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Fischland-Rache

Fischland-Rache

Titel: Fischland-Rache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Corinna Kastner
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Kassandra Dietrich an. »Außerdem trägt er einen Ohrring.«
    Â»Das ist keine Voraussetzung, Inga Langes Ohrring ist Modeschmuck, den man bestimmt auch als Clip bekommen kann.«
    Â»Ich war noch nicht fertig. Es kommt nämlich hinzu, dass Mirko erhebliches Interesse an unserer Unterhaltung in der Küche im ›FischLänder‹ gezeigt und Violetta danach ausgequetscht hat. Er hoffte wohl, sie könnte von mir was darüber erfahren haben.«
    Â»Falls er mit Inga unter einer Decke steckt, würde sie ihm doch selbst erzählen, worüber wir gesprochen haben«, wandte Dietrich ein.
    Â»Wenn es wirklich das war, was er wissen wollte. Vielleicht wollte er aber bloß rausfinden, ob ich wieder Detektiv spiele und mehr weiß als die Polizei – mehr, als gut für ihn und Inga wäre.«
    Sardonisch hob Dietrich die Brauen. »Dass Sie mehr wissen als die Polizei, ist …«
    Kassandras Handy unterbrach ihn mitten im Satz. Sie erschrak, als sie Pauls Namen auf dem Display sah. Sofort dachte sie an seine Mutter.
    Â»Kassandra, dem Himmel sei Dank! Ich hab’s schon bei dir und bei mir versucht, wo bist du?« Paul klang besorgt.
    Â»Mit Herrn Dietrich bei Heinz.«
    Â»Im Gefängnis?«, fragte Paul ungläubig. »Oder ist Heinz entlassen worden?«
    Â»Weder noch, es ist etwas komplizierter. Ich erklär’s dir, wenn du zurück bist. Wie geht’s deiner Mutter?«
    Paul antwortete nicht sofort, was Kassandra zu den schlimmsten Befürchtungen veranlasste.
    Â»Die letzten Tage waren ein bisschen viel für sie«, sagte er, »ihr Kreislauf ist kollabiert, der Blutdruck ins Bodenlose gesunken. Jetzt geht’s wieder einigermaßen, sie wird aber ein paar Tage zur Beobachtung im Krankenhaus bleiben müssen. Ich übernachte hier und sehe morgen noch mal nach ihr. Konnte ich gerade so eben bei ihr durchsetzen.«
    Kassandra lächelte. »Das hört sich ja schon wieder ganz gut an.«
    Â»Ja. Also, was treibst du nun mit Dietrich bei Heinz?«
    Â»Ich sag doch, das ist ein bisschen kompliziert. Ich erzähl’s dir morgen.« Sie fürchtete sich etwas davor, Paul sagen zu müssen, dass Ingas grandioses Alibi auf tönernen Füßen stehen könnte.
    Â»Kassandra!« Das sagte Paul so laut, dass sie unwillkürlich das Handy ein Stück vom Ohr nahm – und so laut, dass auch Dietrich es nicht überhören konnte. Aus den Augenwinkeln sah sie, wie er sich ein Lachen verkniff.
    Â»Na schön.« Sie stellte auf Lautsprecher, legte das Handy auf den Tisch und begann. Nachdem sie geendet hatte, fragte sie sich, ob Paul noch dran war.
    Â»Mirko?«, wiederholte er schließlich gedehnt. »Der hat zwar schon viele verrückte Sachen angestellt, aber Komplize bei einem Mord? Ich glaube nicht, dass er so weit gehen würde.«
    Â»Dann vielleicht Clemens. Irgendwer muss auf diesem Parkplatz gewesen sein.«
    Â»Wie wär’s mit Inga? Eure Theorie hat was, zugegeben, aber genauso wenig, wie ihr beweisen könnt, dass es jemand anders war, konntet ihr bisher eindeutig belegen, dass es nicht Inga war.«
    Kassandra sah Dietrich an, der die Schultern hob. »Dazu brauchen wir Sie. Sie sind abgesehen von Frau Kolbert und Herrn Peters, die wir wegen ihrer sehr engen Beziehung zu Frau Lange besser nicht fragen sollten, der Einzige, der beurteilen könnte, wer die Person auf dem Video ist.«
    Â»Sie sind ja sehr zuversichtlich, hoffentlich enttäusche ich Sie nicht. Lassen Sie die DVD bei Kassandra, damit ich sie mir morgen ansehe?«
    Â»Geht klar. Wenn Sie doch länger in Schwerin sind, kann ich Ihnen die Aufzeichnung mailen.«
    Â»Meine Mutter war kurz davor, den nächsten Kreislaufkollaps zu kriegen, als ich vorschlug, länger zu bleiben. Das will ich lieber nicht riskieren.« Paul wünschte gute Nacht und verabschiedete sich.
    Dietrich fuhr das Notebook runter und legte die DVD in die Hülle zurück, ehe er sie Kassandra reichte. »Ich hab es heute nicht geschafft, mit Herrn Jung zu reden, das werde ich morgen tun«, sagte er dabei. »Wir hören voneinander.«
    Â»Danke«, sagte Kassandra.
    Dietrich, der schon halb aus der Küche war, drehte sich noch einmal um. »Wofür bedanken Sie sich eigentlich immerzu?«
    Â»Für alles, was Sie für Heinz tun.«
    Dietrich lehnte sich an den Türrahmen. »Heinz Jung ist ein Kollege,

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