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Fischland Mord - Küsten-Krimi

Fischland Mord - Küsten-Krimi

Titel: Fischland Mord - Küsten-Krimi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: emons Verlag
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einfach machen?«
    »Nein. Finden Sie es außerdem nicht
bemerkenswert, wie genau er sich an ein Datum erinnert, das sechs Jahre
zurückliegt?«
    »Wenn man Daten mit einprägsamen Ereignissen in Verbindung bringen
kann, hat man oft ein gutes Gedächtnis. Abgesehen davon hat
uns Sven Larsen jemanden genannt, der an dem bewussten Abend ebenfalls dort war und Ihre Anwesenheit bezeugen kann.«
    Wie betäubt saß Kassandra da. Wen hatte Sven diesmal gekauft, noch
dazu aus dem Gefängnis heraus? »Wer soll das angeblich bezeugen können?«
    »Tut mir leid, dazu kann ich nichts sagen.«
    »Natürlich nicht.« Aus Kassandras Ratlosigkeit wurde Zorn. »Selbst
wenn das alles der Wahrheit entspräche – und ich betone ausdrücklich, dass das
nicht zutrifft –, was wäre an einer früheren Begegnung
bei einer Bildübergabe derart bedeutsam, dass Sie mich
verdächtigen, mit dem Mord an Josef Kind etwas zu tun zu haben? Und auch noch
so dämlich zu sein, die Leiche in meiner eigenen Pension liegen zu lassen?«
    Dietrichs Achselzucken wirkte beleidigend. »Ich gebe
zu, ich bin mir noch nicht im Klaren, ob Sie besonders raffiniert
oder besonders dumm sind, aber allein die Tatsache, dass Sie
gelogen haben, finde ich außerordentlich interessant.«
    »Das ist nicht dein Ernst, Kay«, hörte Kassandra eine
aufgebrachte Stimme sagen. Erleichtert registrierte
sie, dass Menning den Raum betrat. Wenigstens ein freundliches Gesicht. »Du
hast Frau Voß herbestellt?«
    Dietrich nickte verbissen, während Menning unterdrückt
fluchte. »Menschenskind, wir haben diesen Zeugen noch nicht mal
gefunden!« Er setzte sich Kassandra gegenüber. »Frau Voß, wir müssen der Aussage von Sven Larsen nachgehen, das verstehen Sie sicher. Habe
ich das richtig verstanden, Sie bestreiten, etwas von dem Kaus zu
wissen?«
    »Ja. Nein. Das Gemälde hat in unserem Loft gehangen, aber ich weiß
nicht, wie Sven da rangekommen ist. Wenn Sie ›Frauen am Meer‹ meinen, heißt
das. Ich hab’s nicht sehr gemocht.«
    »Gut, das reicht vorerst.« Menning sah Dietrich an,
bevor er sich wieder Kassandra zuwandte. »Tut mir leid, dass Sie
extra herkommen mussten, wir hätten das einfacher erledigen können. Ich hoffe, Sie verbringen den restlichen Nachmittag mit was Erfreulicherem
als mit uns.«
    Dietrich war verstummt, er sagte kaum Auf Wiedersehen, als Kassandra
sich verabschiedete. Warum hatte der Mann sich nur so auf sie eingeschossen?
Natürlich konnte sie nachvollziehen, dass die Polizei allem und jedem nachgehen
musste. Aber Dietrich war geradezu versessen darauf, ihr was anzuhängen.
    »Frau … Voß?«
    Kassandra, die schon auf der Treppe war, drehte sich um. Dietrich
stand zwei Meter hinter ihr. »Herr Menning ist zwar recht großzügig in seiner
Betrachtungsweise, aber ich mache Sie darauf aufmerksam,
dass wir Sie sehr gründlich durchleuchten werden. Nicht nur, was
Ihre länger zurückliegende Vergangenheit betrifft. Wir haben Sie im Auge.«
    Fast wäre Kassandra ein Wort herausgerutscht, das ihr eine Anzeige
wegen Beleidigung hätte einbringen können. Sie schluckte es herunter und trat
wenig später auf die Straße. Was jetzt? Hätte sie Menning vielleicht doch von
Degenhard erzählen sollen? Aber wenn er, wie Violetta gesagt hatte, den
Eindruck gewann, sie wolle mit wilden Anschuldigungen, die sie
genauso wenig beweisen konnte wie die Tatsache, Kind nicht
gekannt zu haben, den Kopf aus der Schlinge ziehen, brachte ihr das keine Pluspunkte
ein.
    Auf dem Weg zu ihrem Auto brauste der Verkehr auf der Friedländer Straße an ihr vorbei. Sie dachte weiter über Degenhard nach
und hätte viel darum gegeben, mehr über ihn zu erfahren. Plötzlich kam
ihr eine Idee. Sie stieg in den Wagen, holte ihr Handy hervor und
drückte eine Kurzwahltaste.
    »Mona?«, fragte sie. »Ich könnte in einer Stunde in
Stralsund sein. Hast du Zeit? Können wir uns sehen?«
    In Monas Altbauwohnung waren fast alle Wände herausgerissen worden, aus den Fenstern schaute man direkt auf das ehemalige St.
Katharinenkloster, in dem heute das Deutsche Meeresmuseum untergebracht war.
Mona hatte die Wohnung minimalistisch möbliert,
dafür war jedes Stück eine Exklusivität, der riesige Raum selbst von einem preisgekrönten Innenarchitekten designt. Aus unsichtbaren
Lautsprechern drang unaufdringliche klassische Musik. Mona saß in
einem Versace-Zweiteiler, bestehend aus einer orange-blau-rosa-grau
gemusterten Bluse und einem orangefarbenen Rock, wie hingegossen auf einem
orange-weißen,

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