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Firkin 04 - Hundstage

Firkin 04 - Hundstage

Titel: Firkin 04 - Hundstage Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrew Harman
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Trans-Talpino-Handelsstraße bestritten und von der Hand in den Mund gelebt. Nun, in Zukunft würde er von Tieren die Finger lassen. Noch ein letzter Griff, dann sah die Zukunft so rosig aus, wie er es ihr befahl.
    Er packte den Rahmen und warf der Verdammnis einen höhnischen Blick zu.
    Plötzlich fuhren rote Ockerfarben zwischen eine zwergenhafte Hand und seinen Umhang und stachen Mancini in den Oberschenkel. Er fuhr wimmernd herum und ragte über dem rothaarigen Wicht auf.
    »Du verdammter Maulwurf! Hinfort aus meinem Blickfeld!« schrie Mancini, dem die Macht schon das Hirn verdrehte.
    Proph blickte zu ihm auf und streckte die Hand aus. »Unser Lohn!«
    Mancini, von einer blutroten Korona umwabert, warf den Kopf in den Nacken und stieß das schrille Hyänenlachen eines Größenwahnsinnigen Irren aus. »Komm mir jetzt nicht mit solchem Kappes! Ihr wart mir nützlich, jetzt haut ab, bevor ihr mich langweilt!« Er versetzte Proph eine Ohrfeige, so daß dieser wirbelnd über den Granitsplitter flog und mit einem Grunzen auf Rutger landete.
    Die Wantze wirbelte und summte aufgeregt, richtete ihre Aufmerksamkeit von Rutger auf die Zwergen und deutete mit ihren Antennen ins Freie. Erstaunlicherweise verstand Rutger beinahe sofort, und als die Wantze heftig wedelte, grinste er freudig. Tja, er wußte immer, was Bello einem sagen wollte.
    »Ich verdopple euren Lohn, wenn ihr mit mir kommt!« rief Rutger Proph zu und bemühte sich, sich trotz des tosenden Lärms des geothaumalen Ausströmens hörbar zu machen. Sieben Köpfe nickten und jagten, der Wantze auf den Schwingen folgend, hinter ihm her aus der Höhle.
    Mancini schob die Vorrichtung voran. Das vordere Ende berührte den Turm der Macht und verschwand für eine Sekunde im blutroten Vergessen, bevor es gewaltig aufflammte und sich blitzesschnell zu Grillholzkohle entzündete. Eine Sekunde später stand der ganze Rahmen in Flammen.
    »Rette sie!« schrie die Molluske in Mancinis Kopf. Er schrie auf, verfiel in Panik, riß die Verdammnis vom Zundertisch und griff wild nach den beiden schwelenden psychoterrinen Kristallen. Mit einem Aufschrei schleuderte er die brennenden Steine zu Boden, stürmte durch die Höhle und schob die Finger in die Wanne. Rauchwölkchen stiegen aus dem Wasser auf.
    »Warum hast du das gesagt?« schrie er die Molluske an.
    »Kraft aus den Felsen!« kam die Antwort in seinem Geist. »Kraft! Weißt du noch? Nicht das Ding in die Flammen werfen und hoffen!«
    Mancini knallte die Faust an den Wannenboden und stieß eine Reihe von Verwünschungen aus.
    Tat das weh! Welch schmerzhaft triviale Frustration. Er kam nicht an die ultimate Macht heran, weil es ihm an einem feuerfesten Bollerwagen mangelte.
     
    Bei Phlims verzweifelter Suche im Losa Llamas-Projektschrank – dem thaumischen Äquivalent jenes Pappkartons, der von alten Schaltern und kaputten Elektromotoren wimmelt, der längst vergessen im Schuppen liegt – war ihm ein riesiger Schlackehaufen aus unkenntlichen Ventilfragmenten, Skandierleisten, Wicklungen und Hochgeschwindigkeitssimsalabimpartikelbeschleunigometern über die Schulter geflogen. Eineinhalb halbfertige Apparaturen, denen fröhliche Wedel sich kräuselnden Gekabels wuchsen, lagen elend auf der Werkbank darnieder. Daneben lagen, in einem ähnlichen Stadium der Nichtbeachtung, meterweise auf Pergament gekritzelte, durchgestrichene, übermalte, neubearbeitete und schließlich aufgegebene Berechnungen.
    »Es haut nicht hin!« schmollte Phlim unter einer einsam blakenden Talgkerze, als Wat eintrat und in das Chaos blinzelte. »Es haut nicht hin!«
    »Hä?« erwiderte Wat. »Natürlich haut es hin. Das Loch ist schon längst wieder zu!«
    Phlim fuhr auf seinem Hocker herum und schaute den Techniker an. »Siebeneinhalb Dutzend Terrathaum! Ja, ist es denn möglich?« klagte er.
    Wat runzelte die Stirn, zählte es an den Fingern ab und bewegte dabei die Lippen. »Nein. Nur sechs und ein paar (Reserve-)Gigathaum und drei Eimer Zement. Es war gar nicht so tief, wie es aussah. Natürlich ist der Boden noch nicht ganz verputzt.«
    »Es ist zu groß. Acht Größenordnungen größer als alles, was ich aus dem Schrott machen kann!« klagte Phlim, der sich in seiner Niederlage suhlte.
    Wat dämmerte allmählich, daß er möglicherweise gar nicht die Bodenreparatur meinte.
    »Ihr seid der Technozauberer!« ahmte Phlim Practz recht ordentlich nach. »Denkt Euch etwas aus! – Ich habe gesagt, laßt uns keine Miniaturisierung vornehmen. Schaut

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