Fish - Noch mehr Fish - Fuer immer Fish
ist.«
Bei der Erwähnung des Namens sah Rhonda sofort das strahlende Gesicht ihrer Stieftochter Ann vor sich, die mittlerweile achtundzwanzig war und in Los Angeles lebte.
Schließlich kamen sie an die Reihe und setzten sich in ihre kleine Nische, wo sie die Speisekarte studierten und bestellten. Unterdes beobachtete Will seine Frau aufmerksam. Er wusste, dass sie etwas bedrückte. Sein Kosename für sie war »Happy Face«, weil Rhonda normalerweise von geradezu ansteckender Fröhlichkeit war. Sie konnte selbst den muffigsten Kellnern ein Lächeln entlocken und sie dazu bringen, ihr Fotos von ihrer Familie zu zeigen und freundlich mit ihr zu plaudern. Ihre düstere Stimmung an diesem Sonntag war mehr als ungewöhnlich.
»Vergiss unsere Sonntagsregel, Rhonda, und erzähl mir, was los ist.«
»Ich versage in meinem neuen Job.«
»Das kann ich mir kaum vorstellen«, erwiderte Will prompt.
»So ist es aber. Als ich Madeleines Posten übernahm, habe ich mir fest vorgenommen, mich nicht selbst unter Druck zu setzen. Ich wollte nicht dauernd darüber nachdenken, ob ich jemals so gut sein könnte wie sie. Madeleine war mein Idol. Ich habe diese Frau wirklich bewundert. Sie hat Leben auf eine Station gebracht, auf der zuvor niemand arbeiten wollte, weil die Atmosphäre so bedrückend war. Durch sie wurde die Station imsechsten Stock zum Kronjuwel des Good Samaritan. Alle möglichen hohen Tiere, sogar aus anderen Krankenhäusern, kamen zu uns, um sich anzusehen, was sie zustande gebracht hatte. Madeleine hat uns gezeigt, dass unsere Station kein unfreundlicher und beklemmender Ort sein muss. Dank ihr haben wir gelernt, unseren Arbeitsplatz für uns und die Patienten heiterer zu gestalten. Ich erinnere mich noch an die Zeit, bevor Madeleine bei uns Oberschwester wurde. Mir graute damals jeden Morgen davor, zur Arbeit zu gehen, obwohl ich immer gern Krankenschwester war. Natürlich habe ich versucht, mir meine Fröhlichkeit zu erhalten, aber das war wirklich hart. Jeden Abend kam ich erschöpft und niedergeschlagen nach Hause, wie du ja bestimmt noch weißt. Und dann kam Madeleine. Sie hat uns einen Film gezeigt und uns ein Buch gegeben, dessen Titel so schräg war, dass ich erst dachte, sie machte einen Witz. Doch wir haben dadurch erkannt, wie wir unseren Arbeitsplatz angenehmer und freundlicher machen können.«
Als Rhonda eine kurze Pause einlegte, um etwas zu essen, sagte Will: »Ich höre die ganze Zeit ›wir‹, aber warst du es nicht vor allem, auf deren Unterstützung Madeleine angewiesen war?« Will erinnerte sich noch gut daran, wie frustriert Rhonda manches Mal gewesen war, weil ihre Kollegen sich gegen die Veränderungen sträubten. »Schon wieder ein Trainingsprogramm«, nörgelten sie. »Das geht auch vorbei«, war ein Standardkommentar, ebenso wie: »Hatten wir schon, kennen wir, bringt nichts.«
Rhonda dachte einen Moment nach. »Stimmt. Und ich kann den anderen nicht einmal verübeln, dass sie sich dagegen sperrten. In der Krankenpflege hat es so viele Veränderungen und Reformen gegeben, wer will ihnen da verdenken, wenn sich ihre Begeisterung in Grenzen hielt? Aber als sie merkten, dass wir ihnen kein weiteres Trainingsprogramm verkaufen wollten, sondern sie vielmehr einluden, im Team etwas vollkommen Neues zu schaffen, waren alle mit Feuereifer dabei. Es dauerte nicht lange, bis die anderen Stationen mitbekamen, was bei uns vor sich ging. Madeleine wurde zu einer echten Berühmtheit im Krankenhaus. Wir scherzten damals, sie hätte uns mit Freude, Hingabe und Mitgefühl ›geimpft‹. Tja, und nachdem sie auch den anderen Stationen geholfen hatte, für eine bessere Arbeitsatmosphäre zu sorgen, wurde sie schließlich zur Beraterin für alle Krankenhäuser an der Ostküste ernannt.«
»Rhonda, ich kenne die Geschichte von Madeleines kometenhaftem Aufstieg, und ich weiß, was für eine großartige Frau sie ist. Doch das bist du auch. Madeleine hält große Stücke auf dich. Erinnerst du dich, wie sie sagte, dass sie dir voll und ganz zutraut, die Station im Sechsten zu leiten?«
»Ja, ja, und ich denke, ich habe wirklich etwas zu dem beigetragen, was wir erreicht haben. Aber jetzt, wo ich ihren Posten habe, frage ich mich, ob ich uns das erhalten kann, was wir haben. Ehrlich gesagt beginne ich, daran zu zweifeln.«
»Wie kommst du darauf?«
»Du weißt doch von Juan, dem neuen Pfleger, den ich vordrei Wochen eingestellt habe? Na ja, Juan war gestern bei mir und meinte, er fände richtig gut, wie
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