Fish - Noch mehr Fish - Fuer immer Fish
Lebens.
Wir gehen nicht
wir kommen gerade erst an.
Ich komme gerade erst an. Ich komme an, an einem fremden Ort, den niemand zuvor auf demselben Weg erreichte wie ich, und wo mich eine einzigartige Herausforderung erwartet. Ich habe alles, was ich brauche, doch keine Garantie dafür, dass ich Erfolg haben werde. Wir haben am Good Samaritan Großes erreicht, das wir nur erhalten können, indem wir es beständig mit neuen Impulsen nähren. Wenn wir nichts unternehmen, werden wir zwangsläufig scheitern. Also werde ich damit beginnen, echte Gespräche zu führen – oder, wie David Whyte es wahrscheinlich ausdrücken würde, leidenschaftliche Gespräche über unser Leben an unserem Arbeitsplatz.
Erste Gespräche
»Guten Morgen, Ping.«
»Hallo Rhonda. Was machst du denn im Pausenraum? Du machst doch sonst nie hier Pause.«
»Tja, ich schätze, das war ein Fehler. Nach meiner Beförderung hätte ich öfter herkommen sollen, um mich mit den Kollegen zu unterhalten. Immerhin seid ihr diejenigen, die die Arbeit machen, und mich würde interessieren, wie du zu dem stehst, was wir auf unserer Station erreicht haben. Macht es dir etwas aus, dich mit mir zu unterhalten, während du deinen Kaffee trinkst?«
»Gibt es ein Problem mit meiner Arbeit?«, fragte Ping misstrauisch und ein wenig genervt.
»Ganz und gar nicht, Ping. Ich bin nicht hier, um dich zu kritisieren. Du leistest vorbildliche Arbeit. Gerade deshalb möchte ich mit dir reden, wobei ich mir selbst nicht sicher bin, wie ich ein solches Gespräch am besten anfange. Worüber ich mit dir sprechen will, ist unsere Arbeit hier und was sie jedem Einzelnen von uns bedeutet. Du weißt schon: ein echtes Gespräch über unser Arbeitsleben.« Ping entspannte sich sichtlich. »Coole Idee, Rhonda. Lass mich nur eben meine Kaffeetasse auffüllen, ja? Dann bin ich für dich da. Möchtest du auch irgendetwas?«
»Nein, danke.«
»Du willst also hören, was ich von dem halte, was wir hier tun. Was genau planst du, dabei herauszufinden?«
»Mich interessiert, was in deinem Kopf vorgeht, während du deine Arbeit machst. Du bist eine großartige Krankenschwester, Ping, und eine sehr nette Kollegin. Verrat mir einfach, was dich anspornt.«
»Erst mal danke für die Blumen. Weißt du, früher hatte ich mir vorgenommen, eine gute Krankenschwester zu sein, aber als Madeleine uns erklärte, dass die Wahl bei jedem Einzelnen von uns liegt und wir die Möglichkeit haben, mit demselben Aufwand nicht nur einen guten, sondern einen großartigen Job zu machen, ging mir ein Licht auf. Seitdem versuche ich, die Dinge leichter und entspannter anzugehen. Hier im Krankenhaus gibt es schon genug Kollegen, die alles verbissen sehen, falls du verstehst, was ich meine.«
»Durchaus. Das ist mir auch aufgefallen«, sagte Rhonda und lachte.
»Na ja, außerdem bemühe ich mich, ein offenes Ohr für die Patienten zu haben. Wenn ich in ihren Zimmern bin, will ich hundertprozentig für sie da sein. Und ich versuche, meine Kollegen bestmöglich zu unterstützen. Ich sehe das so: Meine Arbeit macht einen Großteil meines Lebens aus, und ich will das bestmögliche Leben, das ich bekommen kann.«
»Ist dir aufgefallen, dass das Engagement, mit dem wir uns unter Madeleine um eine angenehme Arbeitsatmosphäre bemüht haben, zu bröckeln beginnt?«, fragte Rhonda und wagte damit den Sprung ins kalte Wasser.
»Jetzt, wo du es erwähnst, ja, es ist mir aufgefallen. Aber was hält schon ewig?«
»Dann nimmst du einfach hin, was geschieht?«
»Aber nein! Für mich ist die Arbeit sehr viel befriedigender, seit wir unsere Station umgekrempelt haben. Vorher wollte ich mich auf die Intensivstation versetzen lassen. Ich hatte mich sogar bei anderen Kliniken beworben. Doch als mich vor ein paar Wochen das Mercy Hospital anrief und mir eine Stelle auf der Intensivstation anbot, inklusive Bonuszahlung bei Vertragsunterzeichnung, habe ich abgelehnt. Ich wollte hier nicht weg. Ich hatte zu viel investiert, und ich arbeite gern in meinem Team. Na ja, zumindest mit den meisten aus meinem Team. Und ich möchte nie wieder so arbeiten, wie wir früher gearbeitet haben. Die Zeiten, in denen ich permanentes Klagen und Maulen hinnehme und dumpf meinen Job mache, sind vorbei – endgültig.«
»Ja, ich weiß, was du meinst.«
»Ich werde nie vergessen, wie es mir wie Schuppen von den Augen fiel, dass wir etwas verändern müssen. Madeleine hatte uns diesen Film über die Fischhändler in Seattle gezeigt, und kurz
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