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First Night - Der Vertrag (German Edition)

First Night - Der Vertrag (German Edition)

Titel: First Night - Der Vertrag (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clannon Miller
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hauste, und fühlten sich verarscht. Tja, oder wenn diese Vorstellungsrunde in der Bonzenwohnung am Hackeschen Markt stattgefunden hätte, dann hätte sie sich vermutlich vor Interessentinnen nicht mehr retten können.
    „Vielleicht können wir uns noch einmal bei meinem Vater in Spandau treffen!“, schlug Julia verzweifelt vor, als sie merkte, dass auch die letzte Ka ndidatin am liebsten die Flucht ergreifen wollte. Sie sah sehr nett aus, war Mitte vierzig, nannte sich Iadwiga und stammte aus Polen. Sie sprach gebrochenes Deutsch, aber sie hatte einen gutmütigen Gesichtsausdruck und ein sehr sympathisches Lächeln.
    „Ich kann wirklich gut bezahlen“, beteuerte Julia der Frau noch einmal und schrieb schnell die Adresse ihres Elternhauses auf. Sie hatte sich zwar nach dem Vorfall mit den Russen fest vorgenommen, nicht mehr so schnell nach Hause zu gehen, aber jetzt, wo sie den Grund für deren „Besuch“ kannte, war ihre Angst nicht mehr ganz so groß.
    Die Bewerberin seufzte, warf einen letzten Blick auf die Armut, die sie in dieser Wohnung sah, und sagte dann schweren Herzens: 
    „ Ich kann nächste Woche Dienstag. Nach Spandau. 19 Uhr.“
    Vermutlich sagte sie es nur, damit sie so schnell wie möglich von hier wegkam. Aber Julia würde trotzdem am Dienstag nach Spandau fahren.
    „Ja , bitte, treffen wir uns nächsten Dienstagabend bei meinem Vater um sieben Uhr. Er ist ein sehr netter Mann, Sie werden sehen, und Sie können sich dort im Dachgeschoss ein Zimmer aussuchen. Und ich habe wirklich genügend Geld, um Sie zu bezahlen.“
    Als Iadwiga gegangen war, war es zwar erst halb zehn, aber Julia fühlte sich wie zermalmt und schaffte es kaum noch aus den Kleidern heraus und ins Bett hinein. Der Tag war furchtbar gewesen, allen voran die Erkenntnis, dass Marie i rgendwie in Aktivitäten des BND verstrickt war, über die Tatsache, dass Bennis Vater ein gefährlicher Auftragskiller war, und aufgehört bei dem leicht beunruhigenden Gedanken, dass heute eigentlich ihre Monatsblutungen hätten einsetzen sollen.
    Sie schlief schon lange, als der Klingelton ihres Handys ihr verkündete, dass sie eine SMS bekommen hatte. Sie griff schlaftrunken nach dem Ding, das neben ihrem Bett auf dem Boden lag, und fragte sich gleichzeitig, warum man sich das eigentlich antat, mitten in der Nacht, herausgerissen aus dem Tiefschlaf eine SMS lesen zu wollen, die man am anderen Morgen noch g enauso gut beantworten konnte, und schlimmstenfalls war es nur eine Nachricht des Netzbetreibers über neue Klingeltöne und tolle Sondertarife.
    Sie öffnete die SMS trotzdem, denn sie war von Thomas.
     
    ***
     
    Thomas beobachtete das Treiben mit großer innerer Distanz, obwohl die Gastgeber alles aufgeboten hatten, um ihre Geschäftspartner glücklich zu machen.
    Die orientalische Pracht des Raums raubte einem normalen Europäer den Atem. Die Düfte, die Geräusche, die Farben, alles war dazu angetan, die Sinne zu betören. Das Essgelage war so verschwenderisch wie aus 1001 Nacht. Sie lagen wie Sultane auf bunten Diwanen und dicken Kissen und wurden von jungen Frauen umsorgt. Die Frauen waren mit Abstand das Schönste, was das Land zu bieten hatte. Drei von den Mädchen umringten Federer. Er ließ sich durch ihre Zärtlichkeiten verwöhnen, favorisierte aber eindeutig die Schwarzhaarige mit der schokobraunen Haut. Thomas hatte sich relativ schnell von den Mädchen, die man ihm zugedacht hatte, befreit. Es waren drei niedliche Blondinen gewesen. Offenbar hatte sich bis nach Abu Dhabi herumgesprochen, dass er auf Blondinen stand, und vor ein paar Wochen hätte er ohne Skrupel die mit den großen Brüsten und den rosaroten Brustwarzen genommen und es sich mit ihr gut gehen lassen. An diesem Abend fragte er sich verwundert, was er je an Blondinen gefunden hatte. Da war eine kleine Braune, die hinter Federer auf dem Diwan kniete und ihm den Nacken massierte. Sie sah ein wenig aus wie Julia. Nur ein klein wenig. Sie hatte nicht die gerade Nase und die runde Unterlippe und auf keinen Fall hatte sie so warme, schwarze Kulleraugen wie Julia, aber sie hatte sehr langes, üppiges Haar und ebenso schmale Hüften, enge Hüften.
    Thomas schloss die Augen und war mit seinen Gedanken bei Julia, hielt im Geiste i hren knackigen Po fest, umfasste die besagten Hüften und spürte ihre unschuldige Enge um sich …
    Er hatte das Problem mit diesem verdammten Pizzabäcker vorgestern ein für alle Mal gelöst. Er hatte den Mann nachts aus seinem Bett

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