First Night - Der Vertrag (German Edition)
wäre ein Mann, dem das sehr viel Geld wert wäre. Der dir für deine erste Nacht einen richtig fetten Betrag anbietet und dich danach nie wieder belästigt. Was wäre dein Preis?“
„Hallo! Ich verkaufe mich doch nicht wie eine Hure. Der erste Mann mit dem ich schlafe, den möchte ich lieben.“
„Du brauchst offenbar kein Geld, dann ist es vielleicht etwas anderes, das dich locken kann. Was wünschst du dir?“
„Oh Gott, und wie ich Geld brauche. Hast du ’ne Ahnung.“
„Also dann: 10.000 Euro, deine erste Nacht.“
„Du spinnst. Ich glaube, ich geh zu Bett. Das macht heute keinen Spaß mit dir.“
„100.000 Euro. Nur eine Nacht, in einem tollen Ambiente, das teuerste Hotel Berlins, du würdest verwöhnt werden von dem Mann, es würde gutes Essen geben, teure Getränke, er würde dich vorher neu einkleiden und dich wie eine Göttin behandeln, weil er sich nichts Schöneres vorstellen kann, als dich zu haben.“
„Eine schöne Vorstellung, echt. Ein bisschen stockt mir gerade der Atem, wenn ich mir das ausmale, es erregt mich sogar. Wirklich! Aber ich könnte mich am anderen Morgen nicht im Spiegel anschauen, das schwör ich dir. Ich würde mich für den Rest meines Lebens wie eine billige Schlampe fü hlen. Na ja, nicht gerade billig, aber Schlampe schon.“
„Dann 500.000 Euro. Stell dir vor, was du mit dem Geld machen könntest. Vielleicht ein besseres Auto kaufen, eine größere Wohnung, Markenklamo tten, Schmuck.“
„Ich könnte Benni auf die Schule für hochbegabte Kinder schicken und einen vernünftigen Detektiv bezahlen, der den Mörder meiner Schwester findet und die neue Behandlungsmethode für MS, die die Krankenkasse nicht zahlt, die könnten wir uns dann auch leisten.“
„Dann sind 500.000 Euro dein Preis?“
„NEIN!“
„Eine Million also. Ist das dein Preis? 500.000 im Voraus und 500.000 nach der Entjungferung. Und der Mann würde sich danach absolut diskret verhalten. Als wäre nie etwas gewesen.“
Es kam nicht gleich eine Antwort und Thomas’ Hände zitterten über der Tastatur wie die eines Alkoholikers über der Schnapsflasche. Wenn sie ja sagte … wenn sie ja sagte … er würde sofort seine Bank anrufen, mi tten in der Nacht.
„Das ist absoluter Bullshit, was du da schreibst, das ist dir klar. Aber gesetzt den Fall, ich bekäme wirklich so ein Angebot und gesetzt den Fall, ich würde es annehmen (oh Gott, du hast keine Ahnung, wie nötig ich das Geld brauche), wie sollte ich denn beweisen, dass ich wirklich eine Jungfrau bin? Ich mache Kampfsport, weißt du, da reißt ein Jun gfernhäutchen wie nix.“
Thomas’ Herz setzte für mehrere Schläge aus. Das war so gut wie ein Ja. Das war ein Ja!
Jetzt musste er es nur noch einfädeln und aus dem hypothetischen Angebot ein reales Angebot machen. Nicht mehr heute Nacht. Heute Nacht würde er in seinem Bett liegen und sich alle Varianten vorstellen, wie er diese eine Nacht mit ihr gestalten würde.
„Du bist wahrscheinlich sehr eng“, schrieb er mit zitternden Fingern und die Vorstellung dieser unberührten Enge machte ihn noch größer, als er sowieso schon war. „Und vermutlich bist du auch nicht sehr erfahren und gewandt – beim ersten Mal. Er merkt es vielleicht auch ohne, dass Blut fließt. Vielleicht reicht dem hypothetischen Mann ja eine eidesstat tliche Erklärung von dir.“
„Gott sei Dank ist das nur ein hypothetischer Fall. Ich könnte sonst wir klich in Versuchung geraten. Ich geh jetzt schlafen.“
„Gute Nacht, Süße. Schlaf gut und stell’ dir im Traum diese eine Nacht vor.“
„Gute Nacht, du Spinner! Ich stelle mir lieber vor, was ich mit dem Geld machen könnte, das ich mit dieser einen Nacht verdienen würde.“
Kapitel 5
Als Thomas am anderen Morgen in sein Büro kam, war er so gut g elaunt wie schon lange nicht mehr. Er hatte die ganze Nacht Strategien entwickelt, wie er weiter vorgehen würde und sein Plan war so einfach und genial. Er würde funktionieren. Connis Augenbrauen waren auch an diesem Morgen wieder sehr weit hochgezogen, als er ihr zur Begrüßung gleich zurief:
„Conni, Frau Dietrich soll mir den Sparfox-Vorgang aus der Rechtsabteilung bringen.“
Die Anweisung war klar und normalerweise hätte Conni niemals nachgefragt, sondern seine Wünsche einfach weitergeleitet, aber zu seiner Verwunderung und vermutlich auch zu ihrer eigenen sagte sie:
„Sie wollen eine Akte aus der Rechtsabteilung? Kann die nicht der Bote bringen?“
„Nein, ich möchte Frau
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