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Firkin 04 - Hundstage

Firkin 04 - Hundstage

Titel: Firkin 04 - Hundstage Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrew Harman
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Kaiserin Tau schwelgte in ihrem täglichen Verdammniskitzeln. Kaskaden emulsionierter Weiße liefen an ihrer Bambusrüstung herunter, als sie im Teich der Bestien rang und kämpfte, hier eins untertauchte, dort eins bespritzte. Aus dem Winkel eines milchgetrübten Auges spürte sie, daß drei ihrer Lieblinge sich auf einen Angriff vorbereiteten und sich in finsterer Deckung etwas zuknurrten. Sie tat so, als sähe sie nichts, und empfand große Spannung, als sie näher kamen, um sie in die Zange zu nehmen. Milch schäumte um ihre Beine, als sie durch das Gewimmel der gescheckten Kreaturen jagten … In letzter Minute duckte sie sich, verschwand unter der undurchsichtigen Oberfläche, hielt den Atem an und wartete. Und wartete.
    War dies eine neue Angriffstaktik? Ihre Lungen schmerzten schon. Warum kamen sie nicht näher? Das taten sie doch sonst immer. Plötzlich, als ihr Blut nach Sauerstoff schrie, wurde der Schmerz in den Lungen zu groß.
    Sie riß erschreckt die Augen auf und saugte den unglaublichen Anblick im Nu in sich hinein.
    Der Teich war völlig leer.
    Nichts als einige Bündel streunenden gescheckten Flaums, ein schnell trocknender Pfad milchgetränkter Pfotenabdrücke und das knarrende Wrack einer großen papierenen Patiotür zeigten an, daß die Verdammnisse hiergewesen waren.
    Kaiserin Tau wimmerte, fauchte und kreischte schließlich, als sie die Schneise der Zerstörung erblickte, die durch das zertepperte Portal nach Westen führte.
    Hätte sie in ihrer üblichen schrillen Wut weniger laut Zeter & Mordio geschrien, hätte sie – möglicherweise – ein leises, von der Ferne gedämpftes Pfeifen und ein deutliches »Kommt her, Jungs, wir gehen Gassi!« vernommen.
     
    Phlims rußgeschwärztes Gesicht erhob sich auf einer saphirblauen Säule über dem Lochrand, kippte ächzend vor Thurgia hin und landete, den Nacken dem Tortellini zugewandt, auf einem Haufen Niedergeschlagenheit. »Die verdammte Stabbremse ist völlig im Eimer! Wenn nicht, hat der Sekundärthaumostat abgedankt. Oder der Marvinsky-Antrieb ist durchgedreht! Ich kann es hier draußen nicht reparieren … Hallo? Hallo?«
    Phlim schwenkte die rußige Hand vor Thurgias Nase, bekam aber keine Antwort. Acht kleine Gestalten standen in einer Reihe da und blickten in die gleiche Richtung, struppige Unterkiefer drückten, von Ehrfurcht ergriffen, gegen verängstigte Brustbeine. Mit einem gewaltigen Gefühl des Nichtwollens drehte Phlim sich um und warf einen Blick über die Schulter.
    Ein Strom von Menschenleibern wälzte sich aus dem Tal heraus und floh vor der sich auftürmenden Gestalt des Altbösen Feindes. Ihre Arme wirbelten wie irre, die Ex-Spruchbandschwenker kraxelten auf Cranachan zu, während eine Staubwolke das einzige Überbleibsel des kaiserlichen Heeres von Murrha war. Und dort, in der Ferne, rannte eine einsame, bärtige Gestalt verzweifelt um ihr Leben: Cheiro Mancini.
    Zorn strömte durch Phlims Geist, als er das Thaumatron zu voller Kraft zwang und wie von Sinnen auf einer Spur saphirblauen Dampfes in die Stratosphäre zischte. Knallrote Wolken flitzten vorbei, als er bei dreißigtausend Fuß einen sauberen Schwenk hinlegte (glücklicherweise ahnungslos, daß er dort oben Sauerstoff brauchte) und, Kopf nach unten, auf den fliehenden KUT zudüste. Wolken. Funken. Tundra. Ziel. Wenige Fuß über den Köpfen entsetzter Schneehühner stürzte er sich auf den Rücken der rennenden Gestalt, verklemmte sein Schuhwerk in Mancinis Gürtel, riß das Thaumatron himmelwärts, Mancini vom Boden hoch und warf ihn Augenblicke später vor Thurgias Füßen ab.
    »Was habt Ihr getan?!« schrillte Phlim, der Mancini beinahe in einem Magiestoß röstete, als er seinen Umhangkragen packte.
    »I … Ihr?« kam die schwach gekrächzte Antwort.
    »Wißt Ihr, was dieses Ding ist? He?!« schmetterte Phlim, der die Gelegenheit kaum erwarten konnte, Mancini ein Glied nach dem anderen auszureißen … wobei er ein voll geladenes Thaumatron auf dem Rücken trug, das diese Arbeit und noch ein paar andere erledigen konnte.
    »Was für ein lieber kleiner schnuckeliger …«, jammerte Mancini.
    » …verfluchter Altböser Feind!« beendete Phlim. »Was wollt Ihr dagegen tun?«
    Mancini schlang die Arme um die Knie, wiegte sich langsam auf dem Boden und wisperte: »Blah, blah, Blackout, seelenloser Hund … Zur Hölle, Mann, zur Hölle, Mann, ihr hundertund …« In den letzten Minuten war zuviel geschehen – ganz oben auf seinem Verstand saßen unverarbeitete

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