Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
First Night - Der Vertrag (German Edition)

First Night - Der Vertrag (German Edition)

Titel: First Night - Der Vertrag (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clannon Miller
Vom Netzwerk:
ganz bestimmt nicht von Eric ins Bockshorn jagen lassen.
    „Bleib fern von dem Mann. Schwör es mir.“
    Wie konnte sie so etwas schwören? Zumal ihn das nun wirklich nichts anging. Wenn dieser Morosow wirklich Bennis Vater war, dann wusste er vielleicht sogar ein paar Details über Maries Tod. Sie würde Roman Morosow nicht fernbleiben. Ganz im Gegenteil.
    „Wer ist dieser Mann?“ , fragte sie stattdessen.
    „Er ist ein Mitarbeiter von Bodjanski, einem russischen Oligarchen. Und wenn ich Mitarbeiter sage, dann meine ich nicht Assistent oder Sekretär. Morosow ist Bodjanskis Mann fürs Grobe“, knurrte Eric unwillig ins Telefon. Es passte ihm nicht, dass er ihr diese Antwort geben musste und dass seine bloße Warnung nicht ausgereicht hatte, um sie abzuschrecken.
    „Bodjanski ist einer von diesen Multimillionären. Er verdient sich dumm und dämlich am Erdgasgeschäft und wenn es sein muss, geht er über Leichen. Und der Mann, der für ihn die Gegner aus dem Weg räumt, ist Morosow. Begreifst du das?“
    „Ja!“, sagte sie nur und glaubte ihm auch, aber das änderte nichts daran, dass der Mann vermutlich Bennis Vater war und offe nbar alles daransetzte, um seinen Sohn zu sehen.
    „Julia!“, kam es noch einmal herrisch aus dem Handy. Erics Stimme war eine Mischung aus Besorgnis und Ärger. „Du solltest, verdammt noch mal, so schnell wie möglich in die Wohnung am Hackeschen Markt wec hseln. Da bist du sicherer.“
    „Ich passe schon auf mich auf, Eric!“
    „Pack deine verdammten Sachen und verschwinde aus der Wohnung!“, schnauzte er und mit einem Male begriff er, warum sein Boss sagte, die Frau würde ihn wahnsinnig machen.
    „Ich habe den Schlüssel für die Wohnung in Thomas’ Anzugsjackett gesteckt.“
    Kein Schlüssel, kein Umzug! Basta.
    Eric fluchte laut wie ein Bierkutscher und beendete das Gespräch. Und J ulia googelte Roman Morosow – ohne viel Erfolg allerdings. Da gab es nicht einmal nichtssagende Einträge bei Wikipedia, das gab es gar nichts.
     
    ***
     
    Der Mittwochabend war vollgepackt mit Terminen. Kurz nach fünf traf sich Julia mit dem Makler, ein kleiner, dicker und kahlköpfiger Mann Ende dreißig, und schaute sich ein paar Altbauwohnungen an. Eine würde zum 1. Mai bezugsfertig werden, die andere zum 1. Juni und noch eine dritte, eine nicht ganz so teure, aber dennoch sehr geräumige 3-Zimmer-Wohnung in der 2. Etage, die wäre zum 1. August fertig. Wenn sie schneller umziehen wollte, könnten sie sich morgen noch einmal treffen und den sanierten Altbau in Friedrichshain anschauen, dort gab es eine Wohnung in der 5. Etage, die in zwei Wochen bezugsfertig wäre, allerdings hatte die keinen Balkon und das Haus hatte keinen Aufzug.
    Kurz nach acht war sie zu Hause und da kamen auch gleich hintereinander drei Frauen, die sich als Pflegekräfte für ihren Vater bei ihr vorstellten. Frau Salomon hatte ihr heute die Adresse von einer Agentur gegeben, die solche Pflegerinnen vermittelte . Nachdem sie Frau Salomon endlich kurz vor der Mittagspause erreicht hatte, erfuhr sie den Grund für ihren Anruf. Sie hatte sich Sorgen gemacht, weil Julias Vater gestern so durcheinander gewesen sei und das hing offensichtlich mit dem Besucher zusammen, der am Abend zuvor dagewesen sei.
    „Er hat eine Visitenkarte hinte rlassen und hinten noch eine Handynummer draufgekritzelt!“, sagte Frau Salomon beiläufig, ohne zu ahnen, wie wichtig diese Information für Julia war. „Ich habe sie zu den Rechnungen auf den Schreibtisch Ihres Vaters gelegt.“
    „War der Name auf der Visitenkarte vielleicht Morosow?“
    „Sie war in kyrillischer Schrift. Kann auch sein, dass da Gorbatschow draufstand“, lachte Frau Salomon.
    Julia hatte daraufhin versucht , ihren Vater anzurufen, in der Hoffnung, der könnte ihr die Handynummer von Morosow durchsagen, aber ihr Vater ging nicht ans Telefon und sie verschob das Ganze auf einen späteren Versuch am Abend.
    Jetzt saß gerade die letzte von drei Bewerberinnen auf dem schäbigen Schaumstoffsofa und fragte sich vermutlich, mit welchem Geld Julia ihre Dienste bezahlen wollte. Die ersten beiden hatten dem Braten jedenfalls nicht getraut und waren nicht lange geblieben. Julia begriff, dass sie die Sache falsch aufgezogen hatte. Sie hätte die Frauen nach Spandau in ihr Elternhaus bestellen sollen. Dort hätten sie sehen können, wer der Mann war, den sie pflegen sollten, und wo sie leben würden. So sahen sie nur eine junge Frau, die in einer erbärmlichen Wohnung

Weitere Kostenlose Bücher