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Fish vor die Hunde

Fish vor die Hunde

Titel: Fish vor die Hunde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Geason
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ganze Team und sämtliche Gäste ausgeweitet hatte. Zum Schichtwechsel mit Andrew um vier Uhr morgens war er nicht erschienen, und Andrew war eingeschlafen. Lorraine war gegen fünf ohne Begleitschutz weggefahren; eine halbe Stunde später war sie vom Dach des Parkhauses der Marine in Woolloomooloo in die Tiefe gestürzt.
    Die Polizei hatte die Leiche identifiziert und war zum Haus von Lorraine gekommen, um mit Bryan zu sprechen. Der Grieche hatte von dem ganzen Drama nichts mitbekommen und schlief immer noch. Nachdem die Bullen sich verabschiedet hatten, war Bryan herausgehumpelt, hatte Andrew schlafend gefunden und ihn fürchterlich verprügelt.
    Andrew war überzeugt davon, daß Bryan ihn totgeschlagen hätte, wenn Luther Huck nicht aufgetaucht wäre. Luther hatte Bryan von Andrew weggezerrt, und die beiden hatten sich einen Boxkampf geliefert, bis Luthers Kampferfahrung als Rausschmeißer sich schließlich bezahlt gemacht hatte. Daraufhin hatte er die versammelte Mannschaft zur Ambulanz im St.-Vincent-Krankenhaus gekarrt.
    »Das Schwein ist in noch üblerem Zustand als ich«, nuschelte Andrew durch seine geschwollenen Lippen.
    »Und Lorraine? In was für nem Zustand ist die Klientin, du Oberarschgeige? Ich glaub, ich spinne! Du hast den Nerv, mir zu sagen, ihr habt es zusammen nicht auf die Reihe gekriegt zu verhindern, daß Lorraine Lamont umgebracht wird? Was hätte ich denn tun sollen: euch die ganze Nacht Händchen halten und dafür sorgen, daß ihr euren ' Job macht?«
    Ich steigerte mich in die Wut rein, denn ich wußte, wenn der Zorn verraucht war, mußte ich mit den Schuldgefühlen klarkommen. Meine beiden Lieutenants hatten Scheiße gebaut, aber ich war verantwortlich. Lizzie hatte bezweifelt, daß auf Andrew K Verlaß war, und sie hatte recht behalten.
    Mag sein, daß die Lorraine Lamonts dieser Welt geldgeile Parasiten sind, aber sie haben ein Recht auf den Schutz, für den sie gezahlt haben. Ich konnte verstehen, warum ein Kapitän lieber mit seinem Schiff untergeht: Ich war jedenfalls wirklich nicht scharf auf die Konfrontation mit Bryan Hassali. Ganz zu schweigen von den Auswirkungen dieser netten kleinen Episode auf meinen guten Ruf als Detektiv.
    »Was willst du denn jetzt machen, Syd?« fragte Andrew K, der mich mit Schlitzaugen beobachtet hatte, wie ich vor Wut kochte.
    »Was kann ich machen, du Hirni? Die Bullen werden mir an den Hals springen, und irgendwann muß ich mit Bryan Hassall reden. Wenn der deinen verdammten Kopf fordert, den kann er jederzeit haben. Du würdest ihn wahrscheinlich sowieso nicht vermissen.«
    »Vielleicht könntest du versuchen rauszukriegen, wer Lorraine kaltgemacht hat«, schlug er vor.
    »Au ja, geniale Idee. Wär ich nie drauf gekommen. Ich mach mich auf die Socken und finde Lorraines Mörder. Genauso, wie ich rausgekriegt hab, wer Paula getötet hat. Ganz einfach. Sonst noch irgendwelche Vorschläge, du Arschgesicht?«
    Als mir keine Beschimpfungen mehr einfielen, versprach ich ihm, später noch mal vorbeizukommen, um zu sehen, ob er irgendwas brauchte, und fuhr zurück in mein Büro. Ein Gefühl sagte mir, daß die Polizei mich vielleicht sprechen wollte. Ich hatte recht.
    Eine Polizistenstimme — Typ knallhart und Anfang Zwanzig — auf dem Anrufbeantworter teilte mir mit, daß Detective Superintendent Col Patterson mich dringend auf dem Polizeipräsidium zu sprechen wünsche. Patterson und ich waren alte Sparringspartner. Wir waren schon mal heftig aneinandergerasselt, als ich noch als Journalist arbeitete und ihm meine Interviews mit einigen seiner Kronzeugen ganz und gar nicht gepaßt hatten, wofür er mir Mißachtung des Gerichts anhängen wollte. Er mochte mich nicht, aber das war vermutlich nicht persönlich gemeint. Er verabscheute alle Journalisten, alle Privatdetektive sowie alle Gesetzesbrecher und deren Anwälte. Das Wohl seiner Mitmenschen mußte ihm dennoch zutiefst am Herzen liegen — warum sonst wäre er zur Polizei gegangen?

12

    Detective Superintendent Col Pattersons Arbeitsplatz lag in einem relativ neuen Wolkenkratzer aus Glas und Beton in der Goulburn Street mit Blick auf den in der Ferne gelegenen Hauptbahnhof. An einer überdachten Bushaltestelle neben dem Polizeipräsidium saß eine Gruppe sorgenfreier Obdachloser und kippte aus braunen Papiertüten Muskateller. Eine adrette Polizistin führte mich hinein, und es kam mir so vor, als sähe ich ein gewisses Mitgefühl in ihren Augen, aber vermutlich war es nur Sodbrennen.
    Patterson war

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