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Fischland Mord - Küsten-Krimi

Fischland Mord - Küsten-Krimi

Titel: Fischland Mord - Küsten-Krimi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: emons Verlag
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der unbekannte Tote in deiner Pension war.«
    »Nicht Dietrich«, korrigierte Kassandra. »Menning.«
    »Menning? Ich dachte eigentlich, der wäre in dieser
Guter-Bulle-böser-Bulle-Geschichte der Gute«, sagte Paul.
    »Ja.« Kassandra sah unvermindert auf die Hand auf
Kinds Schulter. »Das dachte ich auch.«
    »Bist du sicher, dass das derselbe Ring ist? Es gibt durchaus einige
Männer, die solchen Schmuck mögen.«
    »Natürlich kann ich nicht hundertprozentig sicher sein, aber dieses
goldene Muster in der schwarzen Platte ist Mennings Ring zumindest sehr
ähnlich.«
    »Wartet einen Moment«, bat Paul und verschwand im Flur. Als er
wieder auftauchte, hielt er sein Handy am Ohr. »Hallo, Freddy, Paul. Du hast
doch bestimmt ein Bildbearbeitungsprogramm, mit dem du
vernünftige Vergrößerungen hinkriegst.« Offensichtlich bestätigte Freddy das. »Wir brauchen eine Ausschnittvergrößerung von
DegenhardEröffBodenstedt0148. Die hintere rechte Ecke, ein Mann steht in einem
Türrahmen, seine linke Schulter. Kannst du das heute Abend noch mailen?« Pause.
»Ja, das ist wirklich wichtig. Danke.« Paul beendete das Gespräch. »In ein,
zwei Stunden wissen wir mehr. Bis dahin sollten wir austauschen, was wir
ansonsten rausbekommen haben.«
    Sie verlagerten ihr Konferenzbüro vom Esszimmertisch zu dem
bequemeren Sessel und dem Sofa, auf dem Kassandra und Jonas Platz nahmen.
    »Ich schätze, ich bin am schnellsten fertig«, meinte
Paul, »ich war nämlich abgesehen von den Fotos nicht erfolgreich. Wie du vorgeschlagen
hast, Kassandra, hab ich bei Tina Bodenstedt angerufen und sie um ein Treffen
gebeten.« Er machte eine kurze Pause und zwinkerte ihr zu. »Anscheinend hatte
sie zwischenzeitlich erfahren, dass ich ein völlig unwichtiger Mensch bin. Sie
hat höflich, aber sehr bestimmt abgelehnt.«
    »Vielleicht hatte sie nur gerade was anderes vor«, meinte Kassandra.
    Paul lachte. »Ich hab ihr jede Gelegenheit gegeben, absolut jederzeit über mich zu verfügen. Sie hat trotzdem abgelehnt. Ich fürchte,
du musst mich sehen, wie ich bin: zu alt.«
    »Du …«
    »Stopp mal«, unterbrach Jonas. »Kassandra hat dir das
vorgeschlagen? Wann habt ihr denn darüber geredet?«
    »Wir sind uns neulich über den Weg gelaufen, als ich von hier weg
bin«, erklärte Paul. »Wobei mir einfällt: Hat sich diese Detektei schon
gemeldet, die du wegen Kesting beauftragt hast?«
    »Ja, aber die haben nur haufenweise Ausstellungskataloge geschickt
und einige Ausdrucke aus dem Web. Außerdem eine Vita. Die ist zugegebenermaßen
sehr detailreich, trotzdem geht aus ihr nichts Besonderes hervor. Entweder ist
die Detektei Stringer nicht sehr gründlich, oder Kesting ist sauber, und Kind
hätte mit Zitronen gehandelt, wenn er vorgehabt hätte, ihn zu erpressen.«
    »Hm.« Paul rieb sich nachdenklich das Kinn, dann sah er Kassandra
an. »Du bist diejenige von uns, die bisher den meisten Kontakt zu Kesting
hatte. Was denkst du über ihn?«
    Kassandra nahm einen Schluck kalt gewordenen Kaffee
und stellte den Becher schnell wieder auf dem Couchtisch ab.
Detailliert berichtete sie, was sich während der beiden Treffen mit
Arnold ereignet hatte. Sie endete mit seinem Vorhaben, am
nächsten Tag Heiner Bertram aufsuchen zu wollen.
    »Das heißt, er zeigt sich äußerst kooperativ«, meinte Paul. »Aber du
hast nicht rausfinden können, was er nun gegen Tina Bodenstedt hat
oder warum er meint, sie könne was mit einem Mord zu tun haben.
Das bereitet mir nämlich immer noch Kopfzerbrechen.«
    »Du hast bisher bloß geschildert, was ihr gemacht habt«, ließ sich
Jonas vernehmen. »Wie ist denn nun dein Eindruck von ihm?«
    »Falls ihr wissen wollt, ob ich ihn für einen Mörder halte: eher
nicht. Wenn ich ein Wort für ihn finden müsste, wäre das vermutlich einfach
›nett‹.«
    »›Nett‹«, wiederholte Jonas ungläubig. »Er ist einfach
nur nett? Ich finde, er ist ein arrogantes …«
    »Ich weiß, was du findest«, spöttelte Kassandra. »Aber du hast nach meinem Eindruck gefragt, und der ist: Er kann aufbrausen und
zornig werden, wie vor zwei Abenden, als Paul auf der Bildfläche erschien. Aber
er kann genauso gut charmant sein und den sensiblen Künstler rauskehren. Man
kann sich gut mit ihm unterhalten, er kann begeistert erzählen und …«
    »Und was?«, hakte Jonas nach.
    »… und ich hätte nichts dagegen, mit ihm befreundet zu sein.« Sie sah, dass Jonas etwas darauf erwidern wollte, und fügte abschließend
hinzu: »Mehr nicht.«
    »Sieht

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