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First Night - Der Vertrag (German Edition)

First Night - Der Vertrag (German Edition)

Titel: First Night - Der Vertrag (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clannon Miller
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Dietrich sehen, und zwar möglichst bald.“
    Und um erst gar keinen weiteren Widerspruch aufkommen zu lassen, marschierte er in sein Büro und schlug die Tür mit Absicht laut zu. Z ufrieden mit sich selbst sah er sich in seinem Büro um. 200 Quadratmeter edelste und modernste Büroausstattung, alles von einem Schreiner maßangefertigt, der ökologisch zertifiziert war und nur Tropenhölzer aus zertifiziertem Anbau verarbeitete. Wie das in der Realität funktionieren sollte und ob es zertifizierten Anbau von Tropenhölzern überhaupt gab, das wollte Thomas mal dahingestellt sein lassen. Das Label war alles, was ihm wichtig war.
    Und genauso ging es ihm auch mit dem Label „Jungfrau“.
    Es war ein einmaliger Luxus. Er hatte noch nie eine Jungfrau gehabt und sich bisher auch nicht vorstellen können, dass ihm das überhaupt Spaß bereiten könnte. Der Sex mit einer unerfahrenen Frau war selbstverständlich mühsam und vermutlich reichlich einseitig. Eine sachverständige Frauenhand hatte er noch nie verachtet – zumindest bis vor Kurzem nicht. Aber der Sex mit einer Jungfrau war wie das ökologisch zertifizierte Tropenholz, etwas Sauberes und Gutes.
    Zumal die konkrete Jungfrau allein von ihrer optischen Ausführung her den Makel an mangelnder Professionalität wettmachen würde.
    Ah, kein Preis wäre dafür zu hoch.
    Er hakte das Thema „Label“ vorerst ab, weil er das gelabelte Produkt in Kürze vorgeführt bekommen würde. Sie sollte ruhig sehen, wie reich er war, wie er residierte über dem Expiron-Center, von dem aus er zig andere Konzerne weltweit ko mmandierte. Sein Penthousebüro war schon zweimal in einschlägigen Fachzeitschriften als Musterbeispiel innenarchitektonischer Kunst abgebildet gewesen.
    Er liebte Penthäuser. Privat hatte er ein gigantisches Penthouse mit einem unbezahlbaren Run dblick über Berlin. Natürlich gehörte ihm das ganze Hochhaus, in dem seine Privatwohnung lag. Die ersten zehn Etagen waren an ein Luxushotel vermietet, die anderen acht waren an diverse Botschafter und andere wohlhabende Privatleute vermietet, die den hochkarätigen Sicherheitsstandard des Gebäudes sehr zu schätzen wussten. Für sich selbst hatte er sich natürlich das Penthouse reserviert. Sein Büro besaß immerhin zwei riesige Fensterfronten – eine nach Osten, die andere nach Süden – und einen Dachgarten, der zurzeit mit kleinen Nadelgehölzen begrünt war, den er allerdings in diesem Jahr noch nicht einmal betreten hatte.
    Er lief schnell nach nebenan in das Badezimmer, das ganz aus schwarzem Marmor gemacht war und das er bei seinem Job dringend brauchte. Manchmal musste er dreimal am Tag duschen. Er warf einen Blick in den Spiegel. Er sah ausgeschlafen aus und war glatt rasiert und seine Haut war auch glatt. Er hatte nur ein paar Falten um die Augen, a nsonsten fand er, sah er jünger aus, als er war.
    Jedenfalls nicht älter.
    Er ging einmal mit dem Kamm durch sein Haar und dankte Gott, dass es immer noch so dicht wie eh und je war und er nicht unter alterstypischem Haarausfall litt.
    Sah er wirklich aus wie dieser Charakterkopf Roderick Cavendish? Quatsch. Er sah aus wie Thomas Mahler. Nicht mehr und nicht weniger. Der Mann, dessen Bild dauernd in der Presse war, der Mann , der überall die Fäden zog, der Mann, dem sich die Frauen reihenweise zu Füßen warfen, der Mann, der Ines fertigmachen würde. Der Multimillionär, der eine junge Frau bald sehr reich und damit sorgenfrei machen würde.
    Das Sprechgerät summte und sein Herz hüpfte fast aus seinem Mund, als er zurück an seinen Schreibtisch lief. Er versuchte, eine möglichst lässige Position einzunehmen. Er wollte den Eindruck erwecken, dass er tief in der Arbeit steckte, aber sich dennoch Zeit nehmen würde für eine kleine Praktikantin. Eine heiße Praktikantin.
    Julia stand mit der dicken Akte im Vorzimmer von Oberboss Sultan Süleyman und war ziemlich aufgeregt. Sie hatte Angst vor der Sekret ärin, die sie mit einem Blick musterte, den sie bestenfalls von einer hasserfüllten Schwiegermutter erwartet hätte. Die große Frau mit dem dicken Matronenhintern ließ ihre Augen über Julia gleiten, als wäre sie eine verschimmelte Scheibe Brot, die sie als ungenießbar eingestuft hatte.
    „Guten Morgen!“, versuchte Julia so freundlich wie möglich zu sagen, merkte aber, dass ihre Stimme vor Aufregung trocken war. Sie räusperte sich und erinnerte sich an das Namensschild an der Tür und fügte schnell noch an: „Frau Blum!“
    „Guten

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