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Fischland Mord - Küsten-Krimi

Fischland Mord - Küsten-Krimi

Titel: Fischland Mord - Küsten-Krimi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: emons Verlag
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ihr in Rätseln
sprechen? Ich versteh kein Wort. Was ist nicht lustig?«
    »Das hier«, sagte Kassandra schnell und beugte sich herunter zu dem Foto. Dann sah sie das Bemerkenswerte daran. »Du meine Güte,
ist das Josef Kind?«
    Jonas war sichtlich immer noch etwas irritiert, aber er nickte.
»Anscheinend gibt er sich Mühe, keine Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen. Es ist
nämlich das einzige Foto, auf dem er zu sehen ist, wenn auch
nur in der hintersten Ecke. Der Fotograf hat an dem Abend mehr als zweihundert
geschossen, und wir haben sie alle durchgesehen.«
    »Das beweist, dass Tina Bodenstedt ihn gekannt hat«,
stellte Kassandra fest.
    »Tut es das?«, meldete sich Paul zu Wort. »Das Foto beweist nur,
dass Josef Kind da war, mehr nicht. Es ist nicht gesagt, dass er ein einziges
Wort mit ihr gewechselt hat. Vielleicht war er da, um sich mit
Degenhard zu treffen?« Er scrollte wieder ein Stück zurück und klickte ein anderes Bild an, das einen blonden Mittvierziger am Arm
einer attraktiven, kaum jüngeren Frau zeigte. »Das sind übrigens Raimund und
Cornelia Degenhard.«
    Kassandra warf einen neugierigen Blick auf Degenhard. Was fand
Violetta an dem? Der Mann sah auf oberflächliche Weise sehr gut aus, aber kein
bisschen interessant. »Vielleicht war er nicht wegen Tina Bodenstedt da.
Vielleicht aber gerade wegen ihr«, nahm sie den Faden wieder auf. »Schließlich wissen wir, dass er ein wie auch
immer geartetes Interesse an ihr hatte.«
    Paul nickte nachdenklich. »Das stimmt. Trotzdem. Wenn er offiziell
da gewesen wäre, hätte es mehr Fotos von ihm gegeben.«
    »Wir haben doch schon festgestellt, dass er keinen Wert darauf
gelegt hat, in den Medien zu erscheinen. Das dürfte erklären, warum er sonst auf keinem auftaucht. Er wollte das eben nicht«, wandte
Jonas ein.
    »Paul hat recht«, sagte Kassandra. »Bei solchen Veranstaltungen gehen die Fotografen durch die Menge und schießen drauflos. Natürlich
bitten sie mal um ein gestelltes Bild, aber meist bekommen die Leute gar nicht
mit, dass sie fotografiert werden. Auf diese Weise entstehen die besten Bilder.
Es ist reichlich unwahrscheinlich, dass ein Fotograf bei so vielen Fotos Josef
Kind nicht wenigstens ab und zu mal am Rand erwischt hätte. Es sei
denn, Kind wäre anschließend zu ihm gekommen und
hätte die entsprechenden Bilder eingefordert.«
    »Nein«, sagte Paul. »Freddy hat beteuert, dass das alles ist, was er
an dem Abend geschossen hat.«
    »Vielleicht hat er gelogen?«, versuchte es Jonas erneut.
    »Nein«, wiederholte Paul bestimmt. »Wenn Freddy sagt,
dass das alles ist, ist das alles.«
    »Kann ich das Foto mit Kind noch mal sehen?«, bat Kassandra.
    Paul rief das Bild erneut auf und erhob sich. »Setz dich am besten
direkt davor.«
    Kassandra ließ das Foto auf sich wirken. Im Vordergrund stand Tina
Bodenstedt, die einigen Galerie-Besuchern offenbar gerade eine ihrer Plastiken
erläuterte. Ein grau melierter Mann dicht neben ihr betrachtete fasziniert mehr
sie als ihr Kunstwerk. Das Foto war optimal belichtet, alle wichtigen Personen
und Gegenstände deutlich zu erkennen. Im dunkleren Hintergrund stand Josef Kind
in einer Tür. Etwas an ihm erregte Kassandras Aufmerksamkeit. Sie klickte das Foto mehrmals an, um es zu vergrößern, und schob den
Ausschnitt, auf den es ihr ankam, in die Bildschirmmitte. Dabei spürte sie,
dass Paul und Jonas sich über ihre Schultern beugten und zu erfassen
versuchten, was sie so interessant fand. Sie vergrößerte den
Ausschnitt noch ein weiteres Mal. Sie hatte sich nicht geirrt.
    »Da liegt eine Hand auf Kinds Schulter«, sagte Jonas.
    »Als hätte jemand hinter ihm gestanden und ihn aus dem Sichtfeld der
Menschen im Ausstellungsraum ziehen wollen«, ergänzte Paul. »Zu schade, dass
wir nicht wissen, wessen Hand das ist.«
    »Ich glaube …« Kassandra musste sich räuspern und fing noch mal von
vorn an. »Seht ihr den Ring?« Sie deutete auf eine durch die Vergrößerung etwas
verwaschene Stelle des Ausschnitts.
    Paul beugte sich noch weiter vor. »Ein Siegelring.
Demnach dürfte es sich um eine Männerhand
handeln. Degenhards vielleicht? Lass uns das auf den anderen
Fotos nachprüfen.«
    »Nein«, wehrte Kassandra ab. »Ich hab so einen Ring schon mal
gesehen. An einem der Kripo-Beamten.«
    Paul richtete sich auf und pfiff leise durch die Zähne, während
Jonas gleichzeitig feststellte: »Der Herr Kommissar Dietrich. Sieh an. Er muss einen verteufelt guten Grund gehabt haben, um zu verschweigen,
wer

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