns sein.«
    Es. Asche und Kohle

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