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First Night - Der Vertrag (German Edition)

First Night - Der Vertrag (German Edition)

Titel: First Night - Der Vertrag (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clannon Miller
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durchaus in Stimmung war, dass aber leider die richtige Frau nicht anwesend war, sagte er sehr ernst zu Federer:
    „Das war extrem gute Arbeit, Herr Federer. Ohne Ihre Eloquenz und geistige Flexibilität wäre das Geschäft nicht zustande g ekommen.“
    Der zuckte lässig die Schultern. „Es ist Ihre wirtschaftliche Macht, auf die unsere Geschäftspartner bauen. Meine Eloquenz musste sie nur noch in die richtige Richtung schubsen.“
    „Sie sind mein bester Mann. Einer der wenigen, denen ich blind vertraue!“, sagte Thomas und drehte den Kopf, so dass er Federer in die Augen blicken konnte und da sah er den Anflug eines Schuldgefühls, den Ausdruck von peinlicher Berührtheit und der schnelle Blick zur Seite. Da wusste er es sicher. Also sagte er ernst:
    „Aber ich weiß nicht, was ich mit Ihnen machen soll, Herr Federer. Sagen Sie es mir. Was machen Sie mit Ihrem besten Mann, wenn Sie feststellen, dass er Sie verraten hat? Sofort feuern und Abstandszahlung? Oder kann ein Milliardengeschäft mit den Vereinigten Emiraten den kleinen indiskreten Schnitzer mit einem mickrigen deu tschen Discounter aufwiegen?“
    Eines musste man Federer lassen, er war kein Mann, der lange herumdruck ste oder sich um seine Verantwortung drückte, das war ja auch der Grund, warum Thomas ihn so schätzte.
    „Seit wann wissen Sie es?“, fragte er und seine Stimme klang fest, wenn auch nicht sehr kraftvoll.
    Thomas schüttelte den Kopf. Es hatte keinen Sinn, über die letzten drei Tage des Misstrauens zu reden und Federer zu erklären, mit welch zwiespältigen Gefühlen er ihn bei dieser Reise beobachtet hatte, nur um festzustellen, dass Federer der Beste war, der Businesscrack schlechthin, seine Gans, die goldene Eier legte. Nichtsdestoweniger musste er ihn feuern. Verrat ging nicht.
    „Es war wie ein Rausch. In der Nähe dieser Frau wusste ich nicht mehr, was ich tat oder sagte“, erklärte Federer und mehr sagte er nicht.
    Er hätte von dem Schock erzählen können, als er gemerkt hatte, dass Sonja ihn nur benutzt hatte, als seine Illusion von Liebe wieder einmal zerplatzt war. Aber Mahler hatte selbst schon genug eigene geplatzte Illusionen erlebt. Er wusste zum Thema Falschheit der Frauen alles, was es zu wissen gab.
    „Ein Mann in Ihrer Position kann sich so einen Rausch nicht leisten“, sa gte Mahler eisig. Wer beim Anblick von Titten und Weiberröcken seinen Verstand abgab, hatte kein Recht darauf, einen Konzern zu führen.
    „Sind Sie einverstanden, dass wir sagen, wir hätten uns einvernehmlich g etrennt?“, fragte Federer. Er ging gar nicht davon aus, dass Mahler ihm auch nur die geringste Chance zur Rehabilitation einräumen würde. Es ging letztlich nur noch um die Frage, wie verkaufte man das Ausscheiden des hoch platzierten und sehr bekannten Top-Managers in der Öffentlichkeit, und natürlich darum, welche Abfindung Federer bekommen würde.
    Thomas blickte nachdenklich an Federer vorbei zum Ausgang. Das wü rde die schwerste Trennung seines Lebens werden. Härter sogar als die Trennung von Ines. Federer war wenigstens etwas wert gewesen. Er bemerkte – zuerst eher unbewusst –, wie Silvio an sein Handy ging, nickte und erstarrte und wieder nickte und dann, nach einem kurzen Blick auf seinen Chef, schleunigst den Raum verließ. Für einen Moment vergaß Thomas das Problem mit Federer und fragte sich, mehr aus Neugier, denn aus Sorge, welcher Notfall wohl Silvio dazu gebracht hatte, seinen Posten zu verlassen. Nicht, dass er sich in irgendeiner Weise ungeschützt fühlte, aber es musste schon etwas Gravierendes geschehen sein. Vielleicht ein Sicherheits-Breach im Hotelzimmer oder ein Problem mit Reportern. Was auch immer, Silvio würde es in den Griff bekommen. Thomas wandte sich wieder Federer zu, sah ihn eine Weile nachdenklich an und nickte dann.
    „Wir ziehen das hier morgen noch gemeinsam durch und danach nehmen Sie offiziell erst mal Urlaub. Ich mache keinen Schnellschuss. Nicht bei einem Mann wie Ihnen. Sagen Sie mir bis Montag, welche Höhe Ihre Abfi ndung haben soll. Dann reden wir wieder.“
    Er wollte Federers Antwort nicht hören und er wollte jetzt auch nicht länger in diesem Pseudo-Harem liegen bleiben und sich vorstellen, um wie vieles schöner und erotischer der Schoß von Julia war. Er stand auf, bedankte sich bei den Gastgebern und verabschiedete sich für die Nacht.
    Morgen war noch mal ein anstrengender Tag, wo es ans Eingemachte ging und man die Details des Vertrages aushandelte. Das war

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