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Fish vor die Hunde

Fish vor die Hunde

Titel: Fish vor die Hunde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Geason
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Spaß gemacht.«
    Ich ließ mich erweichen. »Okay, bleib am Ball und ruf mich an, wenn’s irgendwas Neues gibt.«
    Sie strahlte mich an, und ich ging mich umziehen. Als ich das Schwimmbad verließ, hing der Schmalspurcasanova wieder über Ramona. Ich fragte mich, ob ihm wohl so richtig klar war, worauf er sich da einließ.

11

    Nelson Farley, Mitglied des Parlaments von New South Wales mit Universitätsabschluß in Naturwissenschaften, war groß, aalglatt, wölfisch. Sein dunkles, kurzgeschnittenes Haar ergraute auf äußerst fotogene Weise, und er hatte klare haselnußbraune Augen und gebräunte olivfarbene Haut. Zu seinem teuren dunklen Anzug trug er ein offenes Hemd, um zu demonstrieren, daß er kein Kapitalist war. Abgesehen von der etwas zu lang geratenen Nase war der Mann vollkommen.
    Ich hatte am Montagmorgen schon sehr früh in seinem Büro im Parliament House angerufen, und als ich sagte, ich wolle mit ihm über das Bauvorhaben in der Surrey Street sprechen, hatte seine Sekretärin mir ausnahmsweise noch einen Termin um elf gegeben. Farley war bekannt für sein Engagement gegen die fortschreitende Zerstörung des alten Sydney; er hatte sogar schon eine Verleumdungsklage überstanden, die ein namhafter und streitsüchtiger Architekt von potthäßlichen vielstöckigen Kästen gegen ihn angestrengt hatte. Und natürlich war die Surrey Street durch den Mord an Paula überall Stadtgespräch.
    Die Wände von Farleys Büro waren gepflastert mit Fotografien des Politikers zusammen mit Benazir Bhutto, Ralph Nader, Jacques Cousteau und verschiedenen lokalen Umweltschützern, aber auch eine Karikatur aus dem >Sydney Morning Herald< war dabei. Während ich mich neugierig umsah, kam er ganz leise herein. Ich hatte ihn jedoch gehört, und als ich mich rasch umdrehte, sah ich noch kurz seine zusammengekniffenen Augen und den berechnenden Ausdruck auf seinem Gesicht, bevor er einen aufrichtigen, festen Blick aufgesetzt hatte.
    Der Mann hatte etwas Theatralisches, das irgendwie nicht ganz paßte. Er saß oder stand nicht einfach — er posierte. Ständig setzte er sich für irgendeine versteckte Kamera in Szene. Seine Manieren waren geschliffen wie ein blitzender Dolch, und er sprach sehr leise, beinahe, als ob er sich für irgend etwas entschuldigen müsse.
    Sanfte Stimme, knallharter Typ.
    Er fragte mich, in welcher Angelegenheit ich ihn sprechen wolle, und ich teilte ihm mit, Ray Delgado habe mich engagiert, um den Mörder von Paula Prince zu finden.
    »Ich seh nicht recht, wie ausgerechnet ich Ihnen da weiterhelfen soll«, sagte er, um herauszukriegen, wieviel ich eigentlich wußte. Er hatte sich vollkommen unter Kontrolle, aber ich spürte, daß er in höchster Alarmbereitschaft war.
    »Ich habe gehört, daß Sie und Paula zusammen gesehen worden sind, und habe mich gefragt, ob sie Sie vielleicht für die Surrey-Street-Kampagne gewonnen hat.«
    Damit hatte ich ihm erst mal eine plausible Erklärung geliefert, und er entspannte sich.
    »Ja, es ist in der Tat richtig, daß ich Paula in strategischen Fragen beraten habe. Um ganz ehrlich zu sein, sie war eine ausgezeichnete PR-Strategin und brauchte eigentlich gar nicht viel Hilfe. Aber sie glaubte, meine Beziehungen könnten nützlich sein.«
    »Waren sie’s?«
    Er hatte nicht zugehört, denn er dachte über etwas anderes nach: »Waren sie was?«
    »Ihre Beziehungen, waren sie nützlich?«
    Nachdem er sich überlegt hatte, was ich so alles schlucken würde, sagte er: »Ich konnte Paula tatsächlich einiges an Munition gegen Lorraine Lamont liefern. Es war mir nämlich zu Ohren gekommen, daß bei der Entscheidung über die Änderung des Bebauungsplanes zugunsten des betreffenden Projekts ausgesprochen unkoschere Methoden im Spiel waren. Der betreffende Straßenzug war laut Bebauungsplan ein reines Wohngebiet, aber irgend jemand beim Council hatte alle Hebel in Bewegung gesetzt, damit es als Wohn- und Gewerbegebiet ausgewiesen wurde, weil Lorraine im Gesamtkomplex einige Geschäfte und Büroflächen unterbringen wollte.«
    Ich zeigte mich unbeeindruckt. »Ja, aber der Council nimmt doch ständig Änderungen am Bebauungsplan vor.«
    »Es gab Hinweise darauf, daß Bestechung im Spiel war«, sagte er.
    Der Verdacht, daß auf Council-Ebene Bestechung im Spiel war, wenn es um Bauland ging, war in Sydney nicht gerade neu. Vorwürfe dieser Art waren praktisch an der Tagesordnung.
    »Haben Sie irgendwelche Beweise?«
    Er schüttelte den Kopf.
    »Und Sie glauben, Paulas Tod

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