Fish - Noch mehr Fish - Fuer immer Fish
stimmten ihr begeistert zu, und Rhonda entschied spontan, ihnen von ihrem Abend in Manhattan zu berichten.
»Ihr seid wirklich ein fantastisches Team. Deshalb möchte ich euch etwas erzählen, was ich bisher für mich behalten habe. Ich habe euch ja bereits gesagt, welche Sorgen ich mir machte, weil ich fürchtete, dass wir wieder in unsere alte Routine verfallen würden. Und wie mir scheint, fürchten wir uns alle davor. Inzwischen habe ich einiges darüber gelernt, wie wir es anstellen,dass unsere Arbeitsmethoden langfristig erfolgreich sind, und hoffe, noch viel mehr zu lernen – und zwar von einer Sushi-Köchin.«
Bei dem Wort Sushi-Köchin klappten einige Kinnladen herunter, aber Rhonda fuhr unverdrossen fort: »Wir haben leider keine Möglichkeit, Extrastunden zu bekommen, um alle Mitarbeiter von Anfang an in diesen Lernprozess einzubinden. Daher schlage ich vor, dass sich für jede Schicht und jedes Team Freiwillige melden, denen ich weitergeben kann, was ich Neues gelernt habe und lernen werde.«
Ein Team wird gebildet
Rhonda war froh, dass Ping, Beth, Chad und ein paar andere sich sofort bereit erklärten, ihre Schicht oder ihr Team zu vertreten. Das erste Treffen fand zwei Tage später um halb vier Uhr nachmittags im Pausenraum statt.
»Vielen Dank, dass ihr euch freiwillig gemeldet habt. Ich weiß, wie viel Arbeit ihr habt und welches Opfer ihr bringt, indem ihr hier erscheint. Für diejenigen, die jetzt schon Feierabend haben und entweder hier sind oder länger auf der Station bleiben, um für einen für euch einzuspringen, konnte ich eine Überstunde herausschlagen. Das ist zwar nicht viel, aber immerhin kriegt ihr dafür schon eine Tasse von dem miserablen Krankenhauskaffee. Und nun zur Sache: Eine Freundin von mir stellte mich vor kurzem einer Frau vor, die in Manhattan einSushi-Restaurant betreibt. Es heißt Takara Too. Diese Frau hatte die Idee zu den Gesprächen, die wir in letzter Zeit über unsere Arbeit führten. Sie hat mir angeboten, sich an einem der Ruhetage des Restaurants mit uns zusammenzusetzen und uns zu erzählen, wie sie und ihre Mitarbeiter es anstellen, ihre Begeisterung am Leben zu erhalten und den Kunden immer wieder aufs Neue ein einzigartiges Erlebnis zu bescheren. Wie erfolgreich sie sind, kann man schon daran erkennen, dass Abend für Abend eine lange Schlange New Yorker in der Kälte steht und gelassen abwartet, bis drinnen ein paar Plätze frei werden. Ishy selbst stammt aus Seattle. Dort betreibt ihre Familie seit 1950 ein Restaurant, das all die Jahre sehr erfolgreich war. Natürlich hat es über die Jahrzehnte Veränderungen gegeben, aber ihr Hauptaugenmerk galt immer und ausschließlich ihren Kunden. Als Tempura aus der Mode kam und alle Welt Sushi essen wollte, haben sie sich so schnell umgestellt, dass sie dabei nicht einen einzigen Kunden einbüßen mussten. Das Takara Too, das wir uns ansehen werden, zählt jetzt seit vier Jahren zu den beliebtesten Lokalen in Manhattan. Und ich glaube, wir können von Ishy eine Menge darüber erfahren, wie man seine Visionen lebendig hält.«
»Ähm, Rhonda.«
»Ja, Justin.«
»Das ist ein Restaurant. Wir sind ein Krankenhaus.«
»Stimmt, das ist mir auch schon aufgefallen. Aber vielleicht erinnerst du dich daran, woher unsere Ideen für unsere Arbeitauf der Station stammen – von Fischverkäufern. Sie sind der Grund, weshalb es bei uns von Fischen nur so wimmelt. Man kann eben nie wissen, wo man die wirklich sinnvollen Antworten auf seine Fragen findet. Und als wir uns von den Fischhändlern inspirieren ließen, taten wir das schließlich auch nicht, weil wir Fischhändler sein wollten. Ach übrigens, weiß irgendjemand zufällig, ob wir Berichte aus der Zeit haben, als wir unser neues Konzept umsetzten?«
Sofort meldete Heather sich zu Wort: »Ich arbeite zurzeit an meinem Abschluss in Betriebswirtschaft und bin in einer Projektgruppe, die ein Jahr lang ein bestimmtes Thema bearbeiten sollte. Mein Team war so fasziniert von dem FISH! -Programm, dass wir uns ansehen wollten, wie sich unsere Station dadurch verändert hat. Wir haben Fragebogen ausgegeben und Patienten und Mitarbeiter interviewt. Außerdem haben wir Daten des ganzen Krankenhauses ausgewertet. Als du befördert wurdest, begannen wir gerade damit, mittels einer zweiten Befragungsrunde Vergleichsdaten zu sammeln.«
»So? Ich kann mich gar nicht erinnern, dass mich jemand interviewt hat oder ich irgendwelche Formulare ausgefüllt habe. Ich werde wohl langsam
Weitere Kostenlose Bücher