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Firkin 04 - Hundstage

Firkin 04 - Hundstage

Titel: Firkin 04 - Hundstage Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrew Harman
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schrie Practz, dem plötzlich aufging, was Phlim gesagt hatte. »Habt Ihr nun völlig den Verstand verloren?«
    »Nein, ich …«
    »Ihr seid irre! Eine 85.000 Jahrhunderte alte Heerschar kann jeden Moment wiederbelebt werden! Jetzt werden wir nicht nur nicht erfahren, wann es soweit ist, wir können auch nichts mehr dagegen unternehmen. Großartig! Schlichtweg großartig!«
    Die Füße zuckten; aus der Luke ertönte das ungeduldige Geräusch von schepperndem Metall.
    »Wenn Ihr glaubt, ich ließe Euch so einfach den Stecker rausziehen …«, schäumte Practz.
    »Hört zu«, erwiderte Phlims Stimme, »wenn Ihr wollt, daß die Stabbremse wieder funktioniert, dann macht nur so weiter! Macht so weiter, dann sind wir bald wirklich machtlos!«
    »Ihr kommt jetzt da raus!« schrie Practz, packte Phlims Füße und zog daran.
    Ein rußgesichtiger Techniker in einem fleckigen Laborumhang tauchte auf, deutete mit dem Daumen über den strippen- und hyperhokuspokussierten Dampfrohrhorizont, zog sich grunzend wieder in das Thaumatron hinein und sagte: »Er ist da drüben.«
    »Ihr habt es selbst gesagt!« kam Phlims Stimme, vom anstrengenden Einsatz eines Psychoschraubenziehers verzerrt, aus dem Inneren des Thaumatrongehäuses. »Schaltet die Thaumafere ab, und Mancini ist hilflos!«
    »Und ohne Thaumatron sind wir es auch!« schrillte Practz und wischte sich den Ruß von den Händen. »Das solltet Ihr doch wissen!« Er bebte in einer Mischung aus äußerster Verärgerung und Grauen.
    »Ach, wirklich?« erwiderte Phlim frech. Ein brausendes Knistern ertönte, und ein saphirblaues Glühen leuchtete hinter dem Thaumatrongehäuse auf. Phlim tauchte im Nu zehn Fuß über dem Gehäuse auf. Er schwebte an zwei Düsen, die aquamarine Stöße aus seinen fest geballten Fäusten sprühten. Zwei gewaltige Taue hingen vom Gürtel an seiner Taille herab und bebten wie unter extremer Spannung. Sein Mund arbeitete rasch und justierte die Beschwörungssteuerparameter neu. Dann stieg wie eine massige, blaßblau koronierte Sonne über dem Horizont die zusammengebundene Verdrahtung einer zwanzig Fuß hohen Stabbremse auf, schwebte einen Augenblick lang auf der Stelle und bewegte sich dann langsam in die Höhlenmitte. Der breit grinsende Phlim, dessen Rucksack-Thaumatron Giga Energie in die Luft unter seinen Füßen spie, schwebte fast beiläufig in sein Blickfeld.
    »Was, zum …?« begann Practz.
    »Das Dädalus-Hebegeschirr!« rief Phlim, um das Brausen der Stöße zu übertönen, wobei er die Aufwärtsenergievektoren sorgfältig mit kleinen rotierenden Gelenkbewegungen ausglich. »Ich habe es seit der Thaumatronüberholung ein bißchen frisiert.«
    »Ja, ja, sehr gut, glaube ich«, antwortete Practz schäumend, während er nervös unter dem massiven Krapfen der schwebenden Thaumatronik verschwand. »Und nun stellt es zurück und bringt das Thaumatron wieder auf Vordermann!«
    »Pssst, einen Moment! Es ist nicht einfach, das Ding zu landen. Bin nicht besonders daran gewöh … Ohhh!« Phlim und die Stabbremse rutschten gewaltig zur Seite, als er den linken Strahl etwas zu schnell unterbrach. Doch im Nu hatte er die Steuerung wieder unter Kontrolle. »Beinahe …! Hoppla, hätte ihn fast schon wieder verloren … Ähem …« Er nahm die Energie zurück, setzte die Stabbremse vorsichtig am Boden auf und landete genau vor ihr.
    »Na, das ist ja großartig!« rief Practz schäumend und funkelte den Ring der sich hinter Phlims Grinsen auftürmenden Stabbremse an. »Ich hoffe, Ihr habt Spaß!« krakeelte er weiter. »Einige von uns machen sich Sorgen über Mancinis Pläne. Einige von uns tun sogar etwas dagegen! Im Gegensatz zu gewissen Technozauberern, die so aussehen, als gingen sie völlig in Technokrimskramsmagie auf, habe ich versucht, Mancini das Handwerk zu legen! Während wir uns hier unterhalten, gräbt Rutger sich zum Thaumafer durch! Zumindest war er gerade damit beschäftigt, als die Verbindung abbrach!« Er funkelte Phlim erneut an – für den Fall, daß der es noch immer nicht kapiert hatte.
    »Wie denn?« fragte Phlim. »Das Kristallarmband müßte doch bei dem Niederschlag nutzlos geworden sein …«
    »Ich habe die Wantze eingesetzt!«
    »Ach! Ihr setzt wohl auch gern Krimskramsmagie ein, was?« fauchte der Technozauberer.
    Practz öffnete den Mund und hob protestierend einen Finger. Dann überlegte er es sich anders und schrie: »Ja, ja, ja. Ich hatte doch keine andere Wahl!«
    »Sagt mir«, brummte Phlim, der natürlich wußte, daß

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