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First Night - Der Vertrag (German Edition)

First Night - Der Vertrag (German Edition)

Titel: First Night - Der Vertrag (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clannon Miller
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Verbindung.
    „Papa?“
    Stille.
    „Papa, hat dieser Roman gesagt, ob er wiederkommt? Hat er dir vielleicht eine Visitenkarte oder eine Telefonnummer dagelassen?“
    „Jule? Ich gehe jetzt zu Bett. Ich bin so müde. Bis Sonntag dann. Gute Nacht, Julchen.“ Ihr Vater hatte aufgelegt. Ende.
    Oh Shit!
    Shit!
    Shit!
     

Kapitel 17
     
    Julia hatte die ganze Nacht nicht geschlafen. Roman, der Russe war ihr unentwegt durch den Kopf gegangen. Der russische Hüne, von dem Benni ganz offensichtlich die Statur und auch die Augen geerbt hatte, und mit einem Mal, als hätte ein Blitz in ihr Gehirn eingeschlagen, fiel ihr die Begegnung mit diesen drei merkwürdigen russischen Geschäftsleuten in Thomas’ Büro wieder ein. Die Augen des einen, der Blick, das Wiedererkennen. Ihr Kopf verarbeitete all die Informationen, die sie über Maries Leben und Tod besaß, bewertete sie neu, sortierte sie neu, interpretierte sie neu und am Ende der Nacht hatte sie eine ganz neue These.
    Gleich am anderen Morgen rief sie bei Debby an und war kein bisschen überrascht, als die sagte: „Ich weiß jetzt, wer all die Recherchen blockiert. Halt dich fest!“
    Julia saß schon am Schreibtisch bei Raschberg und sie hielt sich wirklich fest, mit einer feuchten Hand am Handy und mit der anderen an der Tischkante. Sie hatte den Enteignungsfall fast durch und weil die beiden Raschbergs bei einem Anwaltskongress waren, gab es für sie nicht viel zu tun und sie hatte deshalb kein schlechtes Gewissen, wenn sie ein paar wichtige Privatgespräche führte. Der Anruf ihres Vaters hatte sie so aufgeregt, dass sie mit irgendjemandem darüber reden musste – unbedingt. Isabel war noch nicht da, obwohl es schon kurz nach neun war, und vermutlich würde Frau Grube sie dafür ziemlich zusammenstauchen und es den Raschbergs verpetzen, aber Julia hatte durchaus Sympathien dafür, dass Isabel im Augenblick ein paar andere Prioritäten hatte.
    „Wer?“, fragte Julia und kannte die Antwort schon, bevor Debby sie au ssprach.
    „Es ist der BND. Der Bundesnachrichtendienst.“
    Als ob sie noch eine Übersetzung für die Abkürzung gebraucht hätte. Irgendwie war Marie in das Netz des BND bzw. unter dessen Räder geraten, und seit gestern Abend war Julia sich sicher, dass das etwas mit Bennis Vater zu tun hatte. Leider konnte sie sich nicht mehr an den Nachnamen des Russen erinnern. Sie war an jenem Nachmittag, als er in das Büro von Thomas gestürmt war, so betäubt von dem Kuss gewesen, dass sie alles um sich herum wie durch einen Nebel wahrgenommen hatte. Sie wusste nur, der Name hatte sich so ähnlich wie „Moskau“ angehört.
    „Du kannst deine Versuche , etwas über den Tod deiner Schwester herausfinden zu wollen, einstellen“, sagte Debby mit kalter Endgültigkeit. „Es gibt keine Möglichkeit, an klassifizierte Informationen dieser Art ranzukommen.“
    Julia gab ein dumpfes „Ja!“ und „Ich danke dir, Debby!“ von sich und Debby erzählte noch ein paar Belanglosigkeiten über den vergangenen Samstag und über die Lusche, mit der sie im Bett war. Sie fragte, wann Julia wieder zum Taekwondo kommen würde und ob sie für den Osterbasar einen Kuchen backen könnte. Julia hörte kaum mehr, was Debby redete.
    Der BND? Hatten die etwa Marie umgebracht? Warum sonst blockierten sie alle Informationen über ihren Tod? Und welche Rolle spielte dabei der Mann, der Bennis Vater war? Großer Gott, sie mus ste Eric anrufen.
    Der Anruf erwies sich als Fehler.
    Sie hatte Angst, dass sie Eric aus dem Schlaf reißen würde und dass er vermutlich keine große Lust darauf hatte, sich so früh am Tag schon mit der Ex-Freundin seines Chefs zu befassen. Vermutlich hatte er seine Hände irgendwo auf oder in Isabel und es gab für ihn jetzt zweifellos Wichtigeres, als Julias Frage nach dem Nachnamen des Russen, der neulich bei Thomas aufgetaucht war. Aber das Gegenteil war der Fall. Eric war schlagartig hellwach und sofort auf hundertachtzig.
    „Er heißt Morosow. Roman Morosow. Warum willst du das wissen?“
    Er war ziemlich laut am Telefon und vor lauter Schreck konnte Julia nur sagen:
    „Ich glaube, dass er Bennis Vater ist.“
    Das trug auch nicht zur Deeskalation bei. Eric geriet immer mehr in Rage und wurde noch lauter.
    „Das ist ein sehr gefährlicher Mann. Du darfst dich auf keinen Fall auf ihn einlassen. Wenn er weiß, wo du wohnst, musst aus dieser Wohnung ve rschwinden.“
    „Er weiß nicht, wo ich wohne!“
    Das hoffte Julia jedenfalls und sie würde sich

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